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Irgendwann im Oktober 2023
Der Rückflug wird leider in der Economy stattfinden, ein Business Class Sitz war much too teuer. Ich schaute mir den Sitzplan in der Boeing 777-300ER an und fand dort eine Abteilung namens comfort+, über die ich aber keinerlei Informationen im Internet fand. Ich fragte deshalb per Chat bei Qatar an und bekam als Antwort: Extra legroom seats comprise of Economy cabin (Bulkhead, exit row seats and Leg Space) Comfort Seats - Economy cabin front row seats (may vary according to aircraft types), and Economy seats in A380 Upper Deck. Was für mich soviel bedeutet wie: wir wissen es auch nicht. Was es zu bedeuten hatte, dass nur 2 Sitze in den Aussenreihen angezeigt wurden, konnte auch nicht erklärt werden. Da es einen größeren Preisunterschied zwischen diesen +-Sitzen und den Exit-Seats gab, wartete ich erstmal ab, ob irgendwann der seatguru oder ähnliche Seiten genaues wussten.
3 Monate später fragte ich nochmal an, nachdem ich immer noch keine Informationen im Internet gefunden hatte. Antwort: they have more legroom than the extra legroom seats. Irgendwann habe ich dann eine Antwort in den Tiefen des Netzes gefunden. Es handelt sich um ehemalige Cathay Pacific Maschinen und die dortige Premium economy, die bei Qatar economy+ genannt wird. Sitzplatzabstand 96 cm - Sitzbreite 49 cm bei einer 2-4-2 Bestuhlung, da sollten sich die 136 € rentieren. Das erlaubte Koffergewicht bei diesem Flug waren 25 kg. Ich habe mich mit 16,5 kg begnügt.
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03.04.2024
Ich hatte an der Rezeption gefragt, ob ich etwas länger im Zimmer bleiben kann, und es wurde mir eine zusätzliche Stunde, bis 13 Uhr, erlaubt. So war morgens Zeit, um in aller Ruhe den Koffer zu packen, ein paar Teilchen zu essen, die ich gestern vom Flughafen mitgebracht hatte, zum letzten Mal zu duschen und mich seelisch auf das Ende der Reise vorzubereiten. Um kurz nach 12 brachte ich den Koffer zum Concierge, um ihn dort für ein paar Stunden zu lagern, damit ich mich nicht drum kümmern musste. Da die Sonne mittlerweile herausgekommen war, schaute ich in der 12. Etage auf dem Skydeck, ob es sich lohnte, den einen oder anderen Flieger zu knipsen. Und der eine oder andere Flieger war wirklich halbwegs gut zu erkennen.
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Nach einer Stunde begann es zu regnen und ich wollte runter in die Lobby, um mich dort irgendwo hinzusetzen. Dafür musste ich über eine Treppe in die 11. Etage, und wie wir alle wissen, wenn es regnet: slippery when wet. Ich war deshalb sehr, sehr vorsichtig, hielt mich mit der linken Hand am Geländer fest und ging Stufe für Stufe langsam hinab. Unten musste ich dann mit einer Hand einen Knopf berühren, damit die Tür aufging. Was genau dabei passiert ist weiss ich nicht, jedenfalls lag ich plötzlich auf dem Boden und diesmal tat nicht nur der Rücken, sondern ALLES weh. Vielleicht war in diesem Moment das Erdbeben in Taiwan (oder ein Nachbeben) und ich bin durch eine hier spürbare Erschütterung gefallen? Oder durch meinen Sturz ist das Erdeben erst entstanden? Wer weiss. Ich blieb einige Zeit liegen, holte die Packung Diclofenac aus dem Rucksack und schluckte eine davon. Dann schleppte ich mich irgendwie zum Fahrstuhl, fuhr nach unten und setzte mich in der Lobby in einen Sessel. Was man so setzen nennen kann, mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchen, aus der Senkrechten in die Sitzende zu kommen wäre die bessere Beschreibung. Ich hatte noch 2 Stunden, bis der Bus zum Flughafen fuhr, eine frühere Fahrt war unter diesen Umständen nicht mehr nötig. Mehrere Hotelmitarbeiter fragten, ob sie etwas für mich tun könnten, aber ich winkte ab und dachte mir, dass jetzt nur noch ein Sarg helfen würde. Ich war völlig bewegungsunfähig, jede kleine und kleinste Bewegung schmerzte. Um 15:40 fuhr der Bus, bis dahin waren es immerhin fast 2 Stunden, in denen die Tablette zu wirken begann und ich zum Bus humpeln konnte. Der Busfahrer kümmerte sich um meine Koffer, die 3 Stufen in den Bus schaffte ich selbstständig. Während der ca. 10-minütigen Fahrt merkte ich, dass die Schmerzen nachließen, ein sehr gutes Zeichen. Am Airport schleppte ich mich dann samt Koffer zum Qatar CheckIn, der um 16:20 begann, ich musste nur 5 Minuten warten. Am Business Class Schalter waren nur 4 Personen vor mir, ruckzuck war ich den Koffer (16,5 kg) los und konnte mich sogar wieder halbwegs bewegen. Fast schmerzfrei. Die Pille wirkte.
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Die letzten Hongkong Dollar, die noch auf der Octopus-Karte waren, verjubelte ich bei McDonald’s mit dem üblichen Big Mac Menu, anschließend ging’s durch die Passkontrolle und Security und es ging mir minütlich besser. Ich konnte mir sogar das Skydeck ansehen, zu dem es über diverse Gänge und Rolltreppen ging.
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Von dort oben hatte man einen guten Blick auf den Verkehr unten auf den Rollwegen und an den Gates. Leider war nicht viel los und bei den paar dort zu sehenden Maschinen war keine Interessante bei. Egal, ich freute mich, dass es mir halbwegs gut ging. Ich fragte mich allerdings, wie lange die Wirkung der Pille wohl anhalten würde.
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Die Qatar Triple Seven, mit der es zurück nach Doha gehen sollte, war bereits angekommen und sah gut aus in der untergehenden Sonne.
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Bis zum Abflug waren noch 90 Minuten Zeit, die ich nutzte, um mir eine der Lounges anzusehen, die mir Zutritt gewährte, eine Cathay Pacific Lounge. Es gab recht leckeres Essen, eine Dose Bier und einen ungewöhnlichen Sitz. Was mich wunderte: es ging mir minütlich besser, ich hatte keinerlei Rückenschmerzen mehr - konnte das alles an der Pille liegen? Ich fand es irgendwie merkwürdig. Aber ich habe mich nicht beschwert.
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Um 18:50 begann das Boarding, um 20:01 starte die 15 Jahre alte Boeing 777-367ER - A7-BOB zum 9:02 Std. langen Flug nach Doha. Der Kapitän sagte durch, dass der Flug eine Stunde als geplant dauern würde wegen sehr starkem Gegenwind. Immerhin saß ich angenehm, die ehemaligen Cathay Pacific Sitze waren zwar nicht mehr die Jüngsten, aber breit und mit sehr ausreichendem Abstand zum Vordersitz.
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Was gab es auf die Gabel? Baked chicken breast with rosemary sauce, roasted potatoes, cauliflower, sugar snap peas and cherry tomatoes und kurz vor der Ankunft Vegetable fried egg noodles choy sum - hat aber nicht geschmeckt, hab ich fast komplett zurück gehen lassen. Landung in Doha um 00:03, anschließend endlos lange Busfahrt zum Terminal, Handgepäckkontrolle und schon stand ich wieder vor diesem gelben Ding. Das Erstaunliche: ich konnte ganz normal gehen, hatte keinerlei Schmerzen im Rücken. So lange konnten die Pillen eigentlich nicht wirken, vielleicht hat der Sturz die Verkrampfung im Rücken gelöst. An etwas anderem konnte es nicht liegen, es scheint also im Nachhinein ein ”guter” Sturz gewesen zu sein.
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Aus den geplanten 3 1/2 Stunden Stopoverzeit wurden nur 80 Minuten bis zum Boarding, von denen ich 20 Minuten in der Platinum & Gold Lounge South zusammen mit einem leckeren Pudding verbrachte, dann war es schon Zeit, sich auf den sehr langen Weg zum Abfluggate zu begeben. Von C 1 bis C 28 war es eine lange Strecke, vorbei an einem weiteren Kunstwerk, dann ging’s eine Etage tiefer und weitere 6 Gates bis zum Ende der Halle, wo das Boarding bereits begann. Ich wollte eigentlich fragen, ob für Statuskunden ein Upgrade in die Business Class möglich wäre, aber die Mitarbeiter waren schon mit der Bordkarten- und Passkontrolle beschäftigt. Ich bekam noch einen Platz im ersten Bus, der zum Flieger fuhr und wartete dort, bis alle anderen Mitfahrer eingestiegen waren, um die Stewardess nach einem Upgrade zu fragen. Aber leider: we can’t do that, you had to ask at the counter. Ok, dann eben nicht. Aber ich hatte ja einen Exit-Seat vorgebucht und es deshalb recht bequem, allerdings ist die Sitzbreite durch den eingebauten Klapptisch in der Armlehne etwas eingeschränkt, da fehlen 2 Zentimeter. Immerhin konnte ich die Beine ausstrecken. Wobei die Sitzbreite ein allgemeines Problem der 787 ist, die Dinger sind einfach um die 10 cm zu schmal für eine 3-3-3 Bestuhlung. Andererseits saßen hinter mir 3 Personen, von denen 2 Frauen eine doppelte Hinternbreite hatten. Keine Ahnung, wie die sich überhaupt in die Sitze gequetscht hatten. Sollte mir aber auch egal sein latürnich.
Um 2:40 startete der 9 Jahre alte Boeing 787-8 Dreamliner A7-BCS zu seinem 6:10 Std. dauernden Flug nach Düsseldorf. Keine besonderen Vorkommnisse unterwegs, auf die Gabel gab es ein Sandwich und irgendwas mit Kartoffeln und Spinat, lauwarm.
In Düsseldorf ging alles recht schnell. Es schien kein anderer Flieger angekommen zu sein, an der Passkontrolle war es leer, das Kofferband drehte sich bereits und mein Koffer war schon zu sehen. So schnell war ich in Düsseldorf noch nie fertig. Da ich scheinbar der Erste war, der mit seinen Habseligkeiten durch die grüne Tür gehen wollte, wurde ich von den Zöllnern angehalten und gefragt, wo ich herkomme. Es war das erste Mal seit Ewigkeiten, das überhaupt jemand an den Ausgängen zu sehen war, und die beiden hatten scheinbar Langeweile. Denn ich sehe doch nicht so aus, als würde ich falsche Markenkleidung oder Gold einschmuggeln, oder? Egal, Koffer und Rucksack wurden durchleuchtet, dann wurde ich in die Freiheit entlassen. Der Fahrstuhl nach oben war gleich nebenan, ich fuhr in die Departurehalle und ging weiter nach draußen zu der Stelle, wo ich mich mit Uli verabredet hatte. Kaum war ich draußen, hupte ein Auto und Uli fuhr vor. Tolles Timing. Die Autobahnen auf dem Weg nach Hause waren völlig frei, 40 Minuten später betrat ich wieder mein Home Sweet Home.
Das war’s.
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Kurzes Fazit: In Thailand im letzten Jahr hat es mir immer gut geschmeckt, es gab Tiere und deren Körperteile, die man kennt und die auch in Deutschland gegessen werden. Ich esse ja normalerweise alles, was schmeckt, egal wie es aussieht, aber das, was hier angeboten wurde, egal ob in Korea, Japan, Taiwan oder Hongkong, sah irgendwie nicht so aus als wollte ich das essen.
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Deshalb habe ich mich immer gefreut wenn ich einen McDonald’s, Burger King, einen Five Guys oder als Highlight die Cheesecake Factory und den TGI Friday’s entdeckt habe. Zuhause gibt’s wieder selbstgekochtes.
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Zur Kultur: in Ostasien gab es schon Kultur, da haben wir noch in Höhlen gelebt und es gibt deshalb sehr viel sehr viele tolle Sachen zu sehen - was mich aber gar nicht wirklich interessiert. Deshalb blieb es bei Flughäfen und in jeder Stadt bei einem Kurzbesuch, um sich Zebrastreifen und Hochhäuser anzusehen. Macau um die Stadt mit Las Vegas zu vergleichen. Hongkong hat mir im Nachhinein am besten gefallen, vielleicht durch die kurzen Wege vom Hotel in die Innenstadt. Eventuell kommen wir zu zweit nochmal hier vorbei. Meine Planung hat perfekt funktioniert, alle Flüge passten zueinander, alle Hotels waren da, wo ich sie haben wollte. Planen kann ich - noch. Was sagte ich schon nach meiner letzten Tour: es war das letzte Mal. Sage ich diesmal auch. Ich bin gespannt.
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