Hinflug

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Wie kommt man zum Schiff? So gut wie alle amerikanischen Airlines fliegen den Princess Juliana International Airport auf St. Maarten an, aber nur mit recht großen Umwegen, über Amerika. Die beste Verbindung nonstop ab Europa ist mit KLM oder Air France. Da ich mit beiden Gesellschaften noch nicht geflogen bin, habe ich mich für einen Hinflug mit KLM über Amsterdam und den Rückflug mit Air France über Paris entschieden. Da beide Airlines mittlerweile in einer Firma organisiert sind, nur noch getrennte Namen haben, war das kein Problem.

Ich fliege einen Tag vor der Einschiffung los, muss also nur eine Übernachtung in St. Maarten buchen.
Nur?
Das ist gar nicht so einfach. Ich habe noch nie so lange nach einen Zimmer gesucht wie in diesem Fall. Unter 150 $ waren selbst Motels nicht zu bekommen. Ich habe deshalb zum ersten Mal bei Tripadvisor und Konsorten nachgeschaut und danach die billigste Möglichkeit verworfen, weil dort recht viele Kakerlaken gesichtet wurden. Nach 4 Tagen des Suchens habe ich dann im Travel Inn Hotel ein Zimmer für 119 $ bekommen, direkt über die Hotelwebseite. Außerdem gab es noch ein Haus, das keine Kreditkarten annimmt, sondern dem man zwecks Reservierung eine International Money Order schicken sollte und ein Gay B&B, was ich auch nicht unbedingt wollte.

 

Jetzt geht’s aber los......

25.1.2007
3:00
- Aufstehen
3:51 - Abfahrt zum Flughafen Düsseldorf. Ich hab mir ein vorgewärmtes Kissen mitgenommen, es war eisekalt im Auto.

Frühmorgens ist die Welt noch kalt

4:23 - Ankunft am Flughafen
4:39 - Der Koffer ist bereits abgegeben und das Auto auf dem Parkplatz 23 abgestellt.


4:45 - 6 Minuten Fußweg zurück zum Terminal sind auch bei dieser Kälte gut auszuhalten.

4:57 - ein Cappucino (soll doch bestimmt ein bißchen stärker sein? NEIN ) mit Caramel Nougat Roll bei Starbucks. Die KLM Lounge hatte noch geschlossen.

6:07 - Boarding
6:11 - Ein Bus hat uns zum Flugzeug gebracht, eine Fokker 50, alle steigen schnell ein, es ist kalt. Nützt aber nichts, drinnen ist es auch kalt. Nach 20 Minuten kommt eine Durchsage: This is your Captain speaking. We had to do a check and have to look for a Monteur. It will last about 5 or 10 minutes?
Wir suchen einen Monteur? Hört sich gut an....
Nach weiteren 20 Minuten, eingezwängt in sehr engen Sitzen, stellt sich heraus, dass es keinen qualifizierten Monteur in Düsseldorf gibt. Wahrscheinlich muss nur eine Schraube um 3 Millimeter nach links gedreht werden, aber das muss ein qualifizierter Mitarbeiter machen.

Und eine Gesellschaft wie KLM hat keinen solchen in Düsseldorf. Es wird in Köln oder Amsterdam gesucht. So lange bleiben wir nicht im Flieger, sondern es geht mit dem Bus wieder zurück ins Terminal, wo wir weitere Informationen bekommen sollen. Die meisten Leute sind geschäftlich unterwegs und telefonieren wie wild, um ihren Geschäftspartnern Bescheid zu sagen, dass sie erst später oder gar nicht kommen. Ich vertreibe mir die Zeit in der völlig leeren Air France Lounge mit Orangensaft und Muffins. Bier und Schnaps wäre auch in Selbstbedienung zu bekommen, aber dafür war es noch zu früh am Tag...

air France Lounge Düsseldorf

8:55 - 2. Versuch. Wieder mit dem Bus zum Flieger, wieder drinnen warten, dass etwas passiert. Und es passiert etwas, es geht nämlich los.
Meine 4 Stunden Wartezeit in Amsterdam schrumpfen bedenklich zusammen. Der Satz: Wir buchen sie um auf eine spätere Maschine gilt für mich nicht, es geht nur eine pro Tag nach St. Maarten. Immerhin fährt das Schiff erst morgen Nachmittag los, bis dahin sollte ich irgendwie angekommen sein....

Fokker 50 der KLM

  9:31 - Abflug
10:14 - Ankunft. Ich hab noch volle 80 Minuten Zeit bis zum Weiterflug. Alle anderen haben ihre Maschinen bereits verpasst und müssen evtl. nach Paris fliegen, um von dort weiter zu kommen.
10:47 - eine kilometerlange Schlange steht vor dem Gate. Die Durchleuchtung des Handgepäcks dauert sehr lange. Während die ersten schon einsteigen, sind andere noch vor der Kontrolle. Da ich heute ausnahmsweise mal Business Class fliege, muss ich nicht warten, es gibt eine Abkürzung.....

Warteschlange am Gate

12:12 - Abflug, mit nur 25 Minuten Verspätung. Es hätte sehr viel schlimmer kommen können, ich hatte mich schon auf eine Übernachtung in Amsterdam eingerichtet.
13:37 - Es gibt etwas zu futtern, endlich. Meditarranean caponata with smoked Salmon - Chicken Supreme with courgette Chutney, mit schlabberiger Haut - Dessert.

B 747-400 der KLM

Blick ins Oberdeck der Boeing 747-400. Wenn ich nicht gerade fotografieren würde, säße ich in Reihe 77 A, der vorletzten links. Ich wollte schon immer mal oben in einem Jumbo sitzen.

Ein paar Daten zur KLM World Business Class:
Sitzplatzabstand: 1,52 Meter, also mehr, als eigentlich benötigt wird. Wer hat schon so lange Beine.
Sitzbreite: 51 Zentimeter.
Die Sitze sind um 150 ° verstellbar, also nicht ganz in die Waagerechte.
Bettlänge: 1,90 Meter, grössere Personen haben unter dem Vordersitz zusätzlichen Platz für die Füße.

 

15:07 - Ortszeit. Nach 8:06 Std. landen wir auf St. Maarten, nicht ohne vorher die Insel aus der Luft angesehen zu haben. Die Tragflächen des Jumbo haben bei der letzten Kurve vor der Landebahn fast das Wasser berührt, so tief ist der geflogen. Der Kapitän erklärte kurz vor dem Touchdown, wie wir landen würden und dass niemand Angst haben müsse da noch kein Land zu sehen ist, weil wir erst in der letzten Sekunde über einem Strand und dann gleich auf der Landebahn wären.

Blick auf die Mullet Bay mit unansehnlichen hohen Resorts
Landung auf St. Maarten
Welcome to St. Maarten

Am Princess Juliana Airport wurde im November 2006 das neue Terminal offiziell eröffnet. Es ist auf 2,5 Millionen Fluggäste jährlich ausgelegt und war 90 Millionen US-$ teuer. Der Neubau ist Teil eines Ausbauprojektes. Geplant ist außerdem die Verlängerung der Start- und Landebahn, weil der bisherige Verlauf internationale Regeln verletzt. An beiden Enden eines Flughafens muss nämlich ein 150 Meter langer Sicherheitskorridor sein. Und den “Erfindern” dieser Regeln ist es völlig egal ob das nach den landschaftlichen Umständen überhaupt möglich ist. Im Moment wird Land aufgeschüttet um die Runway zu verlängern.

Princess Juliana Airport

Ich hatte mir bei Alamo ein Auto reserviert, einen Midsize, der sich als Daewoo Nubira heraustellte, für 37 €. Die Fahrt zur Mietstation hat fast 20 Minuten gedauert, zu Fuß wäre ich schneller da gewesen, ein endloser Stau zog sich vom Flughafen bis nach werweiswohin. Der Fahrer erzählte mir unterwegs einige wichtige Dinge. Dass es 36 Strände auf der Insel gäbe, dass es einen Nacktbadestrand und jede Menge Adult Bars gibt, speziell für allein reisende Herren geeignet.
Ist mit aber relativ egal....
Die Alamisten kamen mir relativ uninformiert vor, alles lief über Papierkram, einen Computer gab es nicht. Sollte sich ein paar Tage später noch bestätigen.

Alamo St. Maarten

Direkt neben Alamo ist meine heutige Behausung, das Travel Inn, wo ich zum letzten Mal in einem richtigen Bett schlafen kann, das nicht schaukelt.

Travel Inn Hotel St. Maarten

Den Rest des Tages hab ich zunächst am Maho Beach, knipsing und filming, verbracht und bin danach noch eine kleine Runde in die nähere Umgebung gefahren. Erster Eindruck: Naja, is nich so dolle. Riesige Hotelklötze, die Dörfer sehen aus wie in fast jedem Land am Mittelmeer, keine nett angemalten Holzhütten, keine freundlichen Eingeborenen.
 

Maho Beach

Nach Sonnenuntergang hab ich mir ausnahmsweise mal etwas gegönnt: ein 400-grammiges Rib Eye Steak, sehr zart, sehr lecker, sehr empfehlenswert.
Gute Nacht......

ec161

 

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