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Weiter geht’s, diesmal in westliche Richtung, nach Taiwan, bevor die Chinesen die Insel in Beschlag nehmen, was natürlich hoffentlich niemals passieren wird, aber das haben wir ja schon bei einigen weltpolitischen Krisen gedacht. Tigerair, Peach, China Airlines, Cathay Pacific oder Starlux standen als mögliche Airlines zu Wahl, gewonnen hat Scoot, weil diese Airline eine bessere Klasse anbot, die bezahlbar war. Eine Art 80er Jahre Business Class namens ScootPlus für 233 € bei 4 Stunden Flug, war für mich akzeptabel.
Online CheckIn war möglich, aber eine Bordkarte gab es nicht, weil vor Ort die Reisedokumente geprüft werden müssen, bevor man fliegen darf. Macht Sinn - und ich bin gespannt, was aus meinen 3 Vornamen wird, beim Online Check-in wurde nämlich nur nach einem gefragt.
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Was sollte man vor der Einreise nach Taiwan wissen? Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise und den Aufenthalt bis zu 90 Tagen zu Besuchszwecken kein Visum, soweit bei der Einreise ein bestätigtes Rück- oder Weiterflugticket vorgelegt werden kann. Der Reisepass muss noch 6 Monate gültig sein. Impfungen sind nicht vorgeschrieben. Zeitunterschied zu Deutschland: plus 7 Stunden. Rechtsverkehr auf Straßen und Rolltreppen. 1.000 New Taiwan $ sind knapp 30 € Stromspannung: 110 V/60 Hz - Typ A und B, ein USA-Stecker kann genutzt werden.
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Was ist sonst noch interessant? Taiwan ist etwa so groß wie Belgien, hat aber doppelt soviele Einwohner. Die Insel besteht zu 70% auf Gebirgen und Wäldern. Taiwan war (damals noch als Formosa) im 17. Jahrhundert unter holländischer Fuchtel, Teile vom heutigen Indonesien und den Philippinen waren sogar bis 1949 niederländisch.
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Dieses kleine Niederland hatte damals in der Karibik, in Südamerika, Afrika und Asien Kolonien - und heute interessiert das niemanden, wichtig ist nur, dass Deutschland mal in Namibia kolonisiert hat, weil wir immer die Bösen sind, im Gegensatz zu allen anderen Staaten der Erde. Aber ich schweife ab.
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23.03.2024
Abflug 11:45, ich konnte mir morgens etwas Zeit lassen, aber das war bei dem Flug nach Fukuoka ja ähnlich und ich war glücklicherweise passend für ein paar wunderbare Bilder am Airport. Deshalb sah ich zu, dass ich wieder recht früh vor Ort war, um die Runway an der Aussichtsplattform auch bei Vorderlicht zu sehen. Aber - das war nen Satz mit X. Es war nämlich stark bewölkt und regnete - definitiv kein Spotterwetter. Zunächst verzögerte sich der CheckIn bzw. er fand gar nicht statt. Dass erst 3 Stunden vor Abflug geöffnet wurde stand nicht in der App und ich ging deshalb davon aus, dass morgens durchgehend geöffnet war, da 2 Stunden vorher eine weitere Scoot Maschine startete. Stattdessen war ich eine knappe Stunde zu früh, setzte mich deshalb irgendwo mit Blick aufs Vorfeld hin und las die Online Ausgabe der WAZ.
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Pünktlich um viertel vor 9 war ich an den Schaltern, wo es mittlerweile brechend voll war. Die halbe Inselbevölkerung war wohl zum Shoppingrausch nach Japan geflogen und kam mit vielen riesigen Koffern und noch mehr Handgepäck an. Ungefähr so wie früher zu Zeiten der Gastarbeiter, als eine ganze Wohnungseinrichtung per Handgepäck mit in die Türkei genommen werden sollte. Ich hatte ScootPlus gebucht, damit gab es einen eigenen Zugang mit nur 6 Erwachsenen, ebenso vielen Kindern und ca. 25 Koffern vor mir. Aber ich hatte es ja nicht eilig und irgendwie war alles nach 15 Minuten durch. Ich musste diesmal meinen Reisepass, eine Bestätigung meiner Unterkunft in Taiwan sowie die Daten des Weiterfluges an- und abgeben. Das erlaubte Koffergewicht bei diesem Flug waren 30 kg. Ich habe mich mit 14,5 kg begnügt.
Anschließend ging ich kurz zum Observierungsdeck für ein Foto einer Scoot, die nach Singapore flog. Mit dem Narita-Schriftzug im Hintergrund, so hatte ich es mir vorgestellt. Kurzer Plausch mit 2 portugiesischen Spottern über die schlechten Verhältnisse in Düsseldorf und dann zu McDonald’s, dessen Schriftzug ich auf dem Weg zum CheckIn gesehen hatte. Die Pfannkuchen hatten letztens so gut geschmeckt, da konnte eine weitere Portion nicht schaden, diesmal aber mit Rösti statt Apple Strudel, der war nämlich ausverkauft.
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Die Scoot Boeing 787-9 wird in 3 Klassen unterteilt. Economy (78/48 cm Abstand/Breite, 3-3-3), Scootin Silence (89/48, 3-3-3 - hier sind Kinder unter 12 Jahren verboten) und Scoot Plus (96/55, 2-3-2). Hier gibt’s ne Seatmap. Die ScootPlus war etwa so wie in amerikanischen Flugzeugen die First angeboten wird. Sehr geräumige Sitze, angenehm. Kinder sind in der ScootPlus allerdings nicht verboten und ich bekam einen Schrecken, als eine Familie Flodder mit ihren Habseligkeiten vorne einzog. Nach einigen Problemen, das ganze Zeug in den Overhead Bins zu verstauen, war allerdings Ruhe im Bau, von den Kindern hörte man kein einziges Wort mehr bis zur Landung. Ob das etwas mit der hier üblichen Erziehung zu tun hat? Dass vielleicht nicht jedes Blag tun und machen kann, was es will? Doch was weiss ich schon, ich habe ja keine Kinder, da ist man in der Meinung anderer nicht satisfactionsfähig. Aber ich schweife ab.
Die Flugzeit im Boeing 787-9 Dreamliner 9V-OJH mit dem schönen Namen Fernweh betrug 3:26 Std. Unterwegs gab es etwas essbares, ein Chicken Hamburg mit Reis und sonst keine besonderen Vorkommnisse. Der Landeanflug versprach allerdings nichts Gutes, es war stark bewölkt und regnerisch - kein Wetter, das sich ein Spotter wünscht. Aber mein eigentlicher Plan, ankommen, kurz ins Hotel und dann zum spotten wieder zurück hatte sich schon erledigt, als ich die endlosen Schlangen zuerst an der Animal & Plant Quarantine und dann an den Immigration Schaltern sah. Die Immigrationschlange war 8x70 Schritte und dann noch mal 7x20 Schritte lang, insgesamt dauerte es 70 Minuten, bis ich an den Gepäckbändern war. Immerhin musste ich nicht auf den Koffer warten, der schwamm gerade vorbei, als ich ankam. Unterwegs hingen mehrere Plakate an der Wand, auf denen empfohlen wurde, eine Online Arrival Card auszufüllen, dann ging es schneller. Das hatte ich zuhause schon gemacht, bekam als Ergebnis aber eine Excel-Datei mit allen möglichen Zeichen drin. Ich konnte mir nicht vorstellen, was ich damit machen sollte und hatte diese Datei deshalb gar nicht auf dem Handy gespeichert. Und selbst wenn - in der Schlange hätte ich sowieso gestanden. Am Ausgang gab es Geschenke für jeden ankommenden Gast. 2 Packungen mit Covid-Tests - wer weiss, wann man die nochmal gebrauchen kann.
Taiwan ist der weltgrößte Chip-Produzent, ohne Taiwan ging weltweit nichts mehr. Die dazu benötigten riesigen Fabriken konnte ich aber weder im Anflug noch auf Google Earth entdecken, die scheinen sich irgendwo im Untergrund zu verstecken.
Der Bus zum Hotel fuhr nur einmal pro Stunde, immer um viertel nach - und jetzt war es halb, also waren 45 Minuten Zeit. Ich suchte eine ATM-Maschine, um etwas Cash Money zu holen, aber die Apparate waren dermaßen von neu Angekommenen umzingelt, dass es sich nicht lohnte zu warten, bis ich endlich dran kam. Nebenan waren aber mehrere SIM-Karten Verkaufsstände - und da meine asiatische SIM-Karte seit gestern nicht mehr funktionierte, wollte ich kein Risiko eingehen (und sei es nur, um vom 101 Tower wieder nach Hause zu kommen), opferte 300 New Taiwan Dollar per Kreditkarte und kaufte eine 4 GB-3 Tages-Card. Umgerechnet für 8,70 €, was soll’s. Anschließend waren immer noch 30 Minuten Zeit, die ich nutzte, um zu sehen, von wo der Hotelshuttle abfuhr - und der fuhr nicht mehr von der auf der Hotelwebseite angebenen Haltestelle, sondern ganz woanders ab. Ich ging davon aus, dass die Haltestelle Nr. 8 in der selben Reihe wie Nummer 1 wäre, setzte mich im klimatisierten Gebäude hin und versuchte, die SIM-Karte ins Handy zu legen, was gar nicht so einfach war, viel Fummelei. Aber das werdet ihr ja kennen.. Aber nach 15 Minuten hatte ich es geschafft und bekam auch gleich ein Netz. passt also. Das mit der Haltestelle kam mir aber so langsam komisch vor, weshalb ich drinnen an einem Schalter fragte, wo der Bus denn abfahren würde. Eine Etage höher und dann an der Nummer 8. Na klasse, da hab ich ja noch Glück gehabt, dass ich gefragt habe, sonst säße ich jetzt immer noch da. Natürlich musste ich von einem Ende der Halle zum Anderen - und da ging es auch nur zur Nummer 9. Also wieder gefragt und wurde um die nächste Ecke geschickt, da wäre ich richtig. Und ich war es auch, der Bus zum Novotel stand bereits da und fuhr Punkt viertel nach los. Durch die viele hin- und her Geherei war mir leicht warm geworden - konnte aber auch an der Temperatur liegen, 25° waren immerhin 20° mehr als in den letzten Tagen. Im Hotel angekommen kurz eingecheckt und dabei gefragt, ob man in der Nähe einkaufen und etwas essen könne. Nein, hier ist nichts ausserhalb des Hotels. Ok, dann eben nicht. 2 Flaschen Wasser waren im Zimmer und unten gab es ein Buffet für schlappe 1.100 NTD, was 33 € entspricht. Da ich für ca. 30 € Hunger hatte und mir sowieso nichts anderes übrig blieb, brachte ich meine Klamotten aufs Zimmer, zog mich halbwegs feierlich an und machte mich über das sehr gute Buffet her. Ich würde hier zwar nicht 2 Tage nacheinander dinieren, aber für das eine Mal war es eine sehr gute kulinarische Abwechslung nach dem Essen der letzten Tage. Was gab es? Teller 1 - Teller 2 - Teller 3 - Teller 4 - Teller 5
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Jetzt geht’s ab in die Heia. Tüss
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Übernachtung: Novotel Taipei Taoyuan International Airport - Zimmer 708 - 417,35 € für 3 Nächte abzüglich 42,70 Cashback = 124,88 € pro Nacht.
Im Hotelzimmer passte übrigens auch ein deutscher Stromstecker.
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