Unsere 4. Kreuzfahrt mit der 70000 Tons of Metal sollte auch in diesem Jahr nicht in Florida enden sondern wir wollten im Anschluß an die recht stressige Fahrt ein paar Tage so richtig entspannen. Jamaica und St. Maarten waren die Ziele der letzten beiden Jahre, warum sollte diesmal nicht die dominikanische Republik, kurz “dommrepp”, dran sein. 1987 war ich mit dem ersten Urlaubsflieger ab Deutschland in Puerto Plata und Umgebung, nochmal musste nicht sein, aber Punta Cana kannte ich von einer Zwischenlandung, der endlos lange Strand und der nette Flughafen hatten mir gut gefallen. Also: 12 Tage Punta Cana bitte...
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Welches Hotel nehmen wir denn? Ich hatte mich ausnahmsweise ausgiebig mit allen möglichen Bewertungsseiten beschäftigt und dort nach unseren Wünschen - keine Russen, keine Kinder - das beste herausgesucht. Majestic Colonial in Bavaro, von dem sich nur ein einziger deutscher Reisender zu einem Kommentar bewogen gefühlt hatte und sich hauptsächlich daran störte dass die anwesenden Amis beim Abendessen keine langen Hosen trugen. Hörte sich gut an. Dazu noch ein akzeptabler Preis, vor allen Dingen durch einen 30 % Rabatt von ebookers.
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Flugzeit ab Miami 1:52 Std. - bei der Landung erwarteten uns bereits Flieger von Air Berlin, Condor, Tuifly, ein Transaerojumbo aus Moskau und diverse amerikanische und canadische Flieger. Bei der Einreise war es deshalb gerammelt voll, das Ende der Schlange war erst nach mehreren Gebäudedurchquerungen zu sehen. Immerhin war es klimatisiert und nach ca. 30 Minuten standen wir an einer Kasse, an der uns für 10 $ eine Einreisekarte verkauft wurde. Danach noch weitere 20 Minuten warten, ein neuer Stempel im Pass samt Herausnahme der gerade erst gekauften Karte, 10 Minuten bis der Koffer kam und schon waren wir draußen, wo wir in das erstbeste Taxi stiegen um uns ins Hotel liefern zu lassen. Festpreis: 40 $, handeln nicht nötig.
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30 Minuten später kamen wir an, wurden nach dem Vorzeigen unserer Reservierung in ein Zimmer geleitet, wo uns ein Glas Sekt, oder Champagner, wie man es hier nennt, in die Hand gedrückt wurde. Ramona stellte sich als unsere Butlerin vor, die sich ab jetzt um alle unsere Bedürfnisse kümmern würde. Wir wussten nicht dass wir so einen Service gebucht hatten, beschwerten uns aber nicht. Nach Angaben unserer Daten bekamen wir Zimmerschlüsselkarten und Ramona führte uns durch das Hotel zum Zimmer. Unterwegs erzählte sie uns was wo zu finden sei und wie was funktionierte.
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Im Zimmer verabschiedete sie sich bis morgen - und ward nie mehr gesehen......
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Das Zimmer, eine Colonial Club Junior Suite mit Jacuzzi, war riesig - mit geschätzten 50 qm - und gefiel uns sehr gut. Ein recht großer Unterschied zu einer Schiffskabine, aber eigentlich reicht es uns wenn die Betten bequem sind, der zusätzliche Platz war eigentlich unnötig.
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Trotz des wohlgefüllten Kühlschrankes sowie diverser Flaschen Hochprozentigem schauten wir uns erstmal den Strand an. Genau so hatten wir uns das Leben Anfang Februar vorgestellt. Fast weisser Strand, türkisblaues Wasser, ein paar Wellen, so gut wie keine Steine oder Felsen im Wasser. Es sah nach einem perfekten Urlaub aus.
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Das Abendessen nahmen wir am Buffet ein. Nach der Begrüßung in Form einer mit alkoholisierter Füllung versehenen Ananas .......
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..... wurden wir von 2 jungen Damen begrüßt die uns nötigten die Hände mit Desinfektionsmittel einzusprühen bevor wir uns auf diverse Leckereien stürzen konnten. Nudeln, Fleisch, Huhn, Fisch, Lobster sowie diverse süße Desserts wurden genüßlich den Geschmacksnerven und dem Magen zugeführt. So kann es weiter gehen.....
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Zum Abschluß des abends waren wir beim Karaoke, etwas anderes war nicht im Angebot. Hier gaben Kanadier sowie Amis aus Wisconsin und Minnesota ihre Sangeskünste zum Besten. “Take Me Home Country Roads”, “Banks Of The Ohio”, “Blue Bayou” - Lieder die wir nie nie niemals hören wollen, weder im Original noch von angetrunkenen Amateuren gesungen. Schrecklich. Weggehen nützte nicht viel, unser Zimmer war in Hörweite - und wir stellten den ersten Nachteil fest. Es war sehr hellhörig. Das komplette Hotelareal war gefliest - und Fliesen haben Fugen, auf denen sich rollende Wagen speziell spätabends und frühmorgens sehr lautstark bemerkbar machten. Dazu benehmen sich besoffene Amis oder Kanadier ähnlich wie besoffene Deutsche oder Russen. Nämlich vor allen Dingen laut, speziell die Damen, die kreischend schreiend stöckelschuhig durch die hallenden Gänge torkelten.
Also Proppen in die Ohren und gute Nacht.....
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Im direkt am Strand gelegenen “La Hispaniola” gab’s Frühstück und Mittagsbuffet, abends wurde 2 Restaurants aus einem. Rodeo Grill mit Fleisch aller Art und “Tres Carabelas” mit Seafood, auch aller Art. Die Bedienungen waren sehr bemüht, wenn ein Glas Bier halb leer war stand schon ein neues da, ob man wollte oder nicht, die leeren Teller wurden sofort abgeräumt. Alles machte einen freundlichen, sauberen, sehr guten Eindruck.
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Das Armband, das uns als Hotelbewohner und Colonial Club Mitglieder auswies war zwar etwas störend, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.
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Der Colonial Club war “for Members only” - Kinder waren nicht erlaubt und es gab einen eigenen Poolbereich mit sogenannten Bali Beds und bequemen Liegestühlen. Dazu wurden Getränke und einheimische Musik - Bachata und Merengue - gereicht. Leider nur morgens, ab mittags kamen die Amis und Kanadier aus ihren Zimmern - und die brachten ihre eigenen Musikmaschinen mit aus denen dann Countrymusik und ähnliches zu hören war. Dazu wurde gesoffen (nicht getrunken) und lautstark unterhalten sowie lustige Poolspiele gemacht. Eiswürfelweitwurf usw.
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Eine Herren- und Damentoilette war vorhanden, die meisten Urlauber gingen barfuß rein und wuschen sich anschließend ihre Füße im Pool ab. Lecker.....
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Was uns schon am zweiten Tag auffiel: Hier, wo Kinder nicht geduldet waren und weshalb wir diese Zimmer überhaupt gebucht hatten, war es lauter als gegenüber, da wo Kinder erlaubt waren. Die Erwachsenen saufen und flüstern irgendwann sehr lautstark, den Kindern ist es egal ob sie in Kanada oder in der Domrep ihr Smartphone streicheln. Die sitzen schweigend auf ihren Liegen und machen das, was sie auch zuhause machen. Die Umwelt vergessen und nur noch für die virtuelle Welt leben.
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Bis ungefähr 1 Uhr mittags war Animation am Strand angesagt, der man akustisch nicht entkommen konnte. Man wurde zwar nicht zum mitmachen aufgefordert aber die Stimme des Amateurs war nicht zu überhören.
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Wir gingen deshalb ins Wasser oder ins Restaurant - bis um ca. 1 Uhr mittags Ruhe einkehrte weil jetzt am Gazebo die erste Hochzeit des Tages durchgeführt wurde, der anschliessend noch mindestens 2 weitere folgten. Immer nett anzusehen und vor allen Dingen ruhiger als der Schreihals.
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Eigentlich war alles perfekt, Wetter, Umgebung, Essen - wenn nicht noch andere Leute hier wohnen würden und der Animation der Strom für’s Mikrofon abgeschaltet würde. Dann könnte man in aller Ruhe dem Rauschen der Wellen und der karibischen Musiken die an den Bars gespielt wurden, zuhören.
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Es gibt eine Unart die eigentlich uns Deutschen zugesprochen wird - das reservieren von Liegen an Pool und Meer. Dabei ist ein ein weltweites Problem, hier machen es nämlich auch alle, und es sind ausser uns keine Deutschen im Hotel. Balibetten und Liegen waren schon morgens mit Handtüchern belegt und wurden dann teilweise ganztägig nicht genutzt. Mit den Amis kann man es aber machen, die fragen sogar bei freien Liegen ob die nicht jemandem “gehören”. Wir haben irgendwie immer eine Liegefläche bekommen, also konnte es uns egal sein. Aber erwähnen muss ich es, oder?.
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Ausflüge haben wir nicht unternommen - ausser einem Spaziergang zum nebenan liegenden Hard Rock Hotel. Landschaftlich sah es schon auf dem Weg vom Flughafen nicht besonders spannend aus und Santo Domingo war zu weit weg. Wir jonglierten hauptsächlich zwischen Bars, Restaurants, Meer, Pools und Abendshows hin und her, immer auf der Suche nach einem ruhigen Ort. So hatten wir immer zu tun und hatten auch ein bißchen Bewegung.
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Fazit: ein tolles Hotel, sehr gutes Essen, sehr freundliche Bedienung, riesige Zimmer, weisser Sand, türkisblaues Wasser - alles perfekt. Schade dass auch noch andere Touristen hier wohnen. Ohne die - und ohne die Animateure - wäre es absolut perfekt gewesen.....
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Das Bild rechts ist am 24.12.1987 am Strand der kleinen Insel Cayo Levantado, vor der Küste der Halbinsel Samana, geknipst worden. Damit man sehen kann, wie leer es dort sein könnte......
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Noch ein Bild, diesmal am Strand von Sosua, im Januar 1989.
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