Tag 8 – Big Bend: The Desert
Es ist eisig kalt! Mittlerweile sind nur noch um die 0 Grad und wir hoffen nur, dass es unten in der Wüste vielleicht wärmer ist. Gut eingepackt geht es nach dem Frühstück in der Lodge los. Ich bin ein bisschen wehmütig, heute ist unser letzter Tag in Big Bend und die Liste der Wanderungen, die wir machen wollen, wird stündlich länger. Ich würde schon gerne noch ein paar Tage bleiben, aber es warten noch ein paar andere Highlights auf uns, so dass wir alles andere auf die To Do Liste setzen.
Und nun wird erstmal der heutige Tag genossen!
Wir fahren zurück bis zur Panther Junction, sehen aber vorher auf dem Weg dorthin noch eine Bärin mit 3 Jungen, was für ein seltenes Glück! Und da wir im Auto sitzen, fühlen wir uns auch sicher. Leider ist das Foto nicht so toll geworden, ich muss wohl doch mal über eine andere Kamera nachdenken.
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Ab Panther Junction folgen wir dann der 118W und biegen kurz danach ab auf den Ross Maxwell Scenic Drive. Die Sonne scheint und der Himmel ist perfekt blau – kaum zu glauben, dass es außerhalb des Autos kaum über 0 Grad sind.
Dieser Bereich des Parks ist wieder ganz anders und bietet ebenfalls tolle Motive
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Kurz nach Beginn des Maxwell Scenic Drives können wir gleich nochmal das Window sehen, diesmal aus einer anderen Perspektive nämlich von unten. Ist schon ganz schön hoch, da mag man sich kaum vorstellen, wenn man von oben vom Wasser mitgerissen durchgespült wird.
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So wie der Casa Grande über dem Chisos Basin steht, so gibt es hier auch ein entsprechendes Landmark , nämlich den Cerro Castellan. Er ist weithin sichtbar und bietet ein tolles Fotomotiv.
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und hier von der anderen Seite
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Unser erstes Ziel ist der Santa Elena Canyon. Er befindet sich praktisch am Ende des Scenic Drive, ist aber schon fast vom Anfang aus erkennbar. Da kann man sich ungefähr vorstellen, welche Kraft doch im Rio Grande liegt.
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Hier unten ist es schon deutlich wärmer, es sind immerhin ca. 9 Grad. Bevor man auf den eigentlichen trail kommt, muss man noch den Terlingua Creek durchwaten. Alte Schuhe haben wir im Gepäck, dennoch graut uns vor dem kalten Wasser.
Erstmal müssen wir durch Sand
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Hier noch ein schönes Beispiel für den Ocotillo, auch eine Kaktusart, die hier sehr häufig vorkommt
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… und noch ein Busch, dessen Namen ich nicht rausgefunden habe
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Der Creek ist kurz hinter dem Start des Trails und ist zum Glück heute nur ein kleines Rinnsal, über das man praktisch drüber springen kann.
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Der Rio Grande ist im Canyon relativ breit, aber wenn er aus dem Canyon raus ist, ist er – zumindest jetzt – eher klein.
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Auf der anderen Seite geht es zunächst hoch.
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Von oben können wir ein paar Kanufahrer beobachten, die gerade gestartet sind und durch den Canyon fahren. Der Wasserstand ist nicht sehr hoch und sehr ruhig, beim nächsten Mal wollen wir das auch machen. Hier kann man auch gut sehen, wie breit der Fluss im Canyon ist und wie schmal dahinter:
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Im Canyon ist es praktisch immer dunkel
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Der Trail führt kurz danach wieder nach unten und man kommt an einen kleinen Strand direkt an den Rio Grande.
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Wir müssen ein bisschen über Felsen klettern
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sind aber bald am Fluss
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Es ist hier zwar windstill, aber dafür ziemlich kalt, so dass wir uns bald auf den Rückweg machen. Anschließend gehen wir erst mal ins Castolon Visitor Center, unterhalten uns kurz mit dem Ranger und machen ein kleines Picknick in der Sonne.
Es gibt hier ein paar alte Gebäude, Überbleibsel einer ehemaligen Baumwollfarm. Unter anderem steht hier noch eine alte Dampfmaschine
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Auch hier gibt es tolle Ausblicke auf den Cerro Castellan
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Wir fahren ein Stück den Roswell Scenic Drive zurück bis zum Trailhead des mule ears trail. Hier, ein ganzes Stück weg vom Fluss und auch relativ weit von den Chisos Mountains, ist es relativ trocken, daher ist die Vegetation eher spärlich. Dafür sieht man aber immer wieder schöne Felsen
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Die Mule Ears sind zwei Felsen, die zusammen wir Eselsohren aussehen.
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Der Trail ist wunderschön und nicht zu schwierig und bietet tolle Ausblicke auf die Umgebung und die Natur, vor allem sind wir völlig alleine, wir treffen zunächst keine Menschenseele.
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Es geht relativ eben weiter und hin und wieder durch einen ausgetrockneten Wash durch
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Hin und wieder ein Blick auf die Eselsohren
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Je näher wir der Quelle kommen, desto grüner wird es und es gibt sogar Bäume, ein seltenes Bild hier. An der Quelle treffen wir dann noch ein andere Pärchen, die einzigen Leute, die wir hier treffen; sie machen sich aber gleich auf den Rückweg und wir genießen erstmal die Umgebung und machen ein kleines Picknick.
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Aus der Quelle fließt ein kleines Rinnsal weiter, was aber bald schon im Boden verschwindet.
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Es gefällt uns so gut hier, dass wir beschließen, den Weg noch ein Stück weiterzulaufen Richtung Smoky Creek.
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Sogar aus den Felsen wachsen die Kakteen raus
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Dem Weg kann man dank ein paar Markierungen leicht folgen
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Und immer wieder die Mule Ears
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hier die Erläuterung dazu
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Ich kann mich kaum los reißen, aber da uns nicht mehr so viel Zeit bis zur Dämmerung bleibt, müssen wir irgendwann wieder umkehren.
Als wir am Auto ankommen, ist das Licht schon ziemlich tief. Daher fallen weitere längere Trails weg und wir laufen nur noch den kurzen Weg zum Tuff Watchout.
Es geht hier in einen Canyon runter, durch einen ausgetrockneten Wash.
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Mein Hobby-Geologe an meiner Seite erklärt mir die einzelnen Gesteine, die hier besonders interessant sind.
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Man sieht hier deutlich, dass das Gebiet mal vulkanisch war. An den ausgewaschenen Felsen kann man erkennen, welche Macht das Wasser haben muss. Ich würde das ja schon mal gerne aus sicherer Entfernung sehen, wie es hier durch tost nach einem starken Regenfall.
Auf dem Rückweg schauen wir nochmal an den beiden Aussichtspunkten oben nach unten in den Canyon
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Es ist nun schon ziemlich dunkel und wir machen uns auf den Rückweg zur Lodge.
Der Ross Maxwell Scenic Drive ist ziemlich lang, so dass der Rückweg noch eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Ein letztes Abendessen in der Lodge und dann ab ins Bett, wieder mit Heizung, denn in den Bergen sind es nun schon ca. -3 Grad.
Gefahrene Meilen: 112
Gelaufene Meilen: ca. 8
Fazit: Der Ross Maxwell Scenic Drive hat seinen Namen als Scenic Drive zurecht verdient. Neben dem Gebiet um das Rio Grande Village und dem um das Chisos Basin ist das Castolon Gebiet wieder ganz anders. Ehrlich, ich bin völlig im Bann dieses Parks. Dabei hatte ich mir im Vorfeld schon Sorgen gemacht, dass mir die „Wüste“ vielleicht nicht gefallen könnten. Nun steht dieser Park ganz oben auf meiner persönlichen Hitliste und ich mag morgen gar nicht weiterfahren.
Fazit Big Bend insgesamt: Mit Wehmut haben wir unseren letzten Tag in Big Bend beendet. Dass wir hier nochmal hinkommen, ist absolut sicher! Wir haben noch so viele Wanderwege, noch so viele Aussichtpunkte, die wir besuchen wollen, so dass wir gar nicht anders können. Wir sind mehr als fasziniert von diesem tollen Park, der mit seinen drei verschiedenen Gebieten (Fluss, Berge, Wüste) so unendlich viel bietet. April/Mai ist hier die Zeit der Kakteen-Blüte, irgendwann werden wir um diese Zeit nochmal wiederkommen.
Der Park ist sicherlich abgelegen, aber er ist jede Meile Wegfahrt wert! Und obwohl alles wegen Thanksgiving ausgebucht war, haben wir bis auf dem Trail zum Lost mMne Peak selten jemand getroffen.
Morgen geht´s dann nun weiter, unser nächstes Ziel ist van Horn als Zwischenstation, von wo es dann weiter geht in die Guadalupe Mountains.
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