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Wir haben uns entschlossen, mit der Bahn nach Frankfurt zu fahren, am Abend vor dem Abflug. Nach dem Abschiedsessen mit Rüdiger’s weltbesten Rouladen fuhr uns der Schöpfer dieser Köstlichkeit auch noch zum Bahnhof Dortmund. Von hier geht’s NonStop nach Frankfurt, ab Bochum wäre ein Stopover in Köln nötig gewesen. Die erste Zugfahrt seit langem dauerte 2:17 Stunden, in Frankfurt ging’s erst rolltreppauf, dann rolltreppab zum Late Night Check In. Die Notausgangsplätze waren leider schon vergeben, wir haben 2 Aussenplätze genommen, dann sitzt wenigstens niemand mehr neben uns. Die übliche Fragerei vor USA-Urlauben fand nicht statt, niemand wollte irgendetwas wissen.
Der Shuttlebus zum Hotel kam nach kurzer Wartezeit und fuhr ca. 15 Minuten über diverse Autobahnkreuze nach Mörfelden. Irgendwo in der völligen Einsamkeit. Egal. Nebenan war eine Kneipe, wo wir uns noch ein paar Abschiedswarsteiner genehmigten, morgens um 8 war wecken, um 9 sollte es zurück zum Flughafen gehen. Abfahrt war dann 10 nach 9, irgendeine Dame hatte verschlafen, dann fuhren wir erst zum Mörfeldener Hauptbahnhof, dann zu einem irgendwo in der hessischen Wildnis liegenden Parkhaus, wo eine weitere Dame ihr Auto einstellte, um es nach dem Urlaub wieder abzuholen. Mein Fazit: Lieber in Kelsterbach wohnen, da ist man direkt a m Flughafen und hat das Parkhaus in der Nähe. Oder noch besser: Nicht ab Frankfurt fliegen. Der schwer kopfwackelnde Fahrer des Shuttlebusses setze uns um kurz nach halb 10 am Fraport ab, wo wir feststellten, daß die angegebene Zeit von 11:25 keine Abflug-, sondern die Boardingzeit war. Wir hatten also noch jede Menge Zeit, die wir sitzend und Leute beobachtend verbrachten. Am Gate wurden wir von einem jungen Paar angesprochen: “Seid ihr die von Lalasreisen?” Wir outeten uns als selbige. “Wir haben euch schon überall gesucht, wir wussten, daß ihr heute abfliegt und wollten euch mal kennenlernen und auch ein paar Fragen stellen.” So lernten wir den “Zopfigen” kennen, der mittlerweile eine eigene sehr gute Homepage sein eigen nennt. Die Zeit bis zum Abflug verging dann sehr schnell, wer redet, schaut nicht auf die Uhr....
Die Sitze im Flieger waren sehr eng, sitzabstandsmässig, aber nicht ganz so schlimm, wie ich erwartet hatte. Ich konnte meine Beine sogar unter dem Vordersitz ausstrecken. Alle Mitreisenden haben allerdings Rücksicht genommen, es waren fast keine zurückgeklappten Lehnen zu sehen, ausser bei einer jungen Amerikanerin, die schräg vor uns war und ihre Lehne auch während des Essens nicht vor klappte. Apropos Essen: Es gab Nudeln, nicht viel, aber lecker. Die 11:14 Std. Flugzeit gingen schneller herum als ich befürchtet hatte.  Ablauf: 1 Stunde sitzen, eine Stunde lesen, 1 Stunde essen und lesen, 1 Stunde an der Toilette stehend sich mit anderen unterhalten, 1 Stunde sitzen und lesen, 1 Stunde mit den beiden unterhalten, die uns am Gate angesprochen haben, die hatten einen genauen Plan, wo sie etwas ansehen wollten und auch Ausdrucke diverser Webseiten, ich habe noch ein paar Fragen beantwortet, 1 Stunde sitzen, 1 Stunde an der Toilette stehend mit anderen unterhalten uswusw. Uli war froh, daß ich nicht 11 Stunden lang über die engen Sitze gemeckert habe...... 3 Filme wurden gezeigt, ich habe aber vergessen, welche. Ausser, das alle schon recht alt waren. Asterix in Amerika war passenderweise dabei. Kopfhörer kosten 3 oder 5 €. Ich hab keine gehabt, weiss es deshalb nicht genau. Höhepunkt des Fluges: Das Ausfüllen der Einreiseformulare. Ein Film wurde gezeigt, in dem uns erklärt wurde, was wir wo und wie wir die 1 und die 7 zu schreiben haben. Ich schlage vor, die Amis müssten auch gezwungen werden, europäische Zahlen zu schreiben, wenn sie mal bei uns zu Besuch sind...... Natürlich haben wir uns, wie alle anderen auch, mehrmals verschrieben, die grünen Formulare waren schnell ausverkauft.
Man erlebt immer wieder etwas Neues: Beim lesen kam es mir so vor, als würde etwas durch den Gang sausen. Kann aber nicht sein, also lese ich weiter. Kurz danach ein komischer Ton von hinten und ein kleiner Hund steht neben mir im Gang. So eine Art Nuttenflokati. Er wäre wohl fast vom Servierwagen überfahren worden. Eine Stewardess kam angesaust, ich hob das Tier auf und reichte es ihr. Sie gab es dann den Besitzern zurück, die nicht aufgepasst hatten und es flüchten konnte. Es war nicht in einer Box, sondern in einer Pappschachtel, die vor die Beine der Besitzerin gequetscht wurde es deshalb nicht mehr richtig schloss. Die waren wohl ohne alles zum Flughafen gekommen und hatten von Condor die Schachtel bekommen. Erstaunlich, das so etwas überhaupt erlaubt ist, und dass jemand auf die Idee kommt, einen Hund auf einen11-stündigen Flug mitzunehmen, plus die Zeit vor Start und Landung kommen ja locker 15 Stunden zusammen, da will der Wauwau doch auch mal Gassi gehen. Die Besitzer waren ein tschechisches Paar mit Kind. Ich habe mich mal erkundigt: Die Einreise für Hunde ist in die USA scheinbar völlig problemlos, obwohl es ja eine Art von Lebendnahrung ist, Quarantäne ist nicht erforderlich, auf dem Rückflug saß ein Dackel vor uns. Ob die Tiere vor dem Abflug auch durchleuchtet werde n, weiss ich nicht....
Weitere Gäste im Airbus: Ingo Oschmann, einer der meiner Meinung nach besseren deutschen Comedians. Ich hab aber nicht nach einer Autogrammkarte gefragt, ausser mir hat ihn auch keiner erkannt. Jedenfalls zahlt SAT1 wohl nicht so gut, daß man sich einen Platz in der vorderen Abteilung leisten kann.....
Der Landeanflug war vom Allerfeinsten, über das Valley of Fire und den Lake Mead flogen wir zum McCarran Airport und machten eine butterweiche Landung.
Bei der Einreise ging es recht zügig voran, nach ca. 10 Minuten standen wir vor dem Officer. Uli legte ihren linken Zeigefinger ganz professionell auf den Fingerabdruckautomaten und wollte dann den rechten auflegen, als der Beamte sagte: Links. Sie legte den rechten drauf, weil sie dachte, der linke wäre schon gescannt worden. Der Officer sagte mit bewegungsloser Miene: The other Links. Er konnte also sogar ein deutsches Wort.... Der Finger hatte zu früh aufgelegen, der Scanvorgang war noch nicht gestartet. Also nochmal links. Rechts please. Er konnte sogar zwei deutsche Worte. Die Koffer waren schon da, der Urlaub konnte beginnen. War gar nicht so schlimm, er hat gar nicht gebohrt......
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Unsere Koffer waren schnell da, draussen vor der Tür stand ein Alamo Bus, in der Station waren ca. 5 Personen vor uns, es ging recht zügig voran. Der bei billiger-mietwagen gebuchte Equinox wurde vom Mitarbeiter SUV genannt und wir konnten uns in der SUV Choice Line einen Wagen aussuchen. Ein Equinox, ein Buick Rendezvous und 3 Trailblazer waren zur Auswahl, davon 2 mit 4WD. Obwohl ja allgemein bekannt ist: Don’t Drink & Drive - fahr nicht im SUV. Wir nahmen den Goldenen, mit rentnerbeiger Innenaustattung und 209 Meilen auf dem Tacho. Einen brandnewen also. Allerdings ohne MP3 Player. Da mein letztes amerikanisches Auto, der Mustang, einen hatte, ich damals aber nur eine normale CD mit hatte, habe ich dieses Mal mehrere MP3 CD’s mitgenommen, die jetzt natürlich nicht abgespielt werden können. How man’s maket, is it wrong.... Einen Equinox habe ich übrigens während des gesamten Urlaubes nicht mehr gesehen, scheint also kein Renner zu sein. Fazit: Wer sich schon ab Deutschland einen SUV mietet, ist selber Schuld, weil er einiges mehr bezahlt und dasselbe Auto bekommt wie bei einer Equinox Miete. Das es so bleibt, kann ich natürlich nicht beschwören......
4 Junge Leute, um die 20 Jahre alt, die mit uns angekommen waren, wussten nicht, was sie machen sollten. Ich sagte, sie könnten sich einen Wagen aussuchen, Schlüssel steckt. Sie dachten erst, ich wolle sie verarschen, haben mir dann aber doch geglaubt. Da eine der 4 in einem Reisebüro arbeitet hat sie noch einiges zu lernen, um ihren Kunden zu erklären, wie eine Alamo-Vermietung abläuft.
Welcome to Fabulous Las Vegas. Schön wieder hier zu sein. Extra für uns wurde das Umfeld des Schildes etwas verändert, es liegt etwas Kunstrasen mit Spielkarten davor. Eigentlich müßten wir die Stadt gleich wieder verlassen, morgen beginnt nämlich das Wochenende und der gute deutsche Urlauber sieht zu, daß er dann nicht in der Stadt ist, weil man unter der Woche billiger wohnen kann. Aber: es gibt Wichtigeres als sparen, wir bleiben deshalb 3 Tage hier und beginnen unseren Urlaub in aller Ruhe. Ab Sonntag geht’s erst weiter.....
Wir wohnen in den ersten 3 Nächten im Motel 6 Tropicana. In den grossen Hotels würden wir bekanntlich NIE wohnen, weil wir unser Auto lieber direkt vor der Zimmertür stehen haben. Spart Zeit. Preis: 83 $ am Samstag/Sonntag, es ist Nascar-Weekend, da sind ALLE Zimmerpreise in astronomischen Höhen. Aber, wie gesagt, es kommt uns auf den schnellen Zugriff aufs Auto an, diese großen Hotelklötze sind nichts für uns. Vorteil des Motel 6: Es liegt am Rande des Strips, auf Höhe des MGM Grand. Man muss also nicht durch den ganztägigen Stripstau, um hin zu kommen. Die Monorail ist direkt gegenüber, damit kommt man bis zum Sahara. Die Kreuzung Tropicana/MGM/NYNY/Excalibur ist 5 Gehminuten entfernt, da fährt die Bahn bis zum Mandalay Bay.
Das Wetter: sonnig, polfilterblauer Himmel, aber kalt, so um die 5 Grad. Besser als warm und bewölkt, oder?
Uli hatte im Flieger eine Erscheinung, die wie ein Steak aussah, und wünschte sich deshalb als ersten Tagesordnungspunkt einen Besuch im Outback, gegenüber des Rio (das es mittlerweile dort nicht mehr gibt - das Outback, nicht das Rio). Geträumt, getan. Wir waren pünktlich zur Happy Hour, bekamen deshalb die Biere in doppelter Ausfertigung und das Essen war wie immer vorzüglich, auch wenn wir auf die Bloomin’ Onion verzichteten. Hätten wir zu zweit niemals essen können. Es gab Salat, ein Rockhampton Ribeye, einen Mad Max Burger und ein paar Bierchen. Nach kurzer Fahrt über den Strip, wie immer war zwischen dem MGM und dem Venetian ein durchgehender Stau, brachten wir das Auto nach Hause und gingen noch rüber zum MGM auf einen 190 Octane bei Fat Tuesday. Dieser fette Dienstag ist hier schon des öfteren erwähnt worden, trotzdem noch einmal eine kurze Erklärung: Wenn man Fat Tuesday ins französische übersetzt heisst es Mardi Gra s und das ergibt dann einen Sinn. Es ist ein Laden, in dem es jede Menge eisgekühlte Daiquiris, angeblich in New Orleans erfunden, gibt. Gibt es woanders auch, bei Fat Tuesday schmeckt es unserer Meinung nach aber am Besten. Was uns sehr gut gefällt: Ein Fat Tuesday gibt es nicht mehr nur im MGM Grand in den Star Lane Shops, sondern auch in der Miracle Mile des Planet Hollywood, in den Forum Shops des Caesar’s Palace, im Mandalay Place (der erste Laden am Übergang zum Luxor), im Casino Royale - und im Stratospere. Die anderen überall in der Stadt verkauften Daiquiris sind zwar in schönen Gläsern, schmecken aber einfach nicht so gut. Man sieht übrigens selten jemanden ohne Bierflasche oder Daiquiriglas jeglicher Größe in der Hand, jeder trinkt und ist teilweise auch schon recht besoffen. Es wird nicht mehr viel gezockt, es wird gesoffen und Party gefeiert. Wir wollten eigentlich noch in die Microbrewery im Hotel Monte Carlo, waren aber zu müde....
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