Cuba BusRumReise - geschrieben von Uli.
Heute flattert mir mal wieder Post unserer DRV ins Haus. Diesmal nicht die übliche Prognose meiner leider nicht vorziehbaren Rente, sondern ein üppiger Fragebogen zur Klärung meines Versicherungskontos. Jetzt habe ich noch mal die Gelegenheit, alle meine unehelichen Kinder und zu pflegenden Erbtanten ins Spiel zu bringen. Die machen einem damit den Mund ganz schön wässrig, ich bin noch (laaaaaange) keine 50 aber die tun so, als könnte ich morgen schon in Rente gehen. Ich könnte auch fast, würde ich auf Kuba leben.
- Kuba hebt das Rentenalter
- Havanna. Die Kubaner sollen künftig fünf Jahre länger arbeiten. Die Regierung wolle angesichts der steigenden Lebenserwartung das Renteneintrittsalter für Männer auf 65 Jahre und für Frauen auf 60 Jahre anheben, sagte Sozialminister Alfredo Morales am Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur AIN zufolge. Die Reform solle in den kommenden Jahren stufenweise umgesetzt werden.
Und auch sonst macht Kuba in letzter Zeit immer häufiger von sich reden.
Seit der alte Castro nicht mehr ganz so quietschfidel ist und sein Bruder Raúl daher seine Geschäfte übernommen hat, scheint der Kommunismus abzubröckeln, wie der Putz der Häuser, die nicht unter dem Schutz der Unesco stehen.
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Schlagzeilen wie:
- Fortschritt auf kubanisch: sozialistische Regierung erlaubt Normalbürgern Handys
- Der, seit Februar 2008 amtierende kubanische Präsident Raul Castro scheint das von seinem Bruder in dessen Regierungszeit errichtete sozialistische Joch etwas zu lockern..
- Fortan soll auch für Normalbürger der Besitz eines Handys erlaubt sein. Dieses große Privileg besaßen bis jetzt lediglich hohe Beamte sowie Ausländer. Ob die Bürger allerdings wirklich etwas von dieser Regelung haben, ist fraglich.
- Die vom kubanischen Telefonmonopolisten herausgegebenen Prepaidkarten müssen mit "konvertierbaren Pesos" bezahlt werden. Dies ist eine Währung, die den 24-fachen Wert von normalen Pesos hat, welche der Normalbürger als Zahlungsmittel benutzt. Mithin dürfte die Neuerung für viele unerschwinglich sein.
- 28.03.08 18:59 Uhr |
- Kubanische Regierung beschließt angeblich Reisefreiheit für ihre Bürger
- Noch steht der genaue Termin nicht fest, doch angeblich ist es beschlossene Sache: Die Regierung in Havanna erlaubt den Kubanern, demnächst ohne große Formalitäten ins Ausland zu reisen. Lediglich Jungakademiker und Geheimnisträger sollen weiterhin eine Genehmigung einholen müssen.
- Dies berichtet zumindest die spanische Tageszeitung "El Pais" und beruft sich dabei auf nicht genannte Regierungsquellen auf der Karibikinsel. Bislang war es durchaus schwierig und sehr teuer ein Visum für eine Auslandsreise zu erhalten.
- Das soll sich nun ändern, wenn die Bewohner der Zuckerrohrinsel ohne offizielle Genehmigung die Insel verlassen können sollen. Der Regierung entgehen mit der Reisefreiheit jährlich Millionen von Dollar, die sie bislang durch die Visaausstellung eingenommen hatte.
- 19.04.08 11:10 Uhr |
- Kuba: Erste Schritte in Richtung Reformen durch Raúl Castro
- Der kürzlich ernannte Staatschef Kubas, Raúl Castro, Bruder des einstigen Revolutions-führers, setzte für Ende 2009 einen Parteitag an, etwas, was es seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gegeben hat. Ziel sei es, die neue politische und ökonomische Richtung festzulegen.
- Es wäre möglich, dass der ehemalige Staatschef Fidel Castro auf diesem Parteitag auch von seinem Amt als Erster Parteisekretär zurücktritt.
- 29.04.08 12:42 Uhr |
- Kuba: Erste Computer für die "normale" Bevölkerung erhältlich
- Am gestrigen Freitag kam es in Geschäften auf Kuba zu einer Ansammlung vieler Schaulustiger und Kunden, da die ersten Computer in den Läden für die "normale" Bevölkerung erhältlich waren.
- Vor über einem Monat hatte der kubanische Präsident Raul Castro erlaubt, dass auch Durchschnittsbürger einen Computer sowie ein Handy besitzen dürfen.
- Außerdem wurde auch die Übernachtung in Luxushotels erlaubt.
- 03.05.08 13:19 Uhr |
lassen jedenfalls nichts „Gutes“ ahnen.
Soll das etwa bedeuten, dass die letzte Bastion der Nostalgiker, die Zuflucht der Vergangenheitshinterhertrauerer am bröseln ist? Ich sehe die zukünftige Geschichte schon vor mir: Kuba ist der 51. Staat der USA. Coca Cola, Mc. Donalds, Subway und Starbucks hissen als allererste Amtshandlung erst mal ihre Flaggen in den für sie jungfräulichen Boden. Die Kubanischen Highway-Schilder haben die Form von Che Guevaras Profil. Und in Null Komma Nichts lässt sich Kuba nicht mehr von anderen US-Staaten unterscheiden.
Klar, sie werden – wie die Leute in Key West oder Hawaii – behaupten, dass sie anders sind als das Mainland. Aber wir wissen alle: not really.
Also, nichts wie hin. So lange noch alles beim Alten ist. Ich will keine renovierten, modernisierten und verbauten Altstädte, zugestaut mit SUVs und anderen Chrom glänzenden, windschnittigen Karossen sehen. Ich will rostlaubige Amischitten sehen, auf 6-spurigen Straßen, die an den deutschen autofreien Sonntagen im Jahre 73 nicht leerer gewesen sind. Ich will Rumba oder Fandango tanzen mit alten, faltigen, Zigarre drehenden Buena-Vista-Social-Club-Musikern. Na ja, oder wenigstens mit dem Fuß wippen, während im Hinterhof Charangas musizieren.
Klar, ich bin längst zu spät dran, die High-Fidelity-Zeiten sind vorbei, hoffe aber, dass Kubas stark zelebrierte Kultur, zu der Musik, Tanz, Zigarren, spanische Kolonialbauten und nicht zuletzt die Revolution von 1959 gehören, unter dem kleinen Bruder noch zu erkennen ist.
Kuba sehen und – nein, nicht sterben, aber nach mir die Sintflut. Also nach unserem Besuch kann Kuba gerne den Weg allen Sozial- oder Kommunismus gehen. Fragt sich nur, wer dort den Solidaritätsbeitrag leistet, damit ein paar Wenige so richtig absahnen können und der gewaltige Rest mehr Armut hat, als sowieso schon. Aber wir kennen das ja. Und dennoch wünschen wir allen die Freiheit.
Obwohl Kuba als sehr sicheres Reiseland bekannt ist, haben wir uns – entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten – gegen einen Individual-Urlaub entschieden. Auf Kuba gibt es nicht die einschlägig bekannten, internationalen Autovermieter. Man sollte also auf den technisch einwandfreien Zustand des Mietwagens achten, insbesondere, da die Straßenverhältnisse als eher schlecht bezeichnet werden. Fehlende Beleuchtung, auch an unmotorisierten Verkehrsteilnehmern, Schlaglöcher in Straßenbreite, mangelhafte Beschilderung sowie der eigenwillige Fahrstil der Eingeborenen könnten die Freude am Fahren mindern. Insbesondere, wenn die Beteiligung an einem Verkehrsunfall für Touristen zur Folge haben kann, so lange nicht ausreisen zu dürfen, bis der Fall vor Gericht geklärt ist.
Kubaner benötigen für jegliche Art privater Geschäfte eine Genehmigung der Behörden. Ich habe jedoch meine Bedenken, ob ich die weißen Aufkleber mit blauem Dreieck auf den Haustüren der staatlich lizenzierten Privatzimmer-Vermieter mit meinen alterskurzsichtigen Augen so ohne weiteres erkennen kann. In staatlichen Restaurants oder privaten Küchen kann es passieren, dass das Essen aus ist, weil die Lebensmittelberechtigungskarten (libreta) nur bis zur Hälfte eines Monats reichen. Ganz so, wie in der guten alten DDR. Nur, dass man in Kuba kein Deutsch spricht… (hätt’ ich fast gesagt). Dazu kommt unsere Spanisch-Legastenie.
Das alles zusammen genommen sind mir zu viele Fälle, die uns einen Strich durch einen entspannten Urlaub machen können. Daher habe ich kurz vor meiner Rente doch noch eine Premiere. Mein erster Pauschalurlaub. Und, als würde das allein noch nicht reichen: All inclusive. Und als Kirsche auf dem Sahnehäubchen: mit Busrundreise.
Ich kann es selbst noch gar nicht glauben.
VIVA LA REVOLUTION mit TUI pauschal gebucht.
Rundreise
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