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3. Tag
Eigentlich ist Manhattan ein Dorf, alles Wichtige ist mehr oder weniger fußläufig zu erreichen. Auch für uns, weshalb wir nach dem Frühstück lockeren Ganges in Richtung Empire State Building lustwandelten - mit kurzem Stop im netten Murray Hill Historic District, in dem die Backschweingebäude genau so aussehen wie man es aus Fernsehserien, die in New York spielen, kennt. Wobei diese Serien meistens in Studios in Los Angeles gedreht werden.
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Das ESB ist nicht einfach ein Haus, es ist eine Aktiengesellschaft, die demnächst an die Börse gebracht werden soll, falls sich nicht ein Käufer aus irgendeinen Scheichtum meldet. Für 2 Milliarden $ plus ein bisken mehr kannst Du es auch kaufen. Was man dann damit macht weiss ich nicht, die Mieteinnahmen sind jedenfalls nicht so hoch wie die durch die Aussichtsplattformen eingenommen Gelder.
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Die große Kupfertafel im Foyer bietet sich für ein Foto an, also das Fischauge rausgeholt und voneinander Bilder geknipst. Natürlich wollen wir auch noch beide auf ein Bild und suchen dafür den passenden Fotografen aus. Anforderungen: Wenn möglich kein Handyknipser sondern einer der z.b. eine Canon D 6 umhängen hat, der sollte sich mit Fotografie auskennen. Und was passiert? Unsere gegenseitigen Bilder sind gut bzw. man sieht die komplette Tafel, der D 6er hat viel Fußboden geknipst, aber es fehlt ein Stück Tafel. Nachdem ein weiterer netter Helfer ähnliche Bilder gemacht hat haben wir es aufgegeben. Ist wie mit den Amis, die man um ein Foto bittet und die statt des interessanten Hintergrundes immer nur die Menschen im Vordergrund knipsen, auch wenn man vorher erklärt hat wie man es gerne hätte - viel Landschaft, die Menschen nur am Rande.
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Da hier noch viel Platz ist und mir nichts einfällt was ich schreiben könnte ein bißchen Werbung während wir mit dem Fahrstuhl nicht nach oben fahren. Hier und hier sind Geschichten vom Dach des Hauses zu bewundern
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Was sieht man von oben? Das Chrysler Building, die Freiheitsstatue und den Freedom Tower sowie den Central Park, der größtenteils durch das Rockefeller Center verdeckt wird. Die Bilder sind von meinem Besuch in hoher Höhe im September 1997 - diesmal bleiben wir lieber unten, es war kein passendes Wetter. Damals bin ich übrigens zu Fuß wieder runter gegangen. Irgendeine Tür auf, ne Treppe gesehen, ab geht’s. Wäre bei den heutigen Sicherheitsvorkehrungen wohl nicht mehr möglich, leider.
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Mittlerweile hatte sich das Wetter dermaßen verschlechtert sodass wir zurück lieber mit dem Bus fahren wollten. Easier said than done. Entweder man benötigt eine Metro-Card, die gibt’s aber nur an Bahnhöfen und Subway Stationen (das sind nicht die Läden, in denen es etwas zu essen gibt) - oder man kauft an der Bushaltestelle ein Ticker, für das man aber pro Person 2,50 $ in Stücken haben muss, Scheine werden nicht akzeptiert. Also rannte ich erstmal in der Gegend rum um an Kleingeld zu kommen, dann wussten wir nicht genau welcher Bus für uns der Richtige ist und gingen noch ein paar Meter in die richtige Richtung, dann musste man auf einmal im Bus zahlen und unser frisch erworbenes Ticket war nicht gültig. Der Driver ließ uns dann gnädigerweise schwarz fahren nachdem er unser Ticket gesehen und unsere Erklärung gehört hat. In allen großen Städten ist doch normalerweise alles auf Tourismus eingestellt und es Erklärungen was wann wo wie gemacht wird. Hier muss man entweder gut informiert sein oder raten, wie alles funktioniert. Wir lagen mit allem völlig verkehrt - also eigentlich ich, ich bin ja der Reiseleiter.
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Dazu kommt dass ich nicht wusste - bei meinem 37. USA-Besuch - dass die Häuser nicht nach Blocks numeriert sind, wie in Miami, sondern nach Häusern. Nr. 712 ist deshalb nicht in der 71. Straße, sondern in der 44sten. Dumm gelaufen, also wir bzw. ich, und das stundenlang. Irgendwann waren wir an der 71sten Straße und sahen die Hausnummer 1242. Als Uli merkte wie sehr ich sie in die Irre geführt habe - naja, darüber will ich nichts schreiben, es könnten Jugendliche lesen.
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Also ins Taxi und uns dahin fahren lassen wo wir eigentlich hin wollten, nämlich ins Hofbräu Bierhaus, wo wir uns das Champions League Endspiel ansehen wollten. Zu Fuß von unserem Hotel aus in 10 Minuten zu erreichen. Wir haben 90 Minuten benötigt.
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Die Fans waren größtenteils in rot gekleidet, ausser ein paar Polen die schwarzgelb trugen. Beim Tor für den BVB war der Jubel allerdings größer als wir erwartet hatten - die Dortmunder trauten sich wohl nur nicht in ihren Farben zu erscheinen. Naja, wer traut sich auch schon zuzugeben aus diesem unbedeutenden Bochumer Vorort zu kommen.
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Insgesamt war der Jubel aber immer schnell vergangen - weil fast alle Zuschauer sofort nach einem Tor zu ihren Handys griffen und irgendetwas reintippten. Zeitlupe ansehen - geschenkt, ich muss tippen. Danach dann gespannt warten ob etwas passiert - nicht auf dem Platz sondern im Handy. Dann allen möglichen Leuten zeigen was passiert. 5 Minuten lang, mindestens, sah keiner mehr auf die Bildschirme. Gibt es eigentlich schon ein Handy in das man pinkeln kann? Könnte man sich einen Gang sparen. Aber egal - das Leben heutzutage besteht nunmal hauptsächlich aus Smartphone streicheln und dem chatten mit allen möglichen Leuten, nur nicht mit denen, die gerade neben einem stehen/sitzen/liegen. Dadurch ist alles entschuldigt, von mir gibt’s die App-Solution, auch wenn ich selber app-solut gegen so ein Ding bin. Ich fühle mich ohne un-app-hängiger.
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Nach dem Spiel gab’s zwei recht teure Burger bei den Five Guys, ein paar Bierchen im Snafu - und der Tag war gelaufen. Ich setzte mich noch in die Lobby um mein eigentlich in ein paar Tagen am Newark Airport abzuholendes Auto auf die Station direkt neben unserem Hotel umzubuchen - morgens nach Newark, wieder zurück und dann in die Richtung in die wir eigentlich wollten, das hätte Stunden gedauert, dann lieber ein paar Mark mehr zahlen und in aller Ruhe los - aber es sind noch ein paar Tage bis zur Abreise, erstmal s geht’s ja darum was wir hier so alles machen/sehen, bzw. was wir nicht besuchen.
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Die noch nicht vorhandene Müdigkeit überbrückte ich mit einem weiteren Besuch des Times Square, der auch in voller Beleuchtung bestaunt werden wollte - war aber nicht so toll, im Fernsehen sieht alles - schon schon erwähnt - imponierender aus, vielleicht weil man da gemütlich auf dem Sofa sitzt und nicht ständig von Millionen von Touristen angerempelt wird.
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Zum Abschluß gab es noch einen Cupcake aus einer örtlichen Bäckerei und einen Blick auf den bunt beleuchteten Prometheus am Rockefeller Center.
Fazit nach 2 Tagen New York City: Bei schönem Wetter ist es vielleicht ganz nett hier - nur die vielen Leute stören.....
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