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14.03.2025
Wir haben schon wieder richtig lange geschlafen, der Jetlag ist irgendwie ausgefallen. Gut so. Zwecks Frühstück nutzten wir unser Auto und fuhren zum IHOP, wo Cheddar Cheese Omelette und Strawberry Cheesecake Waffle gereicht wurden, für 39,28 $ inkl. Tip. Anschließend gingen wir ein paar Meter zum Gateway Arch, der am Strat den Strip überspannt.
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Ein paar Meter vor den Arches sieht man die beiden Grazien im unteren Bild mit einem City of Las Vegas Schriftzug, der Stadt, die hier beginnt. In Richtung Süden beginnt ab hier nämlich die Stadt Paradise, Las Vegas ist nur der bekanntere Namen und wird deshalb auch für den südlichen Teil des Strips genutzt. Wir setzten 20 $ auf die 0 - haben aber nichts gewonnen.
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Anschließend fuhren wir nach Hause, stellten das Auto ins Parkhaus und fuhren mit dem Deuce Bus zum Caesars Palace, wo wir den Abend verbringen wollte.
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Egal, wo man ist auf der Welt, aus dem Radio oder irgendeinem Lautsprecher hört man mindestens einmal täglich irgendeinen Song von Rod Stewart - und es gibt eine Menge Songs von ihm. In meiner Schulzeit, im 9ten oder 10ten Jahr, kam die Single Maggie May heraus, sein erster Welthit - sogar ich hatte die Scheibe. Seine frühen Songs waren immer gut zu hören - bis auf das unsäglich langweilige “Sailing”, ab Beginn seiner Discophase habe ich dann nur noch hin und wieder mal ein Video von ihm auf MTV gesehen, aber die Songs wurden recht flach. Live hatte ich ihn noch nie gesehen, mir war auch nicht bewusst, dass er überhaupt mal in Deutschland aufgetreten wäre. Jetzt war die wohl letzte Gelegenheit, seine Stimme live zu hören und die Preise waren halbwegs akzeptabel, billiger alswie Eric Clapton in Deutschland. Das Caesars Palace war zwar nicht in der Nähe unserer Behausung, aber es lohnte sich nicht, für einen Tag umzuziehen, der Deuce fuhr ja auch zum Strip. Erst einige Zeit nach der Buchung habe ich gesehen, dass er 2025 auch in Deutschland einige Konzerte gibt.
Tickets gab es bei Ticketmaster, wo sonst. Diese wurden aber nicht direkt ausgestellt sondern sind vor der Veranstaltung bereit – jederzeit nach 19:30 Uhr am Sonntag, 9. März 2025 (wir senden Ihnen eine Erinnerung per E-Mail, wenn sie bereit sind). Also 5 Tage vor dem Konzert, wenn wir noch zuhause sind. 2. Möglichkeit: Nur für internationale Bestellungen – Tickets, die an der Kasse hinterlegt sind, können vom Karteninhaber nur mit der Originalkreditkarte des Kaufs und einem gültigen Lichtbildausweis mit Unterschrift, beispielsweise einem amtlichen Personalausweis, Führerschein oder Reisepass, abgeholt werden.
 Die Erinnerung, dass die Tickets ausgestellt wären, kam zwar, aber dabei war nur ein Link, der zur Ticketmaster App führte, und die war “in deinem Land nicht verfügbar”. Die Ticketmaster International App funktionierte nicht für USA-Konzerte. Ich habe es mehrfach versucht, es gab aber keine Möglichkeit, an das Ticket zu kommen, was wohl auch nur aus einem QR-Code bestand. Also habe ich die Bestellung auf “will call” geändert, 6 $ gezahlt und wollte die Tickets am Box Office abholen.
Ich zeigte am Box Office meine ausgedruckte Bestätigung, hörte aber die Erklärung, dass ich die Tickets über die App bekommen würde. Meine Erklärung, dass es nicht funktioniert, wurde mit dem Hinweis “i do this for 20 years, believe me” abgetan. Der Mitarbeiter nahm mein Handy und wollte mir locker zeigen, wie es geht. Nach mehreren misslungenen Versuchen gab er auf, entschuldigte sich bei mir und plötzlich waren Tickets problemlos auszudrucken. Die Originalkreditkarte und ein Ausweis wurden nicht verlangt.
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Wir verbrachten die Zeit bis zum Konzert in den Forum Shops, wo ganz am Ende ein Fat Tuesday zu finden war, bei dem wir uns den ersten 190 Octane des Tages genehmigten. Der Plan, in der nebenan liegenden Cheesecake Factory zu essen, blieb unerfüllt, weil es zu viel Zeit in Anspruch gernommen hätte, die 85.000 Gerichte der Speisekarte zu durchsuchen. Stattdessen sahen wir den Fischen im Aquarium und der stündlichen “Fall of Atlantis” Show zu.
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Man sollte 90 Minuten vor Beginn der Show vor Ort sein, die Schlangen vor dem Theater können lang sein. Ebenso 90 Minuten vorher werden die Türen geöffnet, es gibt angeblich eine Pre-Show und eine Bar. 15 Minuten vor Beginn der Show muss man drin sein - es gibt kein re-entry. Wir schauten uns zunächst im örtlichen Foodcourt um und bestellten einen CG Classic Burger bei The Chicken Guy und Chicken Gochujang Teriyaki von der Mokbar. Gesättigt machten wir uns auf den Weg zum Colosseum. Unsere Plätze waren in der oberen Etage in der Mitte am Gang und es war sehr eng - wenn ich meine Beine nicht seitlich zum Gang streckte, war ein vernünftiges sitzen nicht möglich. Der Abstand war wie bei Eurowings, Condor oder Ryanair, so eine Enge hatte ich nicht erwartet, sondern eher bequeme Sessel. Unten sah es auch nicht besser, es lag also nicht an unseren billigen Plätzen. In der ersten Reihe war mehr Beinfreiheit, aber man konnte die Knie nicht ausstrecken, das wäre noch schlimmer für mich gewesen.
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Die Show begann auf die Minute pünktlich und schon nach den ersten Tönen von “Tonight i’m Yours” stand eine Frau links versetzt von uns auf und begann zu tanzen. Die beiden hinter ihr sitzenden hatten noch Platz in ihrer Reihe und rutschen gleich weiter nach links, wohl in Erwartung, dass sie sich vorläufig nicht mehr hinsetzen würde, was dann auch der Fall war. Diese aufstehende Unsitte ist ja allgemein verbreitet, aber schon beim ersten Song? Bei Balladen setzte sie sich komischerweise hin, dafür standen dann jede Menge andere Leute auf, allerdings immer nur kurz. Besagte Dame tanzte sich durch das Konzert, ermunterte ihren Mann/Freund mitzumachen, der es auch recht unwillig tat. Er wollte es augenscheinlich nicht wirklich, machte aber mit weil er wohl davon ausging dass er nach dem Konzert ficken konnte. Uns störte die Tanzerei nicht wirklich, sie erschien nur auf dem einen oder anderen Foto, es gibt Schlimmeres.
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Zum Konzert: erstaunlich, dass ein 80-jähriger noch so gut bei Stimme ist, wenn man es mit Robert Plant, Joe Elliot oder Kevin Cronin vergleicht, denen die Stimme schon vor langer Zeit abhanden gekommen war. Über Mick Jagger muss man nicht reden, der singt ja nicht wirklich. Die Songauswahl schwankte zwischen flotten und langsamen Stücken aus seiner gesamten Karriere, Handbags & Gladrags aus seiner Anfangszeit, mit Rollin’ and Tumblin’ und I’d rather go blind etwas bluesiges. Die Band bestand aus insgesamt 21 Personen und alles wurde live gespielt, es gab keine Töne vom Band. Auch eine Seltenheit heutzutage. Nachdem er sich zum 3. mal umgezogen hatte - ein Anzug glitzernder und bunter als der Vorherige - entschuldigte er sich mit den Worten: i have to wear this, it belongs to the show. Fazit: es hat sich gelohnt, es war ein richtig gutes Konzert, ein Roddy mit fast perfekter Stimme, eine tolle Band, jede Menge gute Songs. Sailing war zum Glück nicht dabei, der Song ist in den USA wohl nicht so bekannt alswie in Europa, und If you don’t know me by now sei ihm verziehen.
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Die komplette Setlist ist hier nachzulesen. Nach dem Konzert wollten wir so schnell wie möglich nach Hause, es war eisekalt und es regnete, aber im Gegensatz zur Hinfahrt, wo die Haltestelle des Busses direkt vor der Haustür war, gab es in die entgegengesetzte Richtung keinen Bus Stop in der Nähe, da am Flamingo und Linq Zäune am Bürgersteig sind. Der Weg bis zum Harrah’s, wo wir endlich einsteigen konnten, kam uns endlos lange vor - immerhin mussten wir nicht warten, weil gerade ein Bus ankam. Zuhause ging’s dann ins warme Bettchen - das war’s für heute. Morgen verlassen wir die Stadt.
PS: Die Eagles spielten übrigens zeitgleich im Sphere, aber Rod hatte in diesem Fall Priorität.
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Übernachtung: Hotel El Cortez, E Fremont Street - Zimmer 909. 102,49 € plus 25 $ Resort Fee inkl. free parking. Freitags ist es um einiges teurer als unter der Woche. Und nicht nur teurer, sondern auch lauter. Bis 3 Uhr morgens, nach Ohrenzeuginnenberichten, bummbummte es von der Straße aus allen Kneipen, die in der Nähe waren. Ich habe immer Proppen in den Ohren, ich höre nichts. Unter der Woche ist es aber sehr angenehm ruhig, vom Krach auf der Fremont Street bekommt man nichts mit.
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