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Samedi – Sainte-Rose, Basse-Terre
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Es hat fast die ganze Nacht durch geregnet, teilweise geschüttet, die Frösche quaken, wie sie auf Barbados schon lange nicht mehr quaken, und irgendwelche Tiere machen Geräusche, als hätte man Tinnitus. Hat man, aber das hier ist schriller. In dem Holzhäuschen liegt es sich, wie in einem Zelt, man kriegt alles mit. Der Regen wirkt schlaffördernd, der Tinnitus arbeitet dagegen. Wenn eine Hütte zur Hälfte aus Außen besteht, ist es schlecht, wenn es regnet. Aber wir haben ein bequemes, großes Bett, bleiben wir also erst mal drin.
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Gestern haben wir gleich nebenan Schüsse gehört, die sich zum Glück als Peitschenhiebe entpuppten. Heute wissen wir, da war nichts mit 50 Shades of Grey, es ist Carnaval. Auf unserem Weg nach Deshaies kommen wir am Marktplatz von Sainte-Rose vorbei, und da sehen wir noch viel mehr von diesen Knalltüten. Dort haben sich ganz viele Menschen versammelt, wenn ich recht gesehen habe, nur Schwarze, die sich noch schwärzer, manche auch rot und wenige weiß angemalt haben.
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Hier sehen wir auch den Ursprung der „Schüsse“. Die Jungs tragen alle eine aus „Hanf“ geflochtene Peitsche und versuchen, sie mit mehr oder weniger Erfolg zum Knallen zu bringen. Die Kinder können es noch nicht so gut wie die älteren, es wird also Übung gebraucht, mit Zuckerrohr und Peitsche.
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Alle tragen knappe rote Kleidung und manche Kopfschmuck. Einige haben Trommeln, andere Kokosnussschalen und sie machen damit nicht nur Lärm sondern auch einen Rhythmus, wo jeder mit muss.
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So setzt sich die Gruppe irgendwann in Bewegung und marschiert los. Aber wohin? Wir haben keine Ahnung, und setzen unsererseits unseren Weg fort.
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