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Desert zum Dessert

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Nachdem ich 2009 die letzten der mir fehlenden 50 USA-Staaten besucht hatte ließ meine Lust auf weitere Urlaube im Land des Lächelns nach. Sowohl weite endlose Landschaften als auch rote Steine konnten mir keine grosse Begeisterung mehr entlocken. Dazu hatte ich neuerdings eine offroad Allergie - ich will nur noch asphaltiert fahren. Uli machte sich schon Sorgen um mich. Da “füttere” ich Sie erst jahrelang urlaubsmässig an und dann plötzlich will ich nicht mehr. So geht’s nicht, jetzt will Uli noch mehr sehen. Und so schwer war es dann doch nicht mich zu überzeugen.
Ein Angebot von Air Berlin flatterte ins Haus das ich nicht ablehnen konnte. British Airways wäre zwar ungefähr preisgleich gewesen - aber wir lieben NonStopFlüge - und lieben ganz besonders gar nicht das Umsteigen auf Londoner Flughäfen.
Mitte Oktober ist es im mittleren Nordwesten wohl schon zu kalt, also könnten wir uns das wüste Arizona ansehen - ab Los Angeles. Phoenix wäre einfacher gewesen, aber der Joshua Tree NP wollte besucht werden, und der ist ab L.A. sowieso auf dem Weg.

XL-Sitze waren leider schon ausverkauft - aber immerhin waren in unserer Reihe die Mittelsitze leer, wir hatten deshalb nach einem allgemeinen Tausch 2 Plätze für jeden, es war relativ bequem.
Wegen eines Stromausfalls in Canada musste ein Umweg geflogen werden, wir waren deshalb 12:14 Std. in der Luft. Viel länger wäre nicht gegangen, der Sprit neigte sich nämlich dem Ende zu. Immer noch besser ein paar Minuten länger fliegen als ne Zwischenlandung zum auftanken. Vor ein paar tausend Jahren mit den LTU Tristars ging’s immer “kurz” in Winnipeg runter ....
Das Essen an Bord war übrigens lecker, für die Pasta hätte ich im Restaurant Geld bezahlt....

welcome to the United States of America

Bei der Immigration in Los Angeles dann die für uns mittlerweile übliche Prozedur. Es ist egal wann wir aussteigen oder wann wir in der Ankunftshalle sind. Wir sind immer die letzten, die einen Stempel in den Pass bekommen. Irgendwann sind alle, die mit uns im Flieger waren, weg und nach uns haufenweise Sparkassenbuchbesitzer (Schweizer Pässe sehen irgendwie so aus), Chinesen, Mexikaner oder Inder. Entweder benötigen unsere Vorderleute 20 Minuten pro Person zur Einreise, der Officer muss zur Toilette oder irgendetwas anderes passiert.
Die letzte Person vor uns war eine ältere Dame, wegen der wir in Düsseldorf ein paar Minuten später gestartet waren - sie hatte wohl das Gate nicht gefunden. Sie verstand keine Frage des Officers und fragte nach ein paar Minuten laut in den Saal: Kann jemand her kommen und helfen oder übersetzen was der Mann fragt? Das ging nicht. Fingerscan und Foto dauerte endlos lange weil sie nicht begriff was sie machen sollte. Was wollen solche Leute in Amerika? Ein Altenheim in Deutschland hätte es auch getan....
Nach 90 Minuten waren wir endlich durch, es hatte bei uns pro Person keine Minute gedauert. War letztes Jahr in L.A. ähnlich, in Miami auch.
Unglaublich - es sollte aber bei weiteren Warteschlangen so bleiben. Wenn irgendjemand am Ende übrig bleibt - wir sind es....

Immerhin hatten wir beim Autovermieter keine Wartezeit mehr - wir waren bei National die einzigen Kunden, suchten uns einen Ford Escape aus und machten uns auf den Weg aus dem Großraum Los Angeles.

Ford Escape

Da man einen festen Wohnsitz in den USA nachweisen muss hatte ich über expedia ein Zimmer im Good Nite Inn in Redlands reserviert. 90 Meilen sollten wir bei einer pünktlichen Landung in LAX noch fahren können - und schafften es auch trotz der langen Zeit seit der Landung. Vielleicht war es sogar besser so - Nachmittags um 5 hätten wir wohl recht lange im Stau gestanden, so brauchten wir knapp 100 Minuten bis zu den wartenden Betten. 

Das abendliche Galadinner bestand aus einem QuarterPounder und einem ChickenIrgendwas, außer einem McD war leider kein Futtertrog in der näheren Umgebung.
Trotz Müdigkeit und Dunkelheit: Die Fahrt hat wieder Spaß gemacht, irgendwie. Ich freute mich auf die nächsten Tage - zurecht, wie sich herausstellen sollte....

Gefahrene Strecke: 86 Meilen = 138 Kilometer

Weiter geht’s mit einem Blick auf das Wetter ....

 

 

 

 

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