Ich war nicht freiwillig an der canadischen Ostküste, sondern weil es günstige Flüge gab. Wenn ich hin gewollt hätte weil mich die dortigen Provinzen schon immer interessierten - wäre ich schon längst mal da gewesen. Berichte und Geschichten habe ich zwar gelesen, aber der Wunsch nach einem Besuch von New Brunswick und Nova Scotia war so gut wie nicht vorhanden. Und die Prince Edward Insel hab ich erst bei meinen Vorbereitungen zur Tour kennengelernt, der Name war mir gar nicht bekannt.
In New Brunswick habe ich hauptsächlich den Trans Canada Highway kennengelernt, mit Abstechern an die Fundy Bay und zu den Hopewell Rocks. Die Rocks waren, genauso wie die Küste am Burntcoat Head, mal anders als die “übliche” Landschaft - aber um dort die unterschiedlichen Wasserstände zu besichtigen muss man einen ganzen Tag dort sein, und dem Wasser beim ab- oder zufließen zuschauen ist auf Dauer wohl recht langweilig.
P.E.I. - viele Leuchttürme, ansonsten nichts besonderes. Mehr als ein Tag war nicht nötig.
Nova Scotia - nicht zu unrecht war ich hier die längste Urlaubszeit. Auch hier bestimmen Leuchttürme die Landschaft, dazu schöne Küsten, die natürlich bei schlechterem Wetter langweilig gewesen wären. Der Cabot Trail wird überbewertet, da hat der Highway 1 an der Westküste der USA sehr viel mehr zu bieten.
Blackflies/Moskitos - leider waren fast überall stechende Insekten unterwegs, außer direkt am Meer. Aber ein paar Meter dahinter gibt es jede Menge Marschland und Sümpfe, in denen sich diese Tiere ungestört vermehren können. Sprühmittel wirken zwar, aber auch die kleinste nicht-eingesprühte Hautstelle wird zur Blutsaugung genutzt. Ich weiß, ich könnte mich ganztägig einsprühen, dann hätte ich meine Ruhe vor den Biestern. Aber 10 Tage lang mehrmals täglich die Haut mit nicht gerade gesunden Chemikalien belasten? Dazu hatte ich einfach keine Lust. Einmal täglich, abends z.B., wäre ok gewesen, aber die Biester waren ja immer überall.
13 Betten in 14 Nächten - mir macht es Spaß täglich woanders zu nächtigen. So sollte ein Reise-Urlaub sein. Die Hotels, Motels, B&B’s und Privatwohnungen habe ich für einen Einzelreisenden gebucht, also teilweise recht kleine Zimmer bewohnt, in denen für 2 Personen kein Platz gewesen wäre.
Ein schöner Urlaub, hat Spaß gemacht. Aber nochmal muss ich nicht mehr hin - und Uli kann sich auch nicht für insektenverseuchte Landschaften begeistern. Also war’s das mit der “Oschtküscht” - obwohl der Indian Summer in Neuengland gerne nochmal ins Programm kommen kann. Zwar keine Küsten und Lichtspielhäuser, aber bunte Bäume und mückenfreie Landschaften gehen immer.
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