Neuer Tag, neuer Sonnenschein. Spätstück gab’s bei Coco’s nebenan, ausnahmsweise mal ohne Fotos, aber es waren bestimmt Hash Browns und Spiegeleier im Spiel, danach sahen wir uns das Hotel an, das wir noch nicht kannten, nämlich das Wynn. Die Planer haben gut gearbeitet, das Haus ist fast überall in der Stadt zu sehen, durch jede Lücke lugt der Schriftzug, vom vom Highway, vom Airport..... Gleich am Eingang ist ein Penske Ferrari/Maserati Geschäft, das aber 10 $ Eintritt kostet, außer für Besitzer einer dieser Nobelkarren. Dabei könnten gerade die es sich doch leisten, auch mal Eintritt zu bezahlen. Immerhin gibt es auf 1.000 qm rund 50 dieser Renner zu sehen. Wir haben nur kurz in den angrenzenden Shop geschaut, weil uns Autos eigentlich nicht besonders interessieren. Das Hotel hat uns nicht besonders gefallen, sieht zwar sehr luxuriös aus, hat aber nichts besonderes, was aus der Masse heraussticht. Ausser der runden Rolltreppe, die es mittlerweile aber auch in anderen Hotels geben soll.
Sprüche des Nachmittags:
Lal@: Es ist sehr warm, wenn einem der Wind auf den Rücken knallt.. Uli: Hier ist ja eine Chapping Weppel nach der anderen. Lal@: Die 3 da vorne sind aber ein schönes Paar. Uli: Zwei Augen sehen mehr als Eine. Lal@: Wir waren am Stratosphere Tower und haben die Bilder geknipst, die nicht da waren.
Auf dem Weg up the Strip kamen wir an der einen oder anderen Wedding Chapel vorbei, heute war Samstag und natürlich jede Menge Bräute und Bräutigamsens zu sehen. Aus Spaß machten wir das eine oder andere Foto von uns beiden vor einem Auto oder einer Kutsche. Ans heiraten denken wir nach wie vor nicht, es gibt wichtigeres im Leben als ein Stück Papier.....
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Kurz vor 5 machten sich erste Hungergefühle breit. Ich hatte irgendwo gelesen, daß im Sahara (das es schon lange nicht mehr gibt) ein Black Angus Steakhouse sein soll, wir haben dem Haus deshalb einen Besuch abgestattet, aber ausser dem Nascar Cafe und dem Buffet nichts gefunden. Also: Genau die richtige Zeit für ein Buffet, ab 4 Uhr nachmittags heisst es offfiziell Prime Rib Dinner. Es war fast leer im Saal, es kostete 12,99 $, in der Woche 10,99 $ und es schmeckte gut. Keine große Auswahl, aber nur Sachen, die wir auch gerne essen. Für die Amis ist es eigentlich egal, wie viele verschiedene Leckereien es gibt, die essen sowieso nur Crablegs in riesigen Mengen. Fazit: Gutes Preis/Leistungsverhältnis, die nebenan liegenden Toiletten sind allerdings indiskutabel.
Königskrabben: Orloff’s rote Königskrabbe (die auch blau sein kann) steht kurz vor den Lofoten. Die 1,20 m große und 10 kg schwere Krabbe wurde von Herrn Honecker aus Russland an die Ostsee gebracht. Von dort aus breitet sie sich rasend aus. Laut Fernsehdoku scheint das ein Problem zu sein, da diese Krabbe keine natürlichen Feinde hat, die sie in Grenzen hält. Ich kenne jedoch ihren natürlichen Feind: den gemeinen Amerikaner. Soll sie nur noch ein wenig weiter wandern und auf den amerikanischen Buffets landen, dann wird sie schon sehen, was sie davon hat. Man kann Wetten auf die Nationalität der Tellerträger abschließen: die Schlitzohren nehmen das Sushi (na gut, die sind auch ohne Teller zu erkennen) und mon Ami schleppt wenigstens eine Lore Krabbenbeine zum Tisch.
Anschließend wurde es langsam Zeit, sich für das abendliche Konzert von Bon Jovi in der Garden Arena des MGM Grand vorzubereiten. Die Könige des zuckersüssen Rock mit Sprechblasenrefrains waren in der Stadt. Karten hatte ich bereits ab Deutschland über Ticketmaster geordert und musste sie nur im Box Office gegen Vorlage der Kreditkarte und des Personalausweises abholen. Zeitgleich spielten Motörhead im House of Blues und Donald Fagen, der ehemalige Kopf von Steely Dan im Hard Rock Hotel. Das ist sowohl der Vor- als auch der Nachteil für Las Vegas Weekend Besucher. Jede Menge los, aber auch teilweise zeitgleich. Im Fat Tuesday einen großen Becher 190 Octane geholt und auf zur Arena. Sie fasst ca. 17.000 Zuschauer, davon waren mindestens 70 % Frauen jeden Alters. Vorgruppe war eine Band namens Ashcroft, die einen Wettbewerb gewonnen hatten und als Preis diesen Auftritt bekamen. Ganz nette Melodien, die man aber gleich wieder vergessen hatte. Dann ging es endlich los. Kurz bevor die Lichter verloschen, kam jemand die Treppen hoch, der aussah wie JBJ. Alle Damen der Umgebung hielten den Atem an. Bei näherem Hinsehen war ER es aber doch nicht, sondern ein gut gemachter Doppelgänger, altersmässig etwa Ende 20. Aber die Frisur stimmte perfekt. Er setzte sich wortlos 2 Plätze neben mich, nahm ein Opernglas aus der Tasche, das er für den Rest des Konzertes nicht mehr von den Augen nahm. Für die Musik interessierte er sich scheinbar nicht, es waren keine rhythmischen Bewegungen zu erkennen. Vielleicht wollte er als Double auftreten und musste sich die eine oder andere typische Bewegung abschauen. Das Konzert begann mit einem neuen Song, Last Man Standing, die Band bestand aus 6 Personen, zur Stammbesatzung kam noch je ein zweiter Keyboarder und Gitarrist, die aber nicht vorgestellt wurden und auch auf den Videowänden nicht in Erscheinung traten. ER war nicht zu sehen, aber zu hören. Die ersten wunderten sich, wo ER denn wäre, da ging ein Spot an und ER stand unten, mitten im Publikum, spielte Gitarre und sang. Nach Ende des Songs ging ER küßchengebend durch das ihn mit schmachtenden Augen anblickende weibliche Publikum zur Bühne und es gab noch ca. 3 Stunden Vollbedienung. Man erkannte zwar nicht immer alle der 29 gespielten Songs auf Anhieb, dafür ähneln sie sich zu sehr, aber spätestens beim Refrain konnten wir beide sogar mitsingen. Die Musik war gut, die Balladen waren glücklicherweise fast vollständig zu Hause geblieben, die Band spielte fehlerfrei, John Bon Jovi ist nicht nur Sänger, sondern Entertainer, er spielt mit dem Publikum, flirtet, wickelt mit einer einzigen Bewegung alle um den Finger. Ob er bei den im Sommer in Deutschland stattfindenden Stadionkonzerten auch mit dem Publikum flirten kann, weiss ich nicht. Hier ist das Publikum wohl eher männlich, oder täusche ich mich? An beiden Seiten der Bühne waren versenkbare offene Boxen, in denen 50 Personen saßen, die ca. 10 Minuten direkten Kontakt zu den Musikern hatten, dann wieder in der Versenkung verschwanden, um nach 20 Minuten wieder aufzutauchen. Ob es dann immer noch dieselben Zuschauer waren, weiss ich nicht. Muss aber ne Menge Geld kosten, so nah dran sitzen zu dürfen...... Richie Sambora spielte auf mindestens 2 verschiedenen Gitarren pro Song, er zeigte also scheinbar seine komplette Sammlung..
Fazit: Es hat sich gelohnt. Hat uns beiden sehr gut gefallen.
Nach dem Konzert waren wir zu müde, um noch etwas zu undertaken und gingen rüber ins Motel 6, um uns zur Ruhe zu begeben. Den Besuch der Microbrewery im Hotel Monte Carlo verschieben wir auf Morgen....
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