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Die Sonne schien durchs Fenster - ein guter Grund um sich aus dem doch recht schmalen Bett zu verabschieden und Downtown Boston einen weiteren Besuch abzustatten. Mit der U-Bahn sausten wir zum Old State House und spazierten von dort den Freedom Trail entlang nach Norden. Also dahin wo ich Nord vermutete, oben auf der Karte jedenfalls. An der Faneuil Hall gab’s jede Menge Stempel für unsere Nationalparkpässe, dann machten wir uns auf in die Richtung die wir bisher teilweise noch nicht kannten.
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Zuerst kam ein irischer Tavernen- und Pub-Bezirk, dann wurde es italienisch.
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Ristorante, Gelateria, Bottega, Mamma Mia, der Freund italienischer Gaumengenüsse könnte hier voll auf seine Kosten kommen. Wie es hier schmeckt wissen wir nicht, amerikanisches italienisch ist bekanntlich etwas anderes als deutsches italienisch, oder italienisches italienisch. Gegessen haben wir hier nämlich nichts, uns stand der Sinn nach einem Frühstück, und das gab’s hier irgendwie nicht. Unterwegs begegneten uns jede Menge Schulklassen, die Schulgebäude der näheren und ferneren Umgebung müssen leer sein, so viele Kids und Teenies liefen hier in ihren Uniformen herum.
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Verlaufen kann man sich eigentlich nicht - immer auf dem Strich gehen.
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Das Paul Revere House, Eintritt 3,50 $. Wir sind nicht unbedingt geizig oder übertrieben sparsam - aber es hat uns überhaupt nicht interessiert, hauptsächlich deshalb weil wir gar nicht wussten wer Paul Revere war. Wir waren geschichtlich/kulturhistorisch nur sehr schlecht vorbereitet und blieben deshalb draußen.
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Immerhin haben wir eine Statue des Hausbesitzers angesehen, die irgendwo zu bewundern war. Im Hintergrund die Old North Church - eine 1723 erbaute Kirche, von deren Turm am 18. April 1775 ein wichtiges Signal gegeben wurde, als Paul Revere seinen berühmten Mitternachtsritt unternahm.
Mitternachtsritt - hört sich dramatisch und spannend an. Danach noch ein paar Meter bergauf zum Copp’s Hill Burying Ground, wo uns ein Google StreetView-Auto begegnete, dem wir unsere Pommesgabeln zeigten - die aber bisher nicht im Internet zu sehen sind. Hab gerade nochmal nachgeschaut....
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Ein paar Meter bergab, etwas geradeaus, über die Charlestown Bridge - wir waren so langsam erschöpft und hatten vor allen Dingen Hunger. Immerhin gab es hier in Strichnähe einen Laden den wir schonmal besucht hatten, Sorelle Bakery & Cafe, wo uns ein leicht angebranntes, aber sehr leckeres 4-Cheese-Sandwich und ein Prosciutto,Fig & Goat Cheese Sandwich kredenzt wurde. Danach ging’s frisch gestärkt zum Navy Yard, aber nur für ein Foto, das drinnen ausgestellte Schiff, die USS Constitution kannten wir schon.
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Hier hatten bei unserem letzten Boston-Besuch unsere Freedom-Trail-Tour wegen schlechtem Wetter abgebrochen - heute schien die Sonne und wir wollten das Ende das Weges, das Bunker Hill Monument, ansehen. Am Obelix angekommen setzten uns ein bißchen auf die Wiese, schauten startenden Flugzeugen zu, holten Stempel für unsere Nationalparkpässe - und plötzlich sagte die Rangerin zu uns: You can go up - was normalerweise ohne ein Ticket, das man im Visitor Center auf der gegenüberliegenden Straßenseite bekommt, nicht darf.
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Dürfen war in unserem Fall nicht das Problem, wir wollten gar nicht hoch. 294 Stufen - kein Fahrstuhl - nein danke. Aber die Rangerin wollte uns unbedingt einen Gefallen tun uns liess nicht locker, bis wir endlich die ersten Stufen genommen hatten. Ok, schaun wir mal wie hoch wir kommen. Höchstens bis 50 schätzte ich - und da waren wir auch schon geschafft - wir sind nunmal keine Marathonkletterer. Eine Schulklasse rannte locker an uns vorbei während wir schwer atmend an die Wand gestützt ausruhten. Und noch eine Klasse.....
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Ich kürze den Rest der Stufen mal ab - wir waren jedenfalls irgendwann oben, fanden immerhin Platz auf der einzigen Sitzbank und staunten über den tollen Blick auf Boston und Umgebung. Nein, nicht wirklich, man konnte durch die dreckigen Fenster nämlich so gut wie nichts sehen - und Boston sieht von hier auch nicht soooo toll aus, der Blick vom Prudential Tower ist sehr viel interessanter. Also eigentlich unverrichteter Dinge wieder runter, was immerhin sehr viel einfach als der Gang nach oben war. Bei der Rangerin haben wir uns nicht bedankt, hinterher hätte sie uns noch irgendwo anders hinauf gejagt.....
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Fußgängerisch war es jetzt vorbei, wir fuhren lieber Bus, das ist weniger anstrengend. Ein kurzer Spaziergang zum Hafen war aber noch drin, allerdings erst nach einer Stärkung mit 2 Bieren, die es in der Goodbar für 1 $ pro Becher gab. In der Sonne sitzend und den startenden Flugzeugen vom gegenüber liegenden Flughafen zuschauend wollten wir hier die Zeit bis zum ersten Hunger verbringen - wurden aber vertrieben, weil genau hier eine Hochzeit stattfinden sollte. Können die das nicht zu einer anderen Zeit an einem anderen Tag an einem anderen Ort machen? Oder es am besten gleich bleiben lassen?
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Immerhin haben wir uns die Zeremonie angesehen, das Brautpaar war aber auch sowas von entzückend, dazu der Rest der Gesellschaft in Schottenröcken und tollen Kostümen.
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Rund um den Quincy Market verbrachten wir den Rest des Tages in der Sonne sitzend, Bier und Whiskey schlürfend, Lasagne und Lobster Roll essend, Straßenmusikanten zuhörend, Akrobaten zusehend und das Leben geniessend.
Boston hat uns wieder einmal sehr gut gefallen - im Gegensatz zu New York City, was aber vielleicht auch am Wetter lag.
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