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Ich hatte mich gestern abend um die Gezeitentabelle an den Hopewell Rocks gekümmert, evtl. könnte ich auf dem Rückweg nochmal vorbei fahren, falls dort zu passender Zeit Ebbe wäre. Diese Überlegungen sind jetzt nicht mehr nötig. Am Burntcoat Head gibt’s dasselbe Spielchen, nur ohne Kanus und massenhaft Touristen.
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Ich hatte auch noch nachgesehen wann in Truro High Tide ist um dort die Tidal Bore anzusehen. Deshalb dachte ich, in der gesamten Bucht wäre Hochwasser, und es kam mir schon recht merkwürdig vor, wie wenig braune Brühe in den Buchten war. Eine Nachfrage beim Ranger, der hier gelangweilt herumsaß, klärte alles auf. Für Truro wird die High Tide für den Fluss angegeben, wann das Meerwasser größtmöglich wieder weggeschoben wird. Da ist es also gut wenn Low Tide ist, dann kommt richtig was rein von draußen her. Oder so ähnlich.
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Hier war jedenfalls kein Wasser zu sehen, also Hochebbe. Prima, dann spaziere ich mal ein bisschen über den Meeresgrund - mit Turnschuhen, nicht barfuß oder in Badelatschen wie die anderen. Ich rutsche weder aus noch falle ich hin, glaubt mir. Wirklich nicht. Ehrlich.
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Hört sich jetzt so an als wäre etwas passiert - ist es aber nicht. Ich habe mit meinen langen Beinen die matschigen Stellen locker übergehen können und bin nur auf steinigem Untergrund unterwegs gewesen. Trotzdem: falls bei deinem Besuch gerade Ebbe ist und du unten auf dem Meeresboden spazieren gehen willst, solltest du ein zweites Paar Schuhe oder besser noch Badelatschen dabei haben. Die sind anschliessend leicht abzuwaschen.
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Burntcoat Head hatte einen öffentlichen Kai, der seit dem 19. Jahrhundert die Lage einer Gezeitenlehre war. Diese wurde von der kanadischen Hydrographie betrieben und hat die höchste Gezeitenpalette der Welt aufgenommen. Im Guinness-Buch der Weltrekorde (1975) wird erwähnt dass Burntcoat die höchsten Gezeiten in der Welt hatte.
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Die vielen winzigen Schnecken, die auf dem frei liegenden Meeresgrund lagen, taten mir etwas leid. Sahen aus wie Steine und lagen so eng beieinander, das fast alle Leute drauf getreten sind. Es gab keine Ausweichmöglichkeit. Ob sie richtig zertrampelt wurden oder nur leicht eingedrückt konnte ich nicht genau sehen, aber einige überleben die Ebbe bestimmt nicht, außer nachts, wenn der Park geschlossen ist.
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Burntcoat Head erlebt jeden Tag zwei Hochwässer und zwei Ebben. Die Bucht von Fundy füllt und entleert sich mit etwa 160 Milliarden Tonnen Wasser. Im Durchschnitt dauert es 6 Stunden und 13 Minuten zwischen Hochwasser und Ebbe. Jeden Tag ändern sich die Gezeitenzeiten etwa um eine Stunde.
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Springtiden gibt es zweimal im Monat, wenn Sonne, Mond und Erde ausgerichtet sind. Bei dieser Ausrichtung steigen die Gezeiten höher als im Durchschnitt.
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Bei Ebbe wird der Meeresboden freigelegt, so dass verschiedene Arten und Ökosysteme entlang der Küstenlinie und in Gezeitenpools gefunden werden können. Barnacles, Immergrün, Slipper-Limpets, Mondschnecken, Pferd-Muscheln, Laubbryozoen und Whelks finden sich auf dem Meeresboden.
Ihr wisst, worum es bei diesen Tieren und Pflanzen geht, oder?
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Nach einer Stunde hatte ich alles begehbare begangen und machte mich auf den Weg zum heutigen Übernachtungsort, Truro. Mein Fazit: es hat mir hier seht gut gefallen, es ist eine gute Alternative zu den überfüllten Hopewell Rocks. Falls du also in der Nähe bist, schau vorbei - vielleicht klappt es auch mit dem Gezeitenunterschied. .
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In Truro im Motel eingecheckt, ein Foto von bunten Stühlen gemacht und dabei freudig von mehreren Moskitos begrüßt worden. Also nix draußen sitzen - im Zimmer oder im Restaurant bleiben.
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Gefahrene Kilometer: 415 Motorlaufzeit: 6:54:13 Std. - eine Stunde weniger alswie gestern. Tanken: 47,607 Liter Preis pro Liter: 1,074 $ = 0,7425 € pro Liter
Musik: Queensryche, die letzten 30 Songs. Danach 23x R.E.M. (unbedingt dieses geniale Video ansehen) und anschließend 35 Lieder von Santana. Die restlichen bleiben für morgen. Abendessen: Diniert habe ich auch heute im ersten Haus am Platze, so sagt Tripadvisor jedenfalls. Bei Murphy’s Fish & Chips war es brechend voll, für mich wurde aber noch ein Ecktisch frei geräumt. Das Essen, eine Seafood Platter, war sehr gut, alles paniert und saftig frittiert. Kann man immer wieder rein.
Übernachtung: Tidal Bore Inn Truro - 73,60 CAD = 49 € - gebucht über booking.com. Der Vermieter sagte ich müsse früh gebucht haben weil ich so ein billiges Zimmer bekommen habe. Klimaanlage und Kaffeemaschine wären bei dem Preis aber nicht drin. Tolle Aussicht auf die "Tidal Bore". Leider wird man von Moskitos zerstochen sobald man das Haus verlässt, also für mich keine Aussicht auf eine schöne Aussicht.
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