Massachussetts

Und es war Sommer - und wie immer waren Betriebsferien, mit 2 freien Wochen mitten im August. In diesem Jahr war allerdings alles ganz anders - es wurde nämlich schon im letztjährigen Dezember bekannt gegeben, dass es die 33. Kalenderwoche sein würde, in der die Arbeit ruht. Also konnte ich frühzeitig forschen, wohin man mit welcher Airline zu welchem Preis fliegen konnte. Canada hat mich schon immer gereizt, es gibt so viele Schilder, die ich noch nicht geknipst habe. Und da wir erst vor ein paar Wochen im Westen des Landes waren konnte diesmal die Ostküste als mein Zielort herhalten. Flüge nach Boston waren für unter 400 € zu bekommen - und ab Boston ist es ja nicht mehr weit bis Canada.
Dachte ich.
Also kurz abgewägt welche Airline es denn sein sollte - der Gewinner war Air Berlin, die zwar 50 € mehr aufriefen als KLM/Air France/Delta, aber einen NonStop-Flug anboten, dazu noch mit der Möglichkeit den Hinflug per Meilenupgrade in der Businessklasse zu verbringen. Und da demnächst einige Air Berlin Meilen verfallen wären konnte ich diverse Fliegen mit einer Klappe schlagen. Falls Air Berlin fliegen sollte, was ja nicht immer selbstverständlich ist. Dass es viel schlimmer kommen sollte konnte ich noch nicht ahnen.

 

Bei meinen ersten Recherchen stellte ich fest, dass die Entfernungen größer waren als gedacht, mal eben kurz kreuz und quer durch Neufundland kreisen würde etwas aufwendiger, da von einer Küste zur anderen 800 Kilometer zu fahren waren - und nicht die eigentlich gedachten 200-300. Plus mindestens 9 Stunden Fährfahrt. In Nova Scotia war es ähnlich. Die Inseln sehen auf Karten so winzig im Vergleich zum Rest des Landes aus und sind dann bei genauerem Hinsehen fast so breit wie Deutschland lang ist. Das ist nicht an 2 oder 3 Tagen zu schaffen. Deshalb hab ich Neufundland gleich wieder gestrichen und wollte mich auf New Brunswick, Prince Edward Island und Nova Scotia konzentrieren.

 

Eine Woche vor Abflug machte ich meine mittlerweile übliche Testbuchung, um zu sehen ob meine Sitzplätze noch vergeben sind. Und siehe da, sowohl für den Hin- als auch für den Rückflug waren meine reservierten Sitze im freien Verkauf. Also bei der Hotline angerufen, wie bei fast jedem Flug mit Air Berlin, und gefragt, was los sei.
Wir haben Sie umgesetzt, von 5 A auf 4 K und von 14 H auf 15 H.
Gut zu wissen - aber eine Mail über diese Änderung wäre doch nicht bestimmt nicht ganz unmöglich gewesen. Ich war auch mit den neuen Plätzen zufrieden, aber die Dame am anderen Ende wollte mich unbedingt wieder auf 14 H setzen - sogar ohne Aufpreis, wie sie mehrfach erwähnte. Ich hatte für den XL-Sitz 79 € bezahlt, mittlerweile sind 99 € fällig.

 

Warum ausgerechnet 14H? Weil ich mir dort größere Chancen ausrechnete, dass niemand neben mir sitzt. Freiwillig bucht doch kein Einzelreisender den Sitz an der Tür, oder? Mal schauen was das wird - es ist noch viel Zeit bis zum Rückflug und es kann noch viel passieren. Hier eine Geschichte was vor einem halben Jahr geschah.
Warum ich trotzdem noch mit Air Berlin fliege? Nonstop und Business Class Upgrade sind - wie schon erwähnt - die Stichworte. Solange keine andere Airline umsteigefrei dahin fliegt wo ich hin fliegen möchte bleibe ich dabei.
Ein paar Tage später meldete Air Berlin dann die Insolvenz an - und das war es dann mit dem recht bequemen nonstop fliegen mit dieser Airline. Schade.....

3 Stunden vor Abflug einchecken, so hatte ich die neuen Richtlinien für USA-Flüge verstanden. Bei einem Start um 15:15 Uhr ist das kein Problem, es ist genug Zeit nach dem Aufstehen. Ich machte mich um kurz nach 11 auf den Weg. Das Parkhaus 5 zeigte BESETZT an, ließ mich aber dank Vorreservierung rein. Einen einzigen freien Platz gab es aber erst in der oberen unüberdachten Etage, immerhin in Fahrstuhlnähe. Unten waren zwar einige Behindertenparkplätze frei, aber das wollte ich im Gegensatz zu mehreren Holländern, die dort ohne behinderte Ausweise parkten, nicht ausnutzen.

5000 Plätze, ein einziger frei

Eine lange Schlange vor den 3 für USA-Flüge vorgesehenen Schaltern, die um 13 Uhr noch geschlossen waren. Meine Frage ob man auch an den daneben liegenden Schaltern, an denen sich die Mitarbeiter langweilten, einchecken könne, wurde mit der Begründung “das müssen Kollegen mit besonderer Ausbildung machen” verneint. Kurz vor halb 2 wurde 151-153 dann besetzt, einer von der Dame, mit der ich gerade noch geredet hatte und die scheinbar auch besonders ausgebildet war. Oder nicht und es war nur eine blöde Ausrede.

Air Berlin Düsseldorf

Seit Anfang August gibt eine eigene Abteilung für Abflüge in die USA in Terminal C, mit einer weiteren Handgepäckkontrolle. Ich ging kurz in die davor liegende AB-Lounge um ein paar Kleinigkeiten zu essen und zu trinken, wenn man einmal durch die Kontrolle ist kommt man nämlich nicht mehr zurück.
Anschließend ist alles recht eng und voll, mit fehlender Klimaanlage und einigen müffelnden jungen Leuten, dazu war wohl eine Toilette undicht, oder es hatte jemand in eine Ecke gepisst.

Air Berlin Lounge Düsseldorf

Der Flug war relativ pünktlich und ereignislos. Ich konnte bequem sitzen, allerdings meine Beine nicht ausstrecken. 1,90 Abstand zur Wand des Vordersitzes bei einer Körperlänge von 1,91 sind einfach zu knapp. Beim nächsten Mal nehme ich wieder XL-Sitze, da kann man die Beine länger baumeln lassen..

Das Essen war sehr gut. Lammhüfte, Kabeljaufilet, pulled Beef und ein paar weitere Kleinigkeiten.

Zwei Filme hab ich mir angesehen. “Keeping up with the Joneses” und Wo die Liebe hinfällt, eine Fortsetzung der “Reifeprüfung”. Nett, fluffige Unterhaltung.

Air Berlin A330 Business Class

Flugzeit: entspannte 7:31 Std. - noch schneller geht’s gar nicht in die USA. Nach der Landung ging es recht flott. Kurz an den Automaten, böse kucken und beim Officer nur “Vacation” sagen, schon war ich drin. Der Koffer war auch schon da, der Car-Rental-Center-Shuttle-Bus fuhr gerade vor, bei Alamo ging ich dank Skip-the-Counter gleich durch zu den Autos, suchte mir von den 2 Dodge Journeys, die in der Midsize SUV Line standen, einen aus, und ab ging’s zum Hotel, mit kurzen Stops im Walmart und bei Applebee’s. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichte ich meine Schlafstatt und war recht schnell in meinen Träumen versunken. Morgen geht’s richtig los.

Alama Choiceline Boston - Dodge Journey

 

 

Gefahrene Meilen: 16
Abendessen:Topped and loaded Meal bei Applebee’s, bestehend aus Chicken Breast, Cajun Shrimp Topper, Garlicky Green Beans with Bacon und Classsic Fries. Dazu ein Eistee für zusammen 14,75 $ plus Tip.
Übernachtung: Extended Stay America in Peabody - für 65 € von Priceline zugewiesen bekommen. Das “normal” buchbare günstigste Motel wäre das Motel 6 in Danvers für 99 € gewesen....

 

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