Tokyo

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Nach dem wilden hin und her in den letzten beiden Tagen wird es wieder ruhiger, von Gimpo geht es nach Haneda in Tokyo. Der Narita Airport wird auch noch besucht, in ein paar Tagen. Die Reihenfolge ergibt sich dadurch, dass mein nächstes internationales Ziel von Narita aus besser zu erreichen ist.
Ich wollte mich anhand von Flugzeugmustern entscheiden, mit welcher Airline ich fliege, lieber mit einer 787 als mit einer 737. Japan Airlines hätte deshalb für den heutigen Flug gewonnen. Aber - da ich mit dieser Gesellschaft noch einen japanischen Inlandsflug mache, “muss” ich die Airline nehmen, die mir in meinem Portfolio noch fehlt, in diesem Fall Asiana. Die fliegen zwar mit einem Airbus A330, aber es geht nicht anders. Blöd auch, dass ich bei dem Flug Miles&More Punkte sammeln werde, die ich nicht gebrauchen kann. AVIOS wären mir lieber gewesen, und die gibt’s bei JAL, aber auf der Prioritätenliste sind unbeflogene Gesellschaften wichtiger.

Die Buchung des Fluges begann recht einfach. Start und Ziel eingeben, Datum, die billigste Preisklasse nehmen, da 23 kg Gepäck auch dort inklusive sind, kostenlosen Sitzplatz aussuchen, bei angeblichen 83cm Sitzplatzabstand muss ich keine zusätzlichen Gebühren zahlen, das sollte für einen knapp 2-stündigen Flug reichen. Am Ende gab es dann Probleme mit der Bezahlung. Ich musste in meinem Browser Pop-Ups von Asiana genehmigen lassen und dafür recht lange googeln, wie das geht. Normalerweise Alexandra Poppt bei Kreditkartenbezahlungen nämlich problemlos die Seite der Bank auf. Naja, irgendwann habe ich alle Einstellungen geändert und es standen 362.073 koreanische Won = 254,39 € auf meiner Abrechnung.
Anschließend bekam ich die Meldung, dass ich mich für das automatische Check-In anmelden könne. Dafür musste ich die Reisepassnummer und die Gültigkeitsdauer eingeben, dann bekomme ich 24 vor Abflug automatisch eine Bordkarte per eMail zugesendet.
Alle Wichtige war in der Asiana-App nachzuverfolgen.

17.3.2024

huch wie kaltAbflug nach Tokio-Haneda war im 15:50, ich hatte also jede Menge Zeit am Morgen, um auszuschlafen und es ruhig angehen zu lassen. Der Wetterbericht sagte etwas von 16°, gefühlt wie 16 - Bordkarte Asianaaber als ich um Punkt 12, der Hotelauscheckzeit, rüber zum International Terminal gehen wollte, kam es mir eher wie 1,6° vor, es wehte ein eiskalter Wind. Aber für die 100 Meter vom Hotel rüber zum Airport war es auszuhalten.
Von aussen sah das Terminal richtig gut aus, von innen imposant, aber es war so gut wie nichts los, da fast alle Flüge, die hier abgehen, national sind und im anderen Terminal meistens nach Jeju führen.
Der CheckIn begann leider erst um 13:20, der BagDrop CheckIn zwar um 13 Uhr, aber der war nur für Hartschalenkoffer, wie mir eine Flughafenmitarbeiterin erklärte, ohne ein Wort englisch zu sprechen. Ich verstand auch so, was sie meinte, als sie auf meine Tasche zeigte, diese mit dem Finger etwas eindrückte und mit dem Kopf schüttelte.
AberGepäckdurchleuchtung auf 20 weitere Minuten kam es nicht an.
Bei der Kofferabgabe sagte ich Bescheid, dass ich alle meine 3 Vornamen auf der Bordkarte haben wollte. Die CheckInnerin nickte verständnisvoll, sie kannte sich scheinbar mit solchen Fällen aus, schrieb den 2. und 3. Vornamen mit der Hand und stempelte das Ganze ab.
Der Koffer wog 15,5 Kilo, ich bekam meine Karte und sie sagte noch etwas mir recht unverständliches, was aber wohl damit zu tun hatte, dass ich ein paar Meter weiter warten sollte, um meinen Koffer zu identifizieren, wozu auch immer.
Diese paar Meter weiter standen schon einige Leute, die gebannt auf einen Fernsehschirm starrten. Ich starrte mit. Man konnte sehen, wie sich die Koffer auf dem Transportband bewegten - aber wozu soll das gut sein? Irgendwann verstand ich, allerdings nicht freiwillig. Jemand sprach mich an, ob das mein Koffer wäre, der angezeigt würde. Ich hatte gar nicht gesehen, dass überhaupt etwas angezeigt wurde, aber es hatte wohl etwas mit mir zu tun. Zusätzlich ging eine Tür auf und ein Mann fragte, ob der angezeigte Koffer meiner wäre. Leider habe ich kein Bild zum entsprechenden Bildschirm.
Ich ging mit in einen Raum, wo Gepäckdurchleuchtungsmaschinemein Koffer lag und mir gesagt wurde, dass Flüssigkeit drin wäre.
??? - das konnte nicht sein und ich war gespannt, wie es weiter ging.
Koffer geöffnet und eine längliche Cremedose rausgeholt, die man irgendwie als Flüssigkeitsgefäß sehen konnte. Ich erklärte gar nicht erst, was es war, sondern hielt mein Handy mit dem Google Übersetzer an die Dose, stellte auf Kamera und schon war die Inhaltsangabe auf koreanisch zu sehen. Aha, everything is okay, sagte der Dosist und ich konnte alles wieder einpacken und zur Security gehen.

Dort gab es eine weitere Beschwerde: pro Person dürften nur 5 Batterien im Handgepäck mitgenommen werden, ich hätte aber sieben Stück für meine Camera dabei und das wäre nicht erlaubt. Ob ich vielleicht noch jemanden mit hätte bzw. nicht alleine wäre, dann wäre das kein Problem, wenn die Batterien durch 2 Personen geteilt würden. Die Securistin ging mit der Batterietasche irgendwo hin und versuchte zu telefonieren, ob es für mich erlaubt wäre auch mehrere Batterien mitzunehmen. Nach einiger Zeit kam sie wieder und erklärte mir, dass ich alles vor dem Abflug am Gate abholen könne.
Tolle Lösung, das verstehe mal einer.
Nach dem, was ich in den letzten Stunden hier erlebt habe, bin ich sehr gespannt, was mich in Japan erwartet - ob die Einreise so funktioniert wie ich es vorbereitet habe.
Vor dem Abflug genehmigte ich mir noch etwas essbares, dann versuchte ich, mein übrig gebliebenes Geld in eine andere Währung umzutauschen, aber das war nicht möglich, da es sich nur um 3.500 KRW handelte, umgerechnet etwa 2,42 €. Also steckte ich alles in eine Donation Box, irgendjemand kann vielleicht etwas mit den paar Piepen anfangen. Zirka 100 japanische Schulkinder samt Lehrern warteten auch auf den Abflug und nutzten ebenfalls die Zeit, um ihre restlichen Wons in die Box zu spenden.

Der Flieger, ein 15 Jahre alter Asiana Airbus A330-343 HL7793, kam pünktlich von seinem vorherigen Ziel an, das Boarding begann ebenfalls pünktlich und der Start war mit nur 8 Minuten Verspätung.

Asiana Airlines to Haneda

Sitzplatzabstand 83 cm, Sitzbreite 45 cm in einer 2-4-2 Bestuhlung - hört sich angenehm an.
Ich hatte Nr. 12A reserviert, recht weit vorne am Fenster. Flugzeit 103 Minuten, ohne besondere Vorkommnisse.

Was mich erstaunte, war dass es ein komplettes Essen inklusive alkoholischer Getränke gab, wie in den guten alten Zeiten in Europa. Hätte ich das geahnt, hätte ich vor dem Flug natürlich nicht im Flughafen "gefrühstückt".
Auch erstaunt war ich darüber, dass da unten ohne Ende Golfplätze waren, einer neben dem anderen, im Bild ca. 9 Stück auf ein paar Quadratkilometer.

hnd03

WQuarantinecanera Hanedaährend des Fluges dachte ich mir, dass die Einreise recht flott vonstatten gehen müsste, da ich der einzige Europäer und alle anderen scheinbar Japaner an Bord waren. Von den vielen Schulkindern hat man übrigens kein Wort oder Ton gehört, irgendetwas muss wohl mit der Erziehung verkehrt gemacht werden in Japan, dass die Kinder nicht tun und lassen können, was sie wollen, sondern machen, was ihnen gesagt wird.
Zurück zu meinen Gedanken: ich alleine zum Foreigner-, alle Anderen zum Homieschalter.
Das war ein Irrtum.
Es war so voll, voller ging’s nicht. Eine endlos lange Schlange war im Gang vor den sogenannten Quarantine-Schaltern, bei denen mit einer Art Kamera die Körpertemperatur der Ankommenden erfasst wurde. Und werweisswas noch alles.
Ich tat so, als wolle ich nur mal durch und schummelte mich bis kurz vor den quarantinischen Eingang, der aber immer noch recht weit entfernt war, wie man im Bild erkennen kann.

Immigration Haneda

War man durch mussten sich die 8 Quarantäne Eingänge erstmal so zusammenraufen, dass allePlease prepare your QR code nur noch in einer Reihe standen, was recht lange gedauert hat. Zwischendurch waren Tische, auf denen irgendwelche Zettel ausgefüllt werden konnten, die ich aber zu Hause schon vorbereitet hatte und hoffte, dass mein im Internet bekommener QR-Code akzeptiert wird.
Durch die Enge und die vielen Leute war es warm und stickig, nur hin und wieder kam es mir so vor, als stände ich unter einer Klimaanlage, was aber nur sehr selten vorkam und an der Decke auch nichts zu sehen war.
Einbildung vielleicht
Auf einen Toilettengang hatte ich nach dem Aussteigen verzichtet und deshalb Glück, dass ich in keine unangenehme Situation kam, hätte ja nach den beiden Essen sein können.
Nach einer halben Stunde erreichte ich eine Abteilung, von der ich dachte, dass dort diejenigen ausgesiebt würden, deren Temperatur nicht “in Ordnung” war, weil es irgendwie medizinisch dort aussah.
Stattdessen wurde mein Pass gescannt, Fingerabdrücke genommen und ein Foto gemacht. Danach ging’s weiter bis zur “richtigen” Einreise.

Alle nötigen “Papiere” hatte ich in der Visit Japan Web App ausgefüllt, allerdings am PC. In der App wurde meine Reisepassnummer nicht anerkannt und bei den vielen Fragen, die gestellt wurden, ähnlich beim ESTA, war es am PC auch bequemer.
Ich habe keine Vorstrafen, will keine Drogen ins Land einführen, es fehlte eigentlich nur die Frage ob ich NSDAP Mitglied war.
Wenn alles ausgefüllt ist bekommt man einen QR-Code, den ich aufs Handy übertragen und auch ausgedruckt hatte. Den Code legte ich per Handy auf ein Lesegerät, der Officer schaute noch einige Zeit in seinen Monitor, dann bekam ich einen Ausdruck in den Pass geklebt (wie schon in Seoul, Stempel gibt’s scheinbar nicht mehr) und war durch.

Dachte ich, denn nach der Kofferübernahme stand ich in einer weiteren Schlange, die Zollerklärungen sollten abgegeben werden. Einige Leute hatten diese nicht ausgefüllt und mussten es erst vor Ort machen, was die Wartezeit erheblich verlängerte. Auch die Customs-form hatte ich bereits zuhause erledigt und die Daten waren im QR-Code gespeichert, der hier noch einmal gescannt wurde.
Nach weiteren 20 Minuten war ich dann endlich durch und stand in der Arrivalhalle von Terminal 3.

Free Shuttle Bus to Terminal 1,2 Haneda

Mein Hotel war aber in Terminal 2, also die Busstation suchen, von wo aus ich per Shuttle ins andere Terminal kam. Der Bus kam gerade an, ich erhaschte einen Sitzplatz und nach einem Halt an Terminal 1 ging’s zum 2er Gebäude. Dort sah ich keine Hinweisschilder zum Hotel und fragte deshalb einen an seiner orangenen Jacke zu erkennenden Mitarbeiter nach dem Weg.
Eine Etage höher, dann links und immer geradeaus, bis zum Ende der Halle - damit kann man etwas anfangen. 2 Stunden nach der Landung war ich da.

Excel Hotel Tokyu

Im Hotel wurde ich einer winzig kleinen Japanerin in Empfang genommen, die mir erklärte, wie ich den CheckIn-Automaten zu bedienen hatte anstatt mich zu den 3 Menschen gehen zu lassen, die an der Rezeption nichts zu tun hatten. Aber egal, macht eben eine Maschine den Job.
Zimmer 4104 wurde mir zugewiesen und entpuppte sich als winzige Stube, die den recht hohen Preis nicht annähernd rechtfertigte. Aber egal, ich war müde und froh, nicht mehr in irgendwelchen Schlangen stehen zu müssen.

Gute Nacht.

Übernachtung: Haneda Excel Hotel Tokyu - 520 € für 4 Nächte = abzüglich 43,51 € Cashback = 119 € pro Nacht.

 

 

Japan - Land der aufgehenden Sonne.
Was weiss ich über dieses Land? Es gibt einen Berg, den Fuji-kado, benannt nach einer Firma, die u.a. Fotoapparate herstellt, Tokyo, die Hauptstadt, Babymetal, Sushi, Takashi Inui, Shinji Ono, Yusuke Tasaka und Takuma Asano. Die letzten 4 haben bekanntlich beim VFL Bochum gespielt. Oder spielen noch dort.

Auch interessant: Japan hat die höchste Anzahl von Verkaufsautomaten (Vending Machines) weltweit, nämlich ca. 5 Mio. Das heisst auf jeden 23sten Japaner kommt eine solche Maschine. Und es gibt nicht nur Essen und Getränke, sondern so gut wie alles in diesen Maschinen. Vorsicht bei den Getränken: falls du einen eiskalten Drink haben willst, kann es sein, dass ein Heißgetränk herauskommt.
Deshalb genau die Beschriftung beachten.
Blau=kalt, rot = warm
Bezahlt wird in Yen, 1.000 davon sind 6,27 €
Stromspannung: 100 V/60 Hz - Steckdosen Typ A und B, das sind auch in den USA nutzbaren Stecker.

vending machine japan

Es gibt über 7.000 Inseln und 3.000 McDonald’s, so viele wie nirgendwo anders ausserhalb der USA. Allerdings ist die McD/Mensch-Dichte in Andorra noch höher, was an der geringen Fläche in diesem Pyrenäen Staat liegt.
Was sollte man noch wissen?
Deutsche benötigen einen gültigen Reisepass, der für die Dauer des gesamten Aufenthalts in Japan gültig sein muss. Also nicht der übliche 6 Monatszeitraum. Ein Zoll- und Einreiseformular muss ausgefüllt werden.
Ausländische Besucher sollten immer ihren Reisepass dabei haben, falls man kontrolliert wird ist kein anderer Ausweis gültig.
Bei der Landung am Flughafen erhält man eine Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage als Temporary Visitor. Es besteht keine Verpflichtung für Impf- oder Testnachweise.
Kleine Mengen an Lebensmitteln dürfen eingeführt werden, Kekse, Schokolade, Süßigkeiten. Die Einfuhr von Rind- und Schweinefleisch auch in verarbeiteter Form ist verboten während die meisten Fischprodukte eingeführt werden können.
Zeitunterschied zu Deutschland: plus 8 Stunden.


Fast überall muss Cash bezahlt werden, ein ganzer Urlaub mit Kreditkarte ist nicht möglich.
Das stimmt nicht, ich habe fast nur mit Karte gezahlt. Ist ausserhalb von Tokio, in den Dörfern, wahrscheinlich anders.
Es gibt keine Müllcontainer, also immer eine Tüte dabei haben, in die man seinen Müll steckt um den dann später zu entsorgen.
Das stimmt, ich habe rund um die Shibuya-Kreuzung keine einzige Abfallentsorgungsmöglichkeit gefunden.
Es gibt so gut wie nirgendwo ein Deo zu kaufen, also nimm eins mit. Japaner schwitzen scheinbar nicht.
So nah bin ich keinem Japaner gekommen, um etwas zu riechen. Und ich selber schwitze nicht.
Google Maps funktioniert einwandfrei, es werden alle Bus- und Zugfahrpläne angezeigt und auch die Kosten der entsprechenden Fahrten

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