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Wie geht’s weiter? Ich wollte auf jeden Fall nach Macau, ein nur selten erflogenes Ziel für deutsche Touristen. Welche Airline nehme ich? Zur Auswahl standen Air Macau, EVA Air, Starlux und Tiger Air, die Günstigste war Air Macau, und wann bekommt man schon die Möglichkeit, mit dieser Airline zu fliegen. Wobei mich Starlux und Tigerair auch reizen würde. Gebucht habe ich über booking.com, weil es direkt über die Airlinewebseite zu kompliziert war. Die Reservierungsnummer wurde nach der Buchung akzeptiert, also alles bestens. Die Air Macau App konnte aber nicht geladen werden, weil es die “in meinem Land” nicht gibt.
Der Web check-in begann nicht 24 Stunden vor Abflug, sondern am vorherigen Tag um 14 Uhr, egal wann geflogen wird. Das erlaubte Koffergewicht lag bei diesem Flug bei 25 kg.
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26.03.2024
Ich war gestern recht früh ins Bett gegangen und deshalb früh wach, allerdings nur eine halbe Stunde vor dem Wecker, der mich um Punkt 6 aus meinen Träumen reissen sollte. Ein kurzer Blick nach draußen zeigte Nebel und leichten Regen, es war nichts, was mich hier halten könnte. Ich hatte eine Reservierung für den 8-Uhr Shuttlebus gemacht, vorsichtshalber, weil mir komisch vorkam, dass bei einem so großen Hotel ein Bus für 20 Personen nur einmal die Stunde fuhr. Aber es waren nur 10 Personen, die mitfahren wollten, also war die Reservierung nur für den Fall der Fälle, es kann ja immer sein, dass ganz plötzlich 50 Leute vor der Tür stehen. Ich bin sehr vorsichtig bei solchen Dingen. Um viertel nach 8 war ich im Terminal, rollte mit meinem Koffer bis zur Reihe 8, wo der CheckIn stattfand. Es waren nur ein paar Leute dort, und es ging recht schnell bis zur Kofferabgabe. 16,5 Kilo wurden angezeigt, ein halbes Pfund war durch die lange Hose dazugekommen, die ab jetzt nicht mehr gebraucht wurde. Wie schon in Gimpo und Narita war auch hier ein Scanner neben den Schaltern, der die Koffer durchleuchtete und freigab.
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Wenn du einfach abhaust und es ist etwas drin, wirst du entweder ohne Koffer an deinem nächsten Ziel sein oder du wirst ausgerufen, um abzuklären, was merkwürdiges in deinem Gepäck sein könnte. Ich wartete, bis ich meinen Koffer auf dem Bildschirm sah und fuhr dann eine Rolltreppe hoch zu den Gates. Meine restlichen NTD’s legte ich in einem Croissant und 2 Flaschen britischem Tee mit Milch an. Schmeckte gar nicht so schauerlich, wie es sich anhörte.
Die Maschine aus Macau kam pünktlich an, das Boarding war auch pünktlich und 2 Minuten nach der geplanten Zeit rollte die Maschine auch schon. Allerdings nicht lange, am Ende hatte sie fast 40 Minuten Verspätung, weil die Runways übervoll waren und andere Maschinen Vorrang beim Start hatten. Wie sah es im 8 Jahre alten Airbus A320-232 B-MCF aus? Sitzplatzabstand 76 Zentimeter, Sitzbreite 44 cm bei einer 3-3 Bestuhlung. Für einen kurzen Flug gerade noch erträglich, vor allen Dingen wenn niemand neben dir sitzt und du die Beine zur Seite ausstrecken kannst. Flugzeit 1:33 Std. und es gab überraschenderweise eine warme Mahlzeit. Damit hatte ich nicht gerechnet, vor allen Dingen nicht bei einem Flugpreis von 106 € inklusive Gepäck.
Landung um 12:44, um 13:12 war ich durch die Immigration, wo es diesmal weder Stempel noch einen Aufkleber gab, sondern einen Zettel, der in den Pass gelegt wurde und der bei der Abreise wieder abgegeben werden muss. So habe ich es jedenfalls verstanden.
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Was gibt es zu beachten? Ich hatte mich im Internet informiert, einiges war aber mittlerweile veraltet. Deutsche Staatsbürger erhalten bei Ankunft auf dem Flughafen ein Visum für einen Aufenthalt bis 90 Tage. Reisepass (mindestens 6 Monate Restgültigkeit) und ein Rück- bzw. Weiterflug-Ticket (innerhalb von 90 Tagen datiert) werden benötigt. Zeitunterschied zu Deutschland: plus 7 Stunden.
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Das Weiterflugticket wurde nicht verlangt, nur die Bordkarte der Ankunftsmaschine. Ein Formular musste nicht ausgefüllt werden, es wurden auch nach Ansicht des Passes weder Fingerabdrücke genommen noch ein Foto erstellt. Der Zettel musste allerdings behalten werden, der wurde sowohl beim CheckIn im Hotel verlangt als auch wahrscheinlich bei der Ausreise. Ist blöd, so ein fliegendes Papierblatt.
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In Macau leben mit knapp 23.000 mehr Menschen pro qkm als an irgendeinem anderen Ort der Welt, vor Monaco mit ca.18.000, wobei Letzteres nur einen Bruchteil der Fläche hat. In Singapur sind es knapp 8.000, in Hongkong knapp 7.000 pro qkm. Da es sich hierbei nur um winzige Flächen handelt, sagt es nicht sehr viel über die Dichte aus, im ersten größeren Land, Bangladesh, sind es knapp 1.200 Menschen pro qkm, allerdings leben dort auch insgesamt 170.000.000 Menschen, in Macao 700.000. So, genug Nullen getippt, jetzt geht’s darum, was man hier alles sehen kann. Macau ist der einzige Ort im chinesischen Umland, in dem Glücksspiel erlaubt ist, weshalb sich hier ein kleines Las Vegas entstanden ist. Wobei klein vielleicht der falsche Begriff ist, die Casinohotels sind teilweise größer als in Vegas, auch wenn sie namensgleich sind, wie das Venetian, das Paris, das MGM oder das Wynn. Nur das “Londoner” gibt’s in Vegas nicht. Apropos Glückspiel: der Gewinn der Casinos ist hier angeblich 7x so hoch wie im Land der begrenzten Unmöglichkeiten. Hier gibt’s, wie auch in Hongkong, eine eigene Währung, nämlich MOP, was Macanese Pataca bedeutet. Eine Pataca ist in 100 Avos unterteilt. 1.000 MOPse sind 115 €. Ursprünglich war der mexikanische Peso hier die Hauptwährung (warum auch immer), der portugiesch Pataca hiess. Warum muss ich dabei an Kartoffeln denken? Immerhin haben die Portugiesen den Ort damals nicht kolonialisiert, sondern von China gepachtet. Es war also wohl nicht nötig, die Einheimischen umzubringen, wie es die Franzosen, Briten, Holländer, Belgier, Spanier und andere getan haben. Die Währung ist fest an den Hongkong Dollar gebunden, weshalb man hier auch mit diesem Geld zahlen kann, dann allerdings oft Patacas als Wechselgeld zurück bekommt. Stromspannung: 220 V/50 Hz - Typ G & M (rund, dreipolig),G (eckig dreipolig, englische Stecker) und F (deutscher Stecker).
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Wie ging es bei mir weiter? Als ich an einem ATM vorbei kam, holte ich ein paar Hongkong Dollar aus dem Automaten, 1.500 Stück, um genau zu sein, im Gegenwert von 177,56 €. Bei insgesamt 8 Nächten hier und später in Hongkong sollte das auf jeden Fall passen bzw. eher zu wenig sein. Draußen folgte ich den “Hotel Shuttle” Schildern bis auf einen Parkplatz, wo jede Menge bunte Busse darauf warteten, Touristen in die Casinos zu fahren.
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Der Venetian-Londoner-Parisian Bus kam nach 2 Minuten und fuhr zu den aufgeführten Casinos. Ich hatte das The Parisian gebucht. war nach 15 Minuten eingecheckt und bekam Zimmer Nr. 27.001 im 27 Stockwerk ganz am Ende eines sehr, sehr langem Ganges. Aber was will man für 74 € verlangen, die Präsidentensuite? Die Lobby samt Rezeption war natürlich riesig und imposant für einen Neuling. Aber da ich als alter Las Veganer solche Läden gewohnt bin, hat es mich nicht überwältigt.
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Nachdem ich das Zimmer gefunden hatte packte ich ein paar Sachen aus, machte mich frisch und schaute mich im Hotel etwas um, zunächst auf der Suche nach einem stärkeren Schmerzmittel als dem Tütenpulver, das ich in Haneda gekauft hatte. Die Rückenschmerzen liessen nämlich nicht nach und morgens konnte ich mich so gut wie gar nicht bewegen, erst wenn die Wirkung der Mittelchen einsetzte.
Genug gejammert.
Ich suchte eine Apotheke und wurde ins Venetian verwiesen, das direkt nebenan lag. Wobei nebenan recht weit sein kann, vor allen Dingen, wenn man durch’s Haus dorthin will. Die Schilder zeigten auch an entscheidenden Abzweigung an, wo es hin ging und nach einer halben Stunde hatte ich einen Foodcourt gefunden, den ich mir für später merkte. Die Apotheke im Venetian hatte ich eine weitere halbe Stunde entdeckt, direkt am Canale Grande, und zeigte den Mitarbeitern die Worte Ibuprofen und Diclofenac in chinesichen Schriftzeichen. Der Übersetzer hatte vorgearbeitet. Es nützte aber nichts, diese Mittel waren nicht im Angebot, immerhin bekam ich den Hinweis auf eine weitere Pharmacy schräg gegenüber. Dort wusste man sofort worum es ging und ich bekam eine Schachtel mit 15 Diclofenacs für schlappe 50 Möpse oder 6 €. Das sind Pillenpreise, da träumt man in Deutschland von. Es kann aber auch sein, dass es nachgemachte, wirkungslose sind. Ich lass mich überraschen.
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Zurück ging ich draußen an den Hotels entlang, den Weg durch die Innereien hätte ich nie wieder gefunden. Es war so gut wie nichts los auf dem Strip, nur einige junge Leute machten Selfies. Ich gehe davon aus, dass die meisten Besucher zum zocken her kommen, und nicht, um sich von Äußerlichkeiten ablenken zu lassen. In den Casinos war es nämlich brechend voll.
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Wieder zurück im Parisian besuchte ich die dortige Freßgasse (war gar nicht so einfach, die wieder zu finden) auf einen Teller Stir-fried spicy chicken mit Reis und wartete dann im Zimmer (war gar nicht so einfach, das wieder zu finden), dass es dunkel wurde. Im Food Court hatte ich diverse Speisen vom Handy übersetzen lassen und es kamen recht lustige Sachen dabei heraus.
Ein Spaziergang einmal rund um die Eiffelturm samt dazugehöriger Ton- und Lightshow rundete den Tag ab. Im Zimmer noch kurz die Bilder des Tages angesehen, um halb 11 fiel ich erschöpft ins Bett. Naja, fallen kann man nicht sagen, ich quälte mich mehr oder weniger in die Waagerechte, weil das eine besonders schmerzhafte Bewegung ist, bis ich auf dem Rücken liege. Die Bauchmuskeln werden dabei ja angespannt, und die erzeugen einen besonders schönen Schmerz im Rücken. Ab morgen früh gibt’s Diclofenac, dann geht’s mir bestimmt besser.
Genug gejammert, gute Nacht
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Übernachtung: The Parisian Macau - Zimmer 27.001 - 256 € für 3 Nächte - gebucht über hotels.com mit 15% Cashback. Macht 74 € pro Nacht.
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