26.3.2023

Gestern bin ich nicht geflogen, es wird also mal wieder Zeit.
Heute geht’s nach Kuala Lumpur mit Malaysia Airlines - einer neuen Gesellschaft in meinem Portfolio.
Da nur über Land geflogen wird gehe ich davon aus, dass die Maschine nicht plötzlich für immer von der Bildfläche verschwindet wie Flug 370.
Eingesetzt wird eine Boeing 737-8H6.
Sitzplatzabstand 76 cm, Sitzbreite die üblichen 43 cm
Die Airline hat 2022 damit begonnen, ihre 737er mit einer neu gestalteten Kabine einzurichten, mit “hellem und frischem” Farbschema, neuen ergonomisch geformten Ledersitzen und malayischen Batikmotiven auf Polstern und Vorhängen. Dazu gibt es das MHstudio mit Fernsehprogrammen, Filmen, Musik und weiterem modernen Zeug.
Mal schauen, ob “meine” Maschine auch so ausgerüstet ist oder ob es ne alte Klapperkiste ist, wobei fast alle Malaysia-Maschinen dieser Bauart zwischen 8 und 12 Jahren alt sind. 

Flugpreis: 3.090 THB plus 360 THB für die Sitzplatzreservierung 14F am Notausgang. Macht 97,10 €, also mehr als doppelt so teuer alswie die anderen Kurzstreckenflüge dieses Urlaubes. Ich habe einen Sitz auf der rechten Seite des Fliegers am Exit reserviert, weil ich anhand der vorherigen Landungen dieser Flugnummer davon ausging, dass die Maschine östlich von Kuala Lumpur entlang fliegt und man deshalb rechts eventuell einen guten Blick auf die Stadt und die Petronas Towers hat. Mal eben kurz hinfahren ist leider nicht möglich, da der Airport ca. 80 Kilometer ausserhalb der Stadt liegt.

Der Online CheckIn war problemlos, allerdings gab es am Ende keine richtige Bordkarte, sondern ein Dokument, dass wie eine aussah, mit der Überschrift: This is not a boarding pass - das aber ausgedruckt und zum Flughafen mitgebracht werden sollte. Das Rezeptionsmädchen wusste mittlerweile Bescheid, immer wenn ich vorbei schaute, wollte ich einen Ausdruck. Ich schickte ihr dazu eine .pdf-Datei per Mail, die sie dann ausdrucken ließ. Das ging im Laufe der Zeit auch ohne miteinander zu sprechen, eine andere Sprache ausser Thai beherrschte sie wohl nicht - und ich hab nunmal keine thaichigen Worte gelernt.
Eine gemeinsame Sprache gibt es wohl nur, wenn der Tourist nicht nur spotterige Gelüste hat. Soweit ich mich erinnern kann sprechen die Girls in der Bangla Road alle vorhandenen Sprachen relativ perfekt und Mann gibt sich Mühe, wenigstens ein paar Worte abzusondern.
Aber ich schweife ab.
 

Abflug war in Terminal 1, dem Internationalen. Da ich von dort noch nie abgeflogen bin und mir alles ansehen wollte, war ich schon sehr früh dort, um kurz nach 7. Abflug 10:30.
Ich ging zu den Check-In Schaltern, wo schon ein paar Damen saßen und sich unterhielten, mir aber keine Bordkarte ausdrucken wollten.
We open at 7:30.
Ok, dann warte ich eben ein paar Minuten. Ich setzte die Maske auf und mich auf einen der wenigen freien Sitzplätze im Terminal. Der Laden war brechend voll mit Russen, die in endlos langen Reihen standen, um ihre Koffer abzugeben. Da wollte ich nicht oben ohne durch gehen.
Als ich um 7:31 wieder bei den malayschen Damen war, standen bereits 10 Personen an und warteten, dass etwas passierte. Die Damen interessierte das aber nicht, sie unterhielten sich weiter. Um 7:35 bequemten sie sich dann doch, mit der Arbeit zu beginnen, die ersten Touristen, 2x2 Paare mit vielen Koffern, waren die Ersten.

Die unterhielten sich dann mit den Schalteristinnen, zeigten sich gegenseitig ihre Handys und es dauerte und dauerte. Worum es genau ging, weiss ich nicht, aber erst nach 15 Minuten kamen die Nächsten dran, nachdem sich auch die Dame am Business-Class Schalter erbarmte und mit der Arbeit begann. Es war bisher nämlich noch kein Businessist gekommen, sie hatte aber geduldig gewartet und die “normalen” Menschen ignoriert. Irgendwann kam ich auch dran, zeigte meinen Pass und die Vorlage-Bordkarte sowie mein Rückflugticket. Keine 2 Minuten und ich war durch. Bordkarte ausgedruckt, ich konnte endlich zur Passkontrolle. Dort ging es recht schnell, es waren aber auch 14 Schalter geöffnet. Bei der Handgepäckkontrolle mussten erstaunlicherweise auch die Schuhe ausgezogen werden, was im Domestic Terminal nicht der Fall war. Vielleicht schmuggeln die Russen Sachen in den Schuhen, anders kann ich mir das nicht erklären. Es kamen auch ständig Durchsagen, die mit “spassibo” endeten.
Das Boarding begann um 10 Uhr, die Passagiere wurden mit einem Bus zum Flugzeug, der Boeing 737-8H6 - 9M-MXO, gefahren.

Als ich endlich auf meinem Platz saß, wusste ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Am Exit darf ja nichts frei rumliegen und man auch nichts in der Hand halten, z.B. einen Fotoapparat. Dazu saß ich noch über dem Flügel, da würde es schwierig werden, einen Blick auf den Petronas-Tower zu erhaschen. .

Immerhin war ich mal wieder der Einzige, der einen besseren Sitz gebucht hatte und saß alleine in einer 3er-Reihe.

Der Service war wie bei einer “richtigen” Airline, so wie es früher einmal war. Es gab einen Bildschirm im Vordersitz, hier wurde ein gerappt/gesungen/getanztes Safety Video gezeigt und nach einer halbes Flugstunde wurde ein kleines Essen ausgeteilt. Chicken-Curry Sandwich plus Kuchen plus Wasser.
Die Sache mit dem Petronas-Tower hatte sich leider erledigt. Erst war der Flügel im Weg, als dann endlich freie Sicht war machte der Flieger eine Linkskurve und man sah nur noch Himmel. Danach waren die Hochhäuser weg. Vielleicht wird es beim Rückflug etwas.
Ankunft in der Immigration Halle um 12:34, nach 35 Minuten war ich endlich durch und hatte wieder einen neuen Stempel im Pass. Nach einem Rückflugticket wurde nicht gefragt. Die gesamte Prozedur zeigte mir, dass es richtig war, nicht so viele Auslandsflüge einzuplanen, ich hätte keine Lust, jeden Tag in einer endlos langen Einreiseschlange zu stehen.