The End

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Wir hätten alle noch den einen oder anderen Tag länger an Bord bleiben können wollen. Aber leider war schon alles vorbei. Rudi, unser Putzmann, hatte Zettel bereitgelegt, in denen erklärt wurde was zu tun ist.
Stellen Sie alle Gepäckstücke am letzten abend zwischen 19 Uhr und Mitternacht vor ihre Kabine. Achten Sie darauf, dass Sie ihre Flugtickets, Reisepässe und Medikamente nicht in die Koffer packen und für den Ausschiffungstag Kleidung zum umziehen behalten.
Dazu gab es Gepäckanhänger in mehreren Farben, nach denen sich die Treffzeiten und die Warteräume richteten. Express Check OutWir hätten uns um 8:15 in der Boleros Lounge einfinden sollen. Man konnte das Schiff aber auch mit eigenem Gepäck verlassen, von 7:30 bis 8 Uhr. Das hörte sich doch gleich viel besser an. Ich packe doch nicht am Abend meine Koffer - ist auch gar keine Zeit zu, wir müssen doch Konzerte ansehen - und warte dann morgens in irgendeinem stickigen Raum darauf von Bord zu kommen. Also haben wir uns kurz vor 8 in Deck 4 eingefunden um unsere Koffer selber von Bord zu bringen. Im Gegensatz zu Cozumel, wo wir nur unseren SeaPass vorzeigen mussten und von Bord konnten war hier wieder die volle Einreiseprozedur durchzumachen. Steuerzettel ausfüllen und warten dass ein Officer so gnädig ist und einen an den Schalter winkt.
Wir gaben unsere Reisepässe ab.
Where do you live?
Wir schauten uns an und wussten nicht was wir antworten sollten. Er hatte doch unsere Pässe, auf denen Germany stand.
Ich dachte deshalb er wolle wissen wo wir als nächstes wohnen würden und sagte “Key West”.
Where do you live?
War wohl die falsche Antwort, also nochmal: Germany.
Er nickte gnädig mit dem Kopf und blätterte in unseren Pässen.
Show me the Stamp.
Unser Einreisestempel? Na klasse, da haben wir zu suchen. Aus ca. 20 Stempeln haben wir dann irgendwie den richtigen rausgefunden - und mit einer lockeren Handbewegung ließ er uns von dannen ziehen. brrrrrrr - eisekalt isset ....
Draussen war kalt, eisekalt. Darauf waren wir nicht vorbereitet.
Hallooo - wir sind in Florida, da hat es gefälligst warm zu sein. Kalt geht auch in Deutschland. Frierend warteten wir auf den Shuttlebus zum Autovermieter, der nach ca. 20 Minuten kam, uns zum Car Rental Center am Flughafen brachte, wo wir uns das einzige vorhandene Cabrio schnappten, einen silbernen Mustang., und uns auf den Weg nach Key West machten. Ein paar Tage ausspannen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

 

 

Das Leben nach der Kreuzfahrt:
Wenn ich in die Kantine gehe erwarte ich ein ausgezeichnetes Buffet und einen Musiker neben mir, Chuck, Peavy, Biff oder Tom - stattdessen stehen Dirk, Uwe und Markus da....
Zu Hause erwarte ich ein Handtuchtier mit Sonnenbrille auf meinem Bett
Wenn ich einkaufe will ich meine SeaPassCard vorzeigen
Hinter jeder Tür erwarte ich eine meiner Lieblingsbands
Brutalen Metal höre ich nur noch in Räumen mit pinkfarbenen Sofas und weissen Vasen mit bunten Blumen.
Ich will eine mexikanische Wrestler Maske und einen Sombrero

Natürlich kann man fast alle Bands auch auf den einschlägigen Festivals in Deutschland sehen. Aber auf dem Schiff hat es einfach mehr Spaß gemacht. Ein Bett, eine Toilette, eine Dusche (auch wenn manche meinen dass “echter” Metal ungeduscht sein muß), mehrmals täglich gutes Essen, eiskalte Getränke, pinkige Plüschsofas zum Konzert - es ist einfach eine andere Qualität - gerade für ältere Leute wie wir es sind. Wir warten auf die Daten für 2012 und sind bestimmt wieder an Bord...
 

Der Hartmetaller hat irgendwie eine schlechte Lobby. Im Fernsehen heisst es nicht: “2.000 Musikbegeisterte feierten eine 4-tägige Party” sondern “2.000 Rocker auf einem Kreuzfahrtschiff - trotzdem keine Schlägerei, und das Schiff ist auch nicht untergegangen”. Oder: “Heavy Metal und Kreuzfahrt, das passt gut zusammen. Da können sich die Betrunkenen gleich an der Reling übergeben”. Dass die meisten aus dem Dummsinnmach- und Dauerbesoffki-Alter heraus sind, interessiert keinen. Wer mit dem Heavy Metal alt wird ist böse - wer mit den Flippers alt wird dementsprechend gut? Klischees wollen gepflegt werden - speziell das Fernsehen ist da Pflegefall Nr. 1.
Hier ein paar Links zu Fernsehfilmen und Videos, die während der 70.000 Tons of Metal Tour gedreht wurden.

Video - ZDF

Kurzfassung - falls du nicht so viel Zeit hast .....

Video - RTL

Es gibt ein Schiff das auf seiner Tour durch die Karibik Angst und Schrecken verbreitet hat. RTL versucht ein zweites Mal, eine wunderbar friedliche Tour an den Zuschauer zu bringen. Fuck RTL ....
Immerhin machen Mike und Fabian nen ganz guten Eindruck beim Interview....

Video - belgisches Fernsehen

in Belgien geht es hautpsächlich um die Musik, nebenbei um die Fans. Gut gemacht.

Video - belgisches Fernsehen

Interview mit dem Organisator Andy Piller. Englisch mit holländischen Untertiteln.

Video - belgisches Fernsehen

Interviews mit mehreren Musikern.

Video - Taka/Japan - privat

Privater Zusammenschnitt eines japanischen Mitfahrers.

Video - Stern TV

Guter Beitrag. Lasst Euch von der Werbung am Anfang nicht abhalten.

70.000 Tons

Video von Nikki Blakk, Sprecherin der Radiostation 107.7 The Bone aus San Francisco, deshalb mit Hauptaugenmerk auf Bands der Bay Area.

Reisebericht

privater ausführlicher Reisebericht.

70.000 Tons of Metal - official T-Shirt

Fuck You You Fuckin' Fuck

Was haben wir 2011 gelernt?
Nichts ist perfekt - aber die Cruise war es fast.
Metaller sind ALLE nett, lieb, freundlich, egal wie wild sie aussehen.
Karaoke kann Spaß machen.
Bring keinen grossen Koffer mit, es passen nur schmale Taschen in die Kabine.
Nimm einen Pullover mit - auch in der Karibik können die Nächte etwas kälter sein, sogar bei heisser Musik. Kanadier frieren nicht.
Höre dir vor der Fahrt von ALLEN angesagten Bands ein paar Lieder an, damit du weisst wen du einmal, zweimal oder gar nicht sehen willst. Vor Ort ist keine Zeit für Überlegungen, da geht es Band auf Band.
Unterhalte dich nicht mit Jon Schaffer über Politik. Und schon gar nicht wenn er betrunken ist....

70.000 Tons of Metal 2011

70000 Tons of Metal 2011 - Survivor

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