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Die nächste Nacht habe ich endlich wieder richtig geschlafen, 8 Stunden, bis morgens um halb 7. Aufstehen, waschen, ab auf den Highway, der diesmal gar keiner war, sondern die State Road 2. Aber erst etwas frühstücken, was schon wieder gar nicht so einfach war. Es gibt nämlich keine “normalen” Restaurants in Kearney, also mussten zwei Ham & Cheese Biscuits bei Burger King dran glauben. Schrecklich. So ein Gespann wie im Bild rechts würde mir auch gefallen, wenn ich nicht lieber im Gelände wäre...
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Abfahrt 7:56 - 77 Grad 8:20, nach 30 Meilen, links abbiegen. 9:58, nach 132 Meilen, rechts abbiegen. Mittlerweile sind es 85 Grad. Die Landschaft ist grün und leicht hügelig, ganz nett also. Unterwegs kamen mehrere Züge entgegen, in einem winzigen Dorf namens Anselmo stand eine riesige Kirche. An alle diejenigen, die nicht dahin wollen, wo Touristen sind: Fahrt hierhin, nach Nebraska oder Iowa, hier seid ihr die Einzigen eurer Spezies, hier werdet ihr nicht von anderen Touris belästigt. Dafür gibt es aber auch nichts vernünftiges zu Essen, das gibt’s nur da, wo auch Touristen sind.
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10:54, nach 190 Meilen, rechts abbiegen. 90 Grad. Nicht die Kurve sondern die Temperatur. Ich hab den McDonalds in Valentine von innen besichtigt. Warum gibt es eigentlich für Leute, die mal aufs Klo müssen, keinen Drive Thru? Einen ShitThru sozusagen? Das Bild hat mit dem Text nichts zu tun....
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Mittlerweile habe ich Nebraska verlassen und bin in South Dakota eingereist. Direkt an der Grenze ist das Rosebud Casino, mal was anderes hier im absoluten Nichts. Was mich immer wieder wundert: Warum nutzen die Amis die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht wenigstens aus? Meistens wird langsamer gefahren als erlaubt ist, auch in völlig öden, trostlosen Gegenden. Wenn ich 70 fahren darf, bleib ich doch nicht bei 60, oder?
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Es kann evtl. auch daran liegen, daß das ältere Ehepaar, das gerade irgendwo hin fährt, schon seit Stunden tot ist und das Auto in der damaligen Geschwindigkeit fährt, bis der Sprit alle ist. :-) Nach 273 Meilen in nördlicher Richtung muss ich einen kurzen Abstecher in die verkehrte Richtung machen, nach Pierre, der Hauptstadt von South Dakota. Ausgesprochen Pier. Unterwegs einige schöne Felder. Und hunderte von Werbetafeln. Die vielbeworbene 1880 Town sah übrigens nicht besonders spannend aus von aussen.....
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Unterwegs, auf der I-90, waren jede Menge Motorradfahrer unterwegs. Wohl alle auf dem Weg nach Sturgis, wo nächste Woche Bike Week ist. Alle mit kurzen Ärmeln, nur wenige mit Helm, der Bauch lag meistens auf dem Tank. Wenn jemand mit langen Ärmeln oder rasiert oder beides unterwegs ist: Wochenendbiker, tut nur so als ob. Auf Kappe, Brille, Schal, Gürtel, Hose, Jacke, Armen, Beinen, Händen, wahrscheinlich auch auf nicht sichtbaren Körperteilen steht “Harley Davidson”. Könnt ihr euch das mit einem BMW oder Suzuki Schriftzug vorstellen?
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In der Stadt, auf dem Weg zum Capitol, juckt an den Beinen. Ich nehme es aber nicht ernst. Wird immer schlimmer. Ich sehe eine Fliege, kann mir aber nicht vorstellen, daß sie der Urheber des Juckens ist. Ist sie aber. Das blöde Vieh hat mich mindestens 10 Mal gestochen oder gebissen, bis ich es aus den Auto bekommen habe. Ab jetzt hab ich die Autotür immer sehr schnell auf und zu gemacht.
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Nach der Capitolbesichtigung ging’s um 2:30 wieder zurück nach Munro, insgesamt bin ich 108 Meilen Umweg gefahren. Ab Munro waren es noch ein paar Meilen bis zum Badlands National Park, dem ersten interessanten Teil der Reise. Kurz vor dem Parkeingang war ein recht neuer Historic Site. Es ging um Minuteman Raketen, die hier zu hunderten in ihren unterirdischen Silos auf einen Abschuss warteten. Eine Basis namens Delta 9 kann besichtigt werden. Wie stolz die Amis darauf sind, daß sie in der Lage wären, die Welt in 30 Minuten zu vernichten....
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Leider war es bewölkt und es regnete leicht, also bad, aber definitiv kein Badland Wetter. Schade. Dafür war es mittlerweile kühler geworden, nur noch 75, so kalt war es noch nicht in diesem Urlaub. Weitere badländische Einzelheiten gibt es demnächst... Mein erster Eindruck: Wer schon in den White Rocks in der Nähe von Page war, wird hier nicht besonders begeistert sein. Es fehlen die Farben und Formen, alles sieht irgendwie gleich aus. Auch hier war alles voller Stechfliegen...
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Ein Zimmer habe ich im Motel 6 (das es mittlerweile dort nicht mehr gibt) bekommen, sehr teuer, 75,59 $. Wall scheint überhaupt ein teures Pflaster zu sein. Den nebenan liegenden Wall Drug, den weltgrößten Drugstore, für den schon seit 100 Meilen am Straßenrand geworben wurde, hab ich kurz von innen angeschaut, hat mich aber nicht besonders beeindruckt. Viele kleine Läden, in denen es viele Sachen gibt, die man bestimmt nicht gebrauchen kann und von denen man teilweise nicht wissen konnte, wofür man sie gebrauchen kann. In jedem Laden muss bezahlt werden, es gibt keine Sammelkasse, die Preise sind teilweise für die selben Sachen völlig unterschiedlich.
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Wall Drug. Wenn du irgendwo auf der Welt ein Reklameschild für Wall Drug siehst: Hier ist er. Schilder gibt’s in Moskau, Paris, Amsterdam, an der Eisenbahnstrecke von Nairobi nach Mombasa oder in Vietnam. Mit 50.00 Quadratfüssen ist es der weltweit größte Drugstore, incl. einem Restaurant, einer Apotheke, einer Kunstgalerie, einem Kino, einem Juwelengeschäft undundund. Scheinbar scheint hier oben in the Middle of Nowhere auch ein Markt für einen Laden dieser Größe zu sein. 20.000 Kunden sollen pro Sommertag hier vorbeikommen, bei einer Einwohnerzahl von 800 nicht schlecht. Geöffnet erstaunlicherweise nicht ganztags, sondern nur von 6:30 AM bis 7 PM. Abendessen gab es gegenüber im Cactus Cafe, ein 14 unziges Ribeye. War nicht schlecht, gibt’s aber besser. Die Bedienung kam aus der Ukraine, auch im Wall Drug sind Leute aus ziemlich allen Ländern der Welt beschäftigt.
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Beim Essen fiel mir auf, daß draussen die Sonne schien. Schnell aufgegessen, gezahlt und ins Auto, wieder zurück zu den Badlands. Vollgas, mit 100 Sachen, die Sonne ging jeden Moment unter. Am ersten Aussichtspunkt habe ich ein paar Fotos machen können, der Rest des Parks lag schon im Schatten. Wird morgen früh nochmal besichtigt, falls dann die Sonne scheint.
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Gefahrene Meilen: 544 = 875 Kilometer. Fahrzeit: 8:44, eine Uhr läuft mit, sobald der Motor an ist. Auf dem Motelgelände stehen mittlerweile 11 Harleys, mal sehen, wann die morgen früh weiterfahren. Ein Wecker erübrigt sich dann....
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