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8. November | Barbados | Bajan Flamingo House
30 °C, gefühlt wie 37 °C und was wusste Adamo schon von wandernden Flüssigkeiten? Eine Träne auf Reisen ist doch ein feuchter Scheißdreck gegen Schweißtropfen, die sich auf der Stirn sammeln um dann am Gesicht herunterzulaufen, dort vom Kinn abtropfen, auf den Titten landen, sich mit weiterem Schweiß zusammentun, an der tiefsten Stelle wieder abtropfen, auf den Oberschenkeln landen und von dort weiter auf den Boden fallen, während man krampfhaft versucht, beim Kacken nicht von der Klobrille zu rutschen. Und wenn schon nass, dann ab ins Meer. Wer weiß, wann man die nächste Gelegenheit dazu hat, türkis zu baden. So, jetzt hab ich mich genug über die Hitze beschwert, jetzt gießt es seit Stunden und kühlt dabei ab. Na, geht doch…
Abends waren wir bei Irie Foods und wollten jamaikanisch essen. Vorsichtishalber sind wir mit dem Auto hin gefahren, falls es wieder regnen sollte, was auch nach kurzer Zeit begann. Wir setzten uns trotzdem nach draußen, dort gab es vertrauenerweckende Planen, die den Regen abhalten sollten. Es gab Boneless coconut curried chicken meal - boneless chicken breast curry and coconut milk infused with sweet peppers and irish potatoes - und Jerk chicken meal - flame grilled 1/4 chicken marinated with herbs and spices - alles zusammen für 70 BD$. Dazu kostenlos den Sound des Regen, der auf das Dach trommelte. Irgendwann konnten die Planen dem immer stärker werdenden Regen nicht mehr standhalten, weshalb wir ins Restaurant gingen, um dort zu warten, dass es nachließ. Drinnen war es eisekalt, die Klimaanlage stand auf 16°, weshalb wir den Irie Man fragten, ob er vielleicht etwas höher drehen könnten. Stattdessen machte er die Anlage aus und am anderen Ende des Ladens eine weitere an. So blies uns die Kälte immerhin nicht mehr direkt ins Gesicht. Irgendwann regnete es etwas unstärker, ich sauste zum Auto, fuhr vor, Uli stieg ein und wir kamen trocken nach Hause. Ab jetzt unternahmen wir auch kurze Strecken nicht mehr ohne Auto, weiter weg wollten wir nach dem Abenteuer gestern sowieso nicht mehr fahren und irgendwofür musste das Auto ja gut sein.
Have a good one.
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9. November | Barbados | Bajan Flamingo House
31 °C, gefühlt wie 35 °C, und entweder ist es erträglicher geworden oder ich gewöhne mich langsam dran. In dieser Nacht habe ich ausnahmsweise mal gut geschlafen. Das gleichmäßige Trommeln des Regens auf dem heißen Blechdach hat alle übrigen, ungleichmäßigen Geräusche, die Kakophonie aus brummenden Automotoren, hochfrequentem Froschquaken und heiserem Hähnekrähen übertönt und für Entspannung gesorgt. Ansonsten ist es wie immer im und am Meer am schönsten.
Abendessen: Veggie Fries (war nicht so toll, komisches Gemüse und geschmacklose Pommes) - Sassy Lassy Burger - Lettuce /Tomato/American Cheese/Jalapeno/Barbeque Sauce/Grilled Pineapple/Fried Onion (sehr lecker) und ein Tony Burger - Lettuce/Tomato/Bacon/Caramelized Onions/Piri Piri/Barbeque Sauce/Pickle/007 Sauce bei Rebell Burger - auch sehr lecker. Hier könnten wir noch mal hin.
Have a good one.
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10. November | Barbados | Bajan Flamingo House
30 °C, gefühlt wie 37 °C, und die Kirchenglocken läuten um sieben Uhr sieben Mal. Jetzt ist die Frage: weil es Sonntag ist? Oder haben wir das in den letzten Tagen überhört. Es schüttet mal wieder, dass es eine Freude ist, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Nachts wäre mir das lieber, zu den üblichen Geräuschen kamen noch bis weit nach Mitternacht lautstark diskutierende Nachbarn dazu. Überhaupt stellen wir fest, dass bei derartigen sturzbachartigen Schüttungen von oben so ein All-Inclusive-Kreuzfahrtschiff nicht das schlechteste ist.
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Nach dem großen Regen wollte ich nach Oistins, um vom dortigen Miami Beach ein bestimmtes Flugzeug zu knipsen, die American Airlines N916NN mit "Reno Air Heritage" Retro Bemalung, die um 12 Uhr landen sollte. Wir waren 10 Minuten vor der Landung vor Ort und ich suchte einen Platz, von dem aus ich den Flieger gut vor die Linse bekommen würde. Leider war mein Plan für die Tonne, die Maschine flog fast direkt über mir vorbei und es war so gut wie nichts von der Bemalung zu sehen. Wären wir lieber bis zum Flughafen gefahren, das wäre zwar knapp geworden, aber ich hätte die Maschine in voller Pracht knipsen können.
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Da wir schon in der Gegend sind fuhren wir noch die Enterprise Road entlang bis zu Chicken Rita, um zu sehen, ob dort noch alles ist wie es einmal war. Den Weg dorthin hätte ich auch im Schlaf gefunden, die Straße war allerdings dermaßen verschlaglocht, dass ein abendlicher Besuch dort ein Abenteuer wäre. Rita’s Laden sah aus wie immer, nur mit anderen Farben. Aber da wir bei unserem letzten Besuch dort festgestellt haben, dass wir zuhause genauso gut gewürzte Chicken backen können ist ein Essen dort kein Muss mehr. Aber wenn wir schon in der Nähe sind, können wir auch kurz nach Silver Sands fahren, schauen, was sich dort verändert hat. Und so fuhr ich ca. 45 Minuten lang kreuz und quer durch den Süden der Insel, landete mehrmals in Sackgassen, fuhr durch tief unterspülte Straßen und hatte schon nach ein paar Minuten keine Lust mehr, musste allerdings auch erstmal wieder rauskommen aus dem Schlamassel, es gibt nämlich nur 2 oder 3 Straßen, die wieder zurück führen, und die muss man erstmal finden. Früher war das alles so einfach. Hin fahren, zurück fahren, fertig. Vielleicht liegt es daran, dass mittlerweile viel mehr Häuser gebaut wurden. Für mich völlig überraschend waren wir plötzlich am Flughafen, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Da hatte ich mich ganz fürchterlich verfahren. Die HP-2310DAE landete gerade, schade dass es keine besondere Maschine war. Auch Uli war mittlerweile ziemlich genervt, weshalb ich so schnell wie möglich nach Hause fuhr.
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Ein paar Stunden später waren wir in Oistins auf dem Fischmarkt, der jetzt Oistins Bay Garden heisst. Es war noch nicht viel los, es waren fast nur Bajans mit teilweise abenteuerlichen Kopfbedeckungen anzutreffen, was uns bedeutend lieber ist als wenn alles voller Touristen ist. Wir suchten uns eins der vielen kleinen Restaurants aus und bestellten ein Marlin Menu und ein Flying Fish Menu. Der Flying Fish war leider zäh und nicht essbar, weshalb ich mich beschwerte und einen anderen fliegenden Fisch bekam, der zart und sehr lecker war. Die Chefin persönlich hatte sich um meine Beschwerde gekümmert und sie war wohl auch die Hauptschuldige - sie hat wohl gedacht “wir drehen dem Weissbrot mal ein paar Reste an, der wird schon nichts merken”.
Have a good one.
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11. November | Barbados | Bajan Flamingo House
32 °C, gefühlt wie 33 °C, und es regnet unaufhörlich. Was sich auf dem Dach beruhigend anhört erweist sich auf der Straße vor unserer Unterkunft als beunruhigend. Das Wasser steht stellenweise kniehoch, wie wir an den Beinen der Fußgänger ablesen können. Und irgendeine Mülltonne, heute ist Leerung, muss es gerissen haben, in den Fluten schwimmt allerhand Unrat. Auf der Hauptstraße muss es allerdings noch schlimmer sein, wenn man von dem Verkehr ausgeht, der sich permanent durch den kleinen See traut. Die kleinen Wagen trauen sich manchmal nicht, sie wenden, wenn sie sehen, was los ist. Aber die Pick-ups werden nicht mal langsamer und schlagen ordentlich Wellen. Und kaum ist unsere Sensationslust ein wenig befriedigt, schüttet es schon wieder und man fragt sich, wo das alles herkommt. Und wenn am Vormittag noch Weltuntergangsstimmung herrschte, so zeigt sich der Nachmittag wieder versöhnlich mit herrlich sanften türkisen Wellen. Das Abendessen nahmen wir Chefette in Oistins ein. Broasted und Barbequed Chicken, wie immer.
Have a good one.
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12. November | Barbados | Bajan Flamingo House
31 °C, gefühlt wie 37 °C, und die Sonne scheint, als hätte es die Sintflut gestern nicht gegeben. Das Wetter ist mittlerweile erträglich, ob das an der Luftfeuchtigkeit liegt oder wir uns langsam daran gewöhnen ist offen. Ins Meer zu gehen war bei dem krausen Wellengang nicht ganz so einfach, erst mal im Wasser drin ist es wie immer schön. Ansonsten ist das Leben hier so entspannt, wie wir es in Erinnerung haben, außer, dass sich die Bereiche dafür aufgrund der zwischenzeitlich entstandenen großen Hotelkomplexe verlagert haben. Ich bin davon überzeugt, dass die Bajans, die Geister, die sie in Form von Touristen riefen, irgendwann verfluchen werden. Immer mehr Plätze, an denen sich die Bajans früher getroffen haben, gibt es nicht mehr. Und immer mehr Plätze sind mittlerweile nur noch von Touristen belegt oder besucht. Das nette Miteinander, das wir immer so gemocht haben, beschränkt sich auf immer weniger Gelegenheiten.
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Abends fuhren wir nach Rockley zum BBQ Barn um zu kontrollieren, ob die Super Steak Platter dort immer noch so gut ist wie vor vielen, vielen Jahren. Und sie war - ein allerzartestes RibEye mit einem unvergleichlichen Geruch und Geschmack. Würde ich mit geschlossenen Augen am Duft erkennen. Uli bestellte Chicken Alfredo Pasta und bekam einen übervollen Teller, viel zu viel für eine Person. Beim nächsten Mal merken: eine Pasta ist für 2 Personen völlig ausreichend.
Have a good one.
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13. November | Barbados | Bajan Flamingo House
31 °C, gefühlt wie 38 °C, sonnig und angenehm windig. Fiese Mückenstiche jucken und erleichtern damit die Heimreise. Andererseits sind wir doch gerade erst gekommen und könnten noch mindestens noch eine Woche bleiben. Eine letzte Abschiedsrunde im Meer – du wirst mir fehlen. Und auch das Nachschaukeln in der Nacht.
Um 12 Uhr mittags war Autoabgabe und es wurden wieder jede Menge Fotos und Filme vom Auto gemacht. Da ich anschließend von Drive-a-Matic nie wieder etwas gehört habe, wird alles in Ordnung gewesen sein mit dem Auto.
Have a good one.
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Was hat sich geändert? George hat Investoren für sein Grundstück gefunden, die anstelle seiner kleinen Anlage einen dicken Klotz namens White Sands Beach Condos erbaut haben. Preis pro Apartement um die 800 $ pro Nacht. George’s Bar war jahrzehntelang Treffpunkt für alle möglichen meist nette Leute. Schade drum, ich hätte mir gerne von Austin einen Drink mixen lassen.
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Das ehemalige Salt Ash gibt es auch nicht mehr, stattdessen steht dort ein 9-stöckiges Gebäude namens O2 Beach Club mit Preisen um die 1.000 $ pro Nacht, immerhin All inklusive.
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Das ehemalige Myosotis ist schon seit längerem der Lieferanteneingang zum Hotel Turtle Beach
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Natürlich hat sich noch mehr nicht unbedingt zum Vorteil geändert, aber ich habe keine weiteren Bilder gemacht. Deshalb lassen wir es bei diesen Fotos:
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