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22. Oktober | Mein Schiff 2 | Seetag | +1 h Plan: Plantschen, Dösen, Sonnen, Entspannen, Lesen.
24 °C und überraschenderweise recht windstill. Gut, dass wir nicht segeln. Unter uns knapp fünf Kilometer Wasser, unvorstellbar… was oder wen man da alles entsorgen könnte. In der Nacht wurde die Uhr wieder um eine Stunde zurückgedreht. In so homöopathischen Dosen wird aus der Zeitverschiebung kein Jetlag.
Zeit, sich dem Publikum zu widmen. Die heutige Generation würde es Boomer nennen, keine Ahnung, wer diesen Begriff aufbrachte, ich wusste da neunzig Prozent meines Lebens nichts von. Ich nenne es Rentner oder welche, die es bald sein werden. Der Hass auf alte weiße Männer findet hier nicht statt, alte weiße Männer sind das Geschäftsmodell. Sehr viele mit Dialekt, in dem Alter hat man noch einen. Überwiegend gemischt geschlechtliche Paare, ein paar gleichgeschlechtliche und welche ohne Partner. Auch ein paar Familien mit Kleinkindern, sogar Schulkindern. Einige sehen aus, als würden sie zuhause unter der Brücke schlafen, andere wiederum wie Von-und-Zus oder Auf-und-Davons. Viele der Passagiere gehören der eingeschworenen Gemeinschaft der Kreuzfahrer an, das heißt, bei der Urlaubsplanung steht schon fest, dass es Mein Schiff ist, es ist nur noch die Frage offen, wohin geht die Fahrt? Viele sind schon bei mehr als 20-mal dabei und wiederholen auch die Atlantiküberquerung nicht zum ersten Mal.
Ahoi Kameraden.
Ein paar Worte zum Thema Internet. Nachdem wir Europa verlassen hatten mussten wir mit dem schiffseigenen W-LAN Vorlieb nehmen. 100 MB waren im Reisepreis inbegriffen, damit würde ich 2x die bochumer Tageszeitung laden können. Alles andere sollte man allerdings vermeiden, denn nach ein paar Bildern in den WhatsApp-Status waren die MB’s verbraucht. Uli hatte am 3. Tag noch 30 MB offen, was natürlich auch nicht für eine Atlantiküberquerung reichte. Ich habe deshalb für beide 1 GB für je 15 € nachgekauft. Das sollte reichen, bei einem 3-wöchigen USA-Urlaub habe ich letztes Jahr keine 2 GB verbraucht. Hier war es allerdings anders, irgendjemand schien massenhaft MB’s zu klauen, weil schon 2 Tage später waren 500 MB weg waren, ohne dass das Handy längere Zeit online war. Bei Uli war es ähnlich. Ein paar Bilder Bilder verschickt und 500 MB waren weg. Wir waren deshalb noch sparsamer, haben vor allen Dingen keine Statüsse von Freunden geöffnet. Am Ende des Atlantiks hat es dann so gerade hingehauen mit den Daten, ab Antigua hatte ich eine karibische Sim-Karte, Uli hatte noch Daten übrig, weil sie das Handy gar nicht mehr genutzt hatte. Ist bei dem Gesamtpreis der Reise natürlich uninteressant, ob man 15 € mehr oder weniger bezahlt, aber manchmal kommt der innere Geizhals eben durch. Bis Teneriffa waren deutsche Sender im TV zu empfangen, auf dem Atlantik gab es keine Programme mehr. Nicht, dass wir hier sind um Fernsehen zu schauen, aber zwischendurch mal ne Quiz- oder Tagesshow könnte nicht schaden.
10:31 - Frühstück im Anckelmannsplatz Buffet 10:39 - Frühstück im Anckelmannsplatz Buffet 12:55 - Manhattan - Canadian Whisky, Wermut Ross, Angostura Bitter - Strawberry Kiss - Erdbeermark, Erdbeersirup, Zitronensaft, Ananassaft, Orangensaft an der TUI Bar 13:45/16:58 - Dönertasche halb und halb von der Bosporus SnackBar 14:04 - BBC - Banana Baileys Colada - Brauner Rum, Baileys Irish Cream, Bananennektar, Kokossirup, Ananassaft - Mosquito - Limette, Minze, weisser Rohrzucker, BitterLemon - no alcohol an der UnverzichtBar 18:05 - Abendessen im Anckelmannsplatz Buffet - Teller 1 - Teller 2 - beides wie gewohnt lauwarm bis kalt - Teller 3 - Teller 4 - Nachtisch 19:34 - White Wine & Dry-Martini-Cocktail - Gin, Wermut, Olive - bääääh. Jetzt weiss ich endlich, wie ein Dry Martini schmeckt und werde bestimmt nie mehr einen bestellen.
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Abends waren wir in der Schaubühne, wo eine Lesung bzw. ein Ein-Personen-Stück über Beziehungsprobleme aufgeführt wurde. Ganz nett, ein paar Lacher und ich bekam ein Gefühl dafür, wie es ist, in einem Theater zu sein. Anschließend ein Absacker an der Hohe Luft Bar. Damit war der erste der 6 Seetage locker und entspannt vorbei - wenn es so bleibt kann es so bleiben. 21:32 - Moscow Mule - Vodka, Limettensaft, Thomas Henry Spicy Ginger Beer an der Außenalster
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23. Oktober | Mein Schiff 2 | Seetag | +1 h Plan: Plantschen, Dösen, Sonnen, Entspannen, Lesen.
25 °C und der Tag hat wieder 25 Stunden. Der Kaptain hat die Stabilisatoren raus, es schaukelt aber trotzdem ganz nett. Dass der Atlantik so warm sein würde, hatte ich nicht vermutet. Wir halten uns daher meist im Schatten auf. Die meisten anderen aber braten ganztägig in der Sonne, haben ihre Liegen schon früh in Beschlag genommen, obwohl das laut Hinweisschildern eigentlich nicht notwendig sein soll. Wir haben aber noch nicht beobachtet, wie unbenutzte Betten oder Liegen von Reservierungshandtüchern befreit werden und begnügen uns daher mit den Sesseln der Bars. Wir haben ja immerhin unseren Bildungsauftrag zu erfüllen und testen die sehr umfangreiche Cocktailkarte rauf und runter. Gut, dass das Schiff schwankt... 11:01 - Frühstück im Anckelmannsplatz Buffet - Teller 2 11:45 - Mojito an der UnverzichtBar 13:01 - Tequila Sunrise - Tequila Gold, Grenadine, Zitronensaft, Orangensaft an der UnverzichtBar 13:50 - Kalter Capuccino - Baileys, Kahlua, Frangelico, Sahne - Agava Brava - Tequila Silver, Limettensaft, Creme de Cassis, Thomas Henry Spicy Ginger Beer an der UnverzichtBar 16:01 - Kaffee und Kuchen 16:46 - Kalter Cappuccino & Sex On The Beach - Vodka, Pfirsichlikör, Cranberrysaft, Orangensaft, Limettensaft von der UnverzichtBar
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Zeit, sich dem Service zu widmen. Im Buffetrestaurant teilt der sich grob in zwei Lager: die Aufmerksamen, Fleißigen und Freundlichen auf der einen Seite und auf der anderen die Statisten, die nur Staffage sind und nicht einen Handschlag tun. Die Jungs von der UnverzichtBar (die Barnamen wurden von führenden Frisören empfohlen) vermitteln den Eindruck, als wären sie am Umsatz beteiligt. Bei All Inclusive sollte man davon ausgehen, dass der Geschäftsgedanke darin besteht, dass so wenig wie möglich getrunken wird. Aber Personalanzahl und -aufmerksamkeit sprechen eine andere Sprache. Wir haben schon fast ein schlechtes Gewissen, auch mal nichts zu bestellen. Aber nur fast… Und dann kann es passieren, dass man nackt aus dem Bad kommt und einem ein Fensterputzer gegenübersteht, der über die Nachbar-Balkone kommt und den Balkon samt Mobiliar und Fenster erst abspritzt und auf dem Rückweg abzieht. Hätten wir das tägliche Bordprogramm gründlich gelesen, wäre dem Fensterputzer einiges erspart geblieben.
Ahoi Kameraden.
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18:48 - Abendessen im Anckelmannsplatz Buffet - Teller 1 - Teller 2 - Nachtisch - Metaxa & Rotwein 20:21 - Ladykiller - Gin, Cointreau, Apricot Brandy, Zitronensaft, Majacujanektar, Ananassaft - Ocean Blue Sprizz - Sekt Schloss Lichtenstein (alkoholfrei), Tropical Blue, Soda in der UnverzichtBar 20:50 - Paradise Bloom - Gin, Liquor 43, Orangensaft, Mangosaft, Limettensirup, Erdbeersirup in der UnverzichtBar 21:08 - Paradise Bloom - Gin, Liquor 43, Orangensaft, Mangosaft, Limettensirup, Erdbeersirup in der UnverzichtBar
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24. Oktober | Mein Schiff 2 | Seetag | +1 h Plan: Plantschen, Dösen, Sonnen, Entspannen, Lesen.
26 °C und täglich grüßt das Murmeltier. Als morgendliche Erstaufgabe erst mal die Uhr um eine Stunde zurückstellen. Meine Nase knarzt beim Ausatmen wie die Takelage eines alten Segelschiffs bei Flaute. Immer, wenn wir denken, jetzt klingt unsere Erkältung ab, die wir nun schon seit gut sechs Tagen haben, sagt sie morgens nach dem Wachwerden „hallo“. Schwitzen und ständig Zug um die Ohren sind keine gute Kombination. Ich frage mich ja schon ne Weile, ab wann die Poolliegen denn immer so belegt werden. Also, wie früh wir frühstücken müssten, um da den Hauch einer Chance zu haben. Der Blick in die Pool-Webcam sagt es uns. Eigentlich wollte ich nur die aktuelle Uhrzeit bestätigen. Aber jetzt wissen wir, dass da um kurz nach acht Uhr morgens alles, aber auch wirklich alles voll ist. Sämtliche Liegen sind belegt und das Schwimmbecken ist voll mit Menschen, die Hanteln über ihren Köpfen schwingen. Wow! Ich dachte, wir haben Urlaub.
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09:38 - Frühstück im Anckelmannsplatz Buffet - Teller 1 - Teller 2 10:27 - Mosquito - Limette, Minze, weisser Rohrzucker, BitterLemon - no alcohol an der UnverzichtBar 11:00 - Malito - Mangosirup, Limettensaft, Thomas Henry Tonic Water - no alcohol an der UnverzichtBar 13:41 - Rio Flair - Cachaca, Limettensaft, Angostura, Thomas Henry Spicy Giner Beer - Kalter Cappuccino - Baileys, Kahlua, Frangelico, Sahne in der UnverzichtBar 13:58 - Kaffee und Kuchen 14:12 - Whiskey Sour - Bourbon Whiskey, Zuckersirup, Zitronensaft - BBC - Banana Baileys Colada - Brauner Rum, Baileys Irish Cream, Bananennektar, Kokossirup, Ananassaft in der UnverzichtBar
Zeit, sich dem Dresscode zu widmen. Wir staunen, wo man überall den überdimensionierten Schriftzug von Camp David anbringen kann, die inoffizielle Uniform aller männlicher Kreuzfahrer jenseits der 40. Ob Oberhemd, T-Shirt, Hose, Kappe oder Schlappen – es dominiert auf allen Kleidungsstücken. Brust, herzseitig oder vollflächig, Ärmel, Rücken, Oberschenkel, Schirm oder Riemen: man muss aussehen wie eine wandelnde Litfaßsäule, so, als würde man dafür bezahlt. Und ich glaube nicht, dass wir je ein Teil doppelt gesehen haben. Zwischendrin wird bei einer Poolparty ein weißes Motto angekündigt und alle sind vorbereitet und haben passende Kleidung im Koffer. Schick und ganz in weiß, nebst Matrosenanzug. Wir hätten da nur weiße Socken und weiße Haut zu bieten (kann der Fensterputzer bestätigen).
Ahoi Kameraden.
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Abendessen im Atlantik Klassik Restaurant - 2. Versuch, um 17:47 standen wir am Eingang. 18:14 - Tom Kha Kai - Thailändische Kokosnuss-Suppe mit Hähnchen und Zitronengras 18:14 - Eisbergsalat in Roquefort-Dressing mit gekochtem Wachtelei mit Artisan-Croutons 18:37 - Knusprige Garnele mit Zitronenreis und Mais-Chili-Salsa 19:11 - Bei Niedrigtemperatur gegartes Rinderfilet an Portweinjus mit Rosenkohl, Kartoffelmousseline und Parma Schinken-Crunch 19:11 - Beef Rendang Nasi Uduk - langsam gegartes Rindfeisch in Kokosmilch und Gewürzen, serviert mit Kokosnussreis 19:49 - Gebackene Birnen-Nuss-Streusel mit Birnenreis 19:49 - Mascarpone-Praline an Mangosauce mit rosa Pfeffer und dunkler Schokolade 19:51 - Metaxa als Nachspeise - es hat noch länger gedauert als bei unserem ersten Besuch in dieser Lokalität. Fast 2 Stunden sitzen und satt waren wir nicht, trotz des sehr leckeren Filets. Hier werden wir nicht mehr dinieren. 20:01 - Zweites Abendessen im Anckelmannsplatz Buffet, zum satt werden - Teller 1 - Teller 2
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Emmi & Willnowsky, ein uns bisher völlig unbekanntes Comedy-Duo, trat um 21:30 im Theater auf. Wir begnügten uns damit, die Show im Schiffs-TV anzusehen, trotz einiger Tonstörungen. Sehr lustig mit diversen Sprüchen, die heutzutage im deutschen Fernsehen Shitstürme hervorrufen würden. Die beiden würde ich gerne live sehen bei ihrem nächsten Auftritt.
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25. Oktober | Mein Schiff 2 | Seetag | +1 h Plan: Plantschen, Dösen, Sonnen, Entspannen, Lesen.
27 °C und der Zeitumstellung ein Schnippchen geschlagen. Habe die Uhr bereits gestern vorm Schlafengehen umgestellt. Ha! – wollen doch mal sehen, wer hier den Überblick behält. Ich jedenfalls nicht. Ich mache morgens den Fernseher an um zu wissen, welchen Tag wir haben und wo wir überhaupt sind. Der Ozean – unendliche Weiten…
10:03 - Frühstück im Anckelmannsplatz Buffet. 11:21 - Sol Cerveza an der Außenalster Bar 12:54 - Maradona - Maracujasirup, Vollmilch, Maracujanektar - Rot 99 - Licor 43, Campari, Jägermeister in der TUI Bar 13:07 - Sombrero - Tequila Silver, Licor 43, Passionsfruchtsaft - in der TUI Bar 13:25 - Minty Woo - Vodka, Minzsirup, Limettensaft, Thomas Henry Botanical Tonic in der TUI Bar - schmeckt wie Mundwasser bzw. gechlortes Schwimmbadwasser
Zeit, sich dem Essen zu widmen. Restaurant oder Buffet? das ist hier die Frage. Das Essen ist in beiden Fällen grundsätzlich gut. Leider nie heiß, so dass die Begeisterung selbst bei gut auf dem Teppich bleibt. Im Restaurant gibt’s in etwa das gleiche Essen wie im Buffet, nur mit Bedienung. Man kann aber auch mal mit knuspriger Garnele und einem ganz tollen Rinderfilet überrascht werden. Leider dauert es uns mit bis zu zwei Stunden zu lang, und wir sind anschließend nicht mal satt. Im Buffet gibt’s nicht so ein perfekt gebratenes Fleisch, man wird aber in jedem Fall satt. Und wenn man nicht das passende findet, gibt es auch noch die Wok-Station, bei der man sich etwas nach seinen Wünschen und heiß zubereiten lassen kann. Ein bisschen seltsam finde ich, dass man mitten in der Karibik oder auf dem Weg dorthin, solche Gerichte wie Sauerbraten oder Gans mit Rotkohl und Klößen oder Schinkenbraten mit Sauerkraut und Püree serviert bekommt. Da wurde die Chance, die Passagiere essenstechnisch auf die Karibik einzustimmen, leider nicht genutzt. An der Rezeption erfahren wir, dass das wegen der Einheitlichkeit auf allen Schiffen nicht möglich wäre. Klar, braucht man nur einen Speiseplan. Was uns nicht gefiel, obwohl es eigentlich recht praktisch ist: das Besteck im Buffet ist an einem Galgen aufgehängt, welches von den Bediensteten per Hand aufgehängt wird, die damit alle möglichen Kleinstlebewesen verbreiten können. Wobei es ja bei der Auflegung der Tische auch nicht anders ist.
Ahoi Kameraden.
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Unterhaltungen mit “Profikreuzfahrern”, die schon über 20x auf Schiffen unterwegs waren, ergaben z.B. dass St. Lucia eine tolle Insel ist, aber ausser den Stränden in Hafennähe und ein kurzer Besuch in Castries alles ist, was auf dieser wunderbaren Insel besucht wurde. Pitons? Da waren wir nicht. Aber 5x über den Atlantik.
Apropos: es gab eine Urkunde, ein Atlantik-Zertifikat, das bescheinigte, dass wir selbigen überquert haben. Werde ich neben meine 50-Jahre-IG-Metall-Urkunde aufhängen.
14:22 - Mittagessen im Anckelmannsplatz Buffet - Teller 1 - Teller 2 - Teller 3 15:05 - Kalter Cappuccino - Jack Daniels Coke in der UnverzichtBar 15:39 - Kalter Cappuccino - Vecchia Romagna Eticchetta Negra in der UnverzichtBar 18:05 - Abendessen im Anckelmannsplatz Buffet 19:33 - Rotwein & Ohhh-Reposado - Tequila Gold, Mandarinensirup, Thomas Henry Botanical Tonic aus der UnverzichtBar
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26. Oktober | Mein Schiff 2 | Seetag Plan: Plantschen, Dösen, Sonnen, Entspannen, Lesen.
28 °C und die Zeitumstellung haut wieder einen raus – und fällt heute aus. Schade, jetzt, wo wir uns an einen 25-Stunden-Tag gewöhnt haben. Der Poolliegen-Kontrollgang nach dem Frühstück ergibt, wie jeden Tag, keine freien Liegen. Die Drohung des Kaptains, alle Reservierungshandtücher entfernen zu lassen, bleibt ergebnislos, weil nicht durchgesetzt. Das fahrende Volk weiß das, so wie Kinder, die das „ich-zähle-bis-drei“ der Eltern nicht ernst nehmen.
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Uns wurde gezwitschert, dass wir von Klaus, dem Falken, Störtebeker begleitet werden, haben das Tierchen selbst aber noch nicht zu Gesicht bekommen. Dagegen haben wir eine ziemlich große Heuschrecke gesehen, die sich auch an Bord verirrt hat. Keine Ahnung, ob der Kaptain der auch einen Namen gegeben hat. Ich würde sie Achdu nennen, Achdu Schreck.
Zeit, sich der Unterhaltung zu widmen. Es hätte uns zu denken geben müssen, dass im Taxi auf dem Weg zum Hafen Jazz lief, Besen und Klavier. Schrecklich! Auf dem Schiff läuft beim Essen Jazz (wobei Volker ja schon etwas über die gute Musik am Buffet geschrieben hat - wer hat da Recht?) und die (ganz bestimmt guten) Musiker der Liveband in der Schaubar spielen Jazz. Der Taxifahrer hat’s gewusst und wir haben schnell gemerkt: die Metal Bands fehlen uns. Meine Nerven sind sehr dankbar, dass sie das nur kurz ertragen mussten, zum Glück wurde schon bald die Kassette gewechselt. Bisher dachte ich, Karnevalisten nehmen ihr Hobby ernst. Jetzt wissen wir: Bingospieler setzen noch einen drauf. Bei Schnapszahlen nicht einen einzigen Trinkspruch kennen, ist schon mehr als traurig. Da hatten wir nach der Beerdigung meines Opas ja mehr Spaß. Die bordeigene Künstlertruppe, bestehend aus Schauspielern, Tänzern, Sängern, Artisten und Bühnentechnikern, leisten wirklich gute Arbeit, sind sehr unterhaltsam und sehenswert. Bei den Gastkünstlern ist es abhängig von Typ und Geschmack, unseren hat es meist nicht getroffen. Positiv war auf jeden Fall, dass man das Unterhaltungsprogramm nicht nur im Theater bzw. in der Showbühne sitzend, sondern auch im Bett liegend verfolgen kann. Ein bisschen hat es schon was von Kaffeefahrt, nur ohne Rheumadecke und Miltropa-Kaffeemaschine. Dafür mit Extrakosten für Glückliche Stunden an den Spielautomaten [20 €], eine kraftvolle Hypnose Session [350 €], Produktberatung Casimir (ohne Ute und Schnute) [ab 15 €], Führungen über die Schiffsbrücke [99 €] (die hätten wir gerne mitgemacht, aber nicht zu diesem Preis) oder in den Maschinenkontrollraum [69 €], diverse Workshops [15-29 €], unterschiedliche Malkurse [39-44 €], um nur einige zu nennen. Man muss nichts davon machen und wird auch nicht dazu aufgefordert.
Ahoi Kameraden.
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Ich dachte, heute wäre der letzte Seetag, aber - vertan, vertan, sprach der Kapitän. Einer geht noch, erst übermorgen landen wir in Antigua. 12:11 - Maradona - Maracujasirup, Vollmilch, Maracujanektar - Negroni - Gin, Campari, Wermut Rosso in der TUI Bar 12:27 - Moly Night - Sambuca, Baileys Irish Cream in der TUI Bar 14:13 - Kaffee und Kuchen im Anckelmannsplatz Buffet 14:45 - Kalter Cappuccino - Cardenal Mendoza Gran Reserva (bäh). Ich wollte alle 3 angebotenen Brandys testen, dieser hier hat verloren. 15:08 - Mai Tai - Kalter Cappuccino in der UnverzichtBar 18:07 - Abendessen im Anckelmannsplatz Buffet Um 21:30 dann zum 2. Mal Emmy & Willnowsky, diesmal live im brechend vollen Theater. Die beiden waren “in echt” noch besser als letztens im Bordfernsehen. Warum sieht man die nie im deutschen Fernsehen? Nach der Show die letzte Zeitumstellung, wieder -1 Stunde, zeitgleich mit der europäischen Umstellung auf Normalzeit, oft fälschlicherweise als “Winterzeit” tituliert.
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27. Oktober | Mein Schiff 2 | Seetag | +1 h Plan: Plantschen, Dösen, Sonnen, Entspannen, Lesen.
29 °C und doch noch mal eine Zeitumstellung. Diesmal aber bestimmt die letzte. Ich hätte es besser gefunden, die hätten damit einen Tag später begonnen und das dann am Stück durchgezogen. Der eine Tag Pause zwischendrin war ganz schön verwirrend. Das wird bestimmt eine Umstellung, wenn wir nach dem Stress der sechs Seetage am Stück wieder Land unter die Füße kriegen. Jedenfalls rechne ich nicht mit Nachwehen der Schaukelei, weil der Ozean während der gesamten Überfahrt überraschend ruhig war. Der Kaptain meint, wir hätten Glück gehabt. Tja, Ansichtssache. Ein bisschen mehr Wellengang hätts schon sein können, aber ich will nicht meckern. Sechs Tage durch die Dreißiger-Zone des atlantischen Ozeans gleiten hat Spuren hinterlassen. Spuren von erhöhtem Alkoholkonsum. Aber was soll man den ganzen Tag auch machen? Zwischen Kabine und Buffet führt der Weg automatisch an diversen Bars vorbei. Und die Cocktailkarte ist umfangreich, alles will probiert werden und keiner soll zu kurz kommen.
Ahoi Kameraden.
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09:53 - Frühstück im Anckelmannsplatz Buffet 10:45 - Maradona - Maracujasirup, Vollmilch, Maracujanektar - Erdbeer Spritz - Aperol, Mein Schiff Sekt, Erdbeersirup in der TUI Bar - unsere Anlernzeit zum Alkoholiker muss ja genutzt werden solange alles kostenlos ist. 11:15 - Kalter Cappuccino in der UnverzichtBar 12:04 - Peach Raspberry Spritz - Pfirsichlikör, Himbeersirup, Limettensaft, Soda in der UnverzichtBar 13:18 - Kalter Cappuccino in der UnverzichtBar 14:03 - Döner halb und halb 14:11 - Desperados in der UnverzichtBar 15:29 - Eiswaffeln im Anckelmannsplatz Buffet 18:12 - Abendessen im Anckelmannsplatz Buffet 19:21 - Rotwein und Averna Amaro in der UnverzichtBar
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