Einen ganzen Tag habe ich zur freien Verfügung, bis es wieder nach Hause geht. Was macht man da in einer Stadt wie Minneapolis? Zunächst mal einen Supermarkt bzw. Foodmart suchen, um noch nach der einen oder anderen Sauce oder Marinade zu sehen. Aber: Is nich, hab keinen gefunden, nur einen Walmart mit winziger Lebensmittelabteilung. Im Internet wurde auch keiner der mir bekannten Supermarktketten erwähnt. Hätte ich mal nach den mir unbekannten gesucht, was aber bekanntlich nicht so einfach ist. Es gibt Cub Foods, von denen ich an jeder Ecke Reklame gesehen habe, aber nicht mit einem Supermarkt in Verbindung gebracht habe, Rainbow Foods oder Byerlys. Sogar Amerikas größter Supermarktkonzern, Supervalu, kommt aus Minneapolis. Ich war aber zu blöd, einen dieser Läden zu finden. Die Mall of America interessiert mich nicht, da gibt’s nichts besonderes ausser ständigem Kindergeschrei aus den Riesenrädern und Achterbahnen. Ich bin deshalb nach Downtown gefahren, irgendwo abgebogen und irgendwo hin gefahren. So ist es mir am liebsten. Was habe ich entdeckt: Die E Lake Ave, hier sind viele kleine Geschäfte sowie die Midtown Exchange, dem ehemals größten Gebäude der Stadt. Hier hat sich der Midtown Global Market niedergelassen, eine Art Farmers Market, in dem es viele exotische Köstlichkeiten zu essen gibt. Karibische Musik gibt es auch. Ein Besuch lohnt sich. Abfahrt 31st Street von der Interstate 35W.
In Downtown begegnete mir zuerst ein ALDI, mit dem ich hier nicht gerechnet hätte. Drinnen sah es aus wie in Deutschland, auch die Einkaufswagen “kosteten” einen Quarter, was es sonst meiner Meinung nach in Amerika gar nicht gibt. Noch nicht. Dazu passt folgende Meldung: Walmart hört auf in Deutschland und verkauft seine Geschäfte an die Metro bzw. REAL. Kann ich verstehen. In den USA gibt es so gut wie keine Konkurrenz, im gesamten Mittelwesten gibt es ausser Walmart eigentlich gar nichts, kein Safeway, kein Publix. In Deutschland gibt es ALDI, Lidl und Konsorten, so etwas gibt es hier gar nicht. Also keine Konkurrenz. Da macht das verkaufen mehr Spaß.
Spruch des Tages: ORGASM...... One of the Services that I offer.... Gesehen auf dem T-Shirts eines ca. 10-jährigen, der an der Hand seiner Mutter durch einen Supermarkt ging.
Der Hubert H. Humphrey Metrodome beherbergt die Baseballer der Minnesota Twins und die Footballer der Minnesota Vikings. Das Target Center, in dem die Minnesota Lynx und die Minnesota Timberwolves Basketball spielen. Die ortsansässige Damen- und Herrenmannschaft. Direkt gegenüber war das (mittlerweile geschlossene) Hard Rock Cafe sowie die Theaterviertel an der Hennepin Ave. Es ist also jede Menge los in der Stadt, die mir sehr gut gefällt. Am Riverwalk schaute ich mir die St. Anthony Falls und die Stone Arch Bridge an, machte einem Spaziergang und liess den Urlaub langsam ausklingen. Spätstück gab es um kurz nach 12 bei Applebee’s, wo ich schon immer mal hin wollte. Es gab ein House Steak and seasoned Garlic & Aviaso Chicken und war sehr lecker, auch wenn mir immer noch nicht klar ist, was ein Aviaso Chicken ist.... Das Auto macht Spaß, es hat einen sehr guten Bodenkontakt, fährt fast wie ein deutsches Auto, nicht so schwammig wie die Amischlitten sonst. Für längere Strecken ist es allerdings zu klein, ausser für Leute, die sich am liebsten Economy-Autos leihen, für die ist es sehr groß. Da ich morgen früh schon um 7 Uhr zum Flughafen muss und mir den Wagen erst abends um 0:30 geliehen hatte, spare ich auch etwas, nämlich den zusätzlichen Miettag und bringe die Karre heute schon weg. Dabei habe ich mir alles genauer angesehen, damit ich morgen früh nicht suchen muss. Notausgangsplätze für den Flug nach Düsseldorf sind leider ab Atlanta geblockt, ich kann also nicht schon hier fragen, ob ich einen bekomme. Shuttlebusse gibt es sowohl vom Airport zur Mall of America, kostet 1,50 $ p.P. als auch vom Days Inn zum Flughafen. Mein Abendsessen im Bubba Gump in der MoA ist leider ausgefallen. 90 Minuten Wartezeit wollte ich mir nicht zumuten. Aber Samstagabends hätte man damit rechnen können. Immerhin habe ich eine Clam Chowder nach to go bekommen und im Foodcourt nebenan gegessen. Als Nachspeise habe ich bei Long John Silver’s, ist sowas wie “Nordsee” in Deutschland, eine Clam Chowder bestellt. Sieht nicht nur dünner aus, schmeckt auch dünner und maggiger.
Es folgen ein paar weitere Tips von einer, die jahrelang in der Nähe gewohnt, in Anoka County....
Es gibt einige interessante Gegenden in den beiden Städten, wie z. B. Linden Hills, Grand Ave. oder die Summit Ave. wo fast 400 original viktorianische Häuser stehen. So weit ich weiss, ist das in den USA nirgends sonst vorzufinden. Es gibt sehr viele schöne Stadtparks, dutzende von Countyparks und in der Umgebung einige Stateparks.
Vielleicht zuerst zu den Fakten: In den Twin Cities leben ca. 3 Mio. Menschen. Man fährt von Ost nach West und von Nord nach Süd ca. 1 Stunde. Minnesotans stehen an 7. Stelle beim Pro-Kopf-Einkommen in den USA. Wenn man bedenkt, dass Minnesota nur aus Natur und Landwirtschaft und eine Handvoll Städten besteht, dann ist klar wo das erwirtschaftet wird. Die Twin Cities boomen seit vielen Jahren und dieses Geld wird investiert. Es gibt viele tolle Museen, Theater, Symphonieorchester, Restaurants, Zoos, Clubs usw. Ebenso sind die Twin Cities für ihre Musik bekannt, natürlich sind sie nicht Chigaco oder St. Louis. Urban, aber doch nur einen Katzensprung zur Natur. Die Stadtseen ergeben einen netten Kontrast zur modernen Skyline Minneapolis.
Empfehlen kann ich "Best of Citysearch", wo jedes Jahr die besten Lokale und Läden von Einheimischen gewählt werden. Dann kann man sich dann die besten 10 gehobenen Restaurants oder auch die besten 10 Pizza- oder Hamburgerläden aussuchen. Halt gerade worauf man Lust hat. Wenn man abends Unterhaltung sucht, dann geht man ins Warehouse District, wo sich Restaurants und Clubs aneinanderreihen.
Bei den Dunn Brothers Cafes gibt es nebst ausgezeichnetem Kaffee (Starbucks Qualität) auch oft Live Musik
Für solche die auch im Urlaub mal Deutsche Kost brauchen: Black Forest Inn oder Gasthaus Bavarian Hunter in Stillwater, etwas ausserhalb.
Wie wäre es mit einer Gangster Mobster Tour durch geheimnisvolle Höhlen, die Wabasha Street Caves, mitten in der Stadt. Danach geht man swingen in den Cave Club. Unser Besuch war jeweils davon begeistert. Wenn man früh kommt, wird einem das swingen beigebracht. Später kommen dann die Profis in Originalkleidung. Sieht toll aus... St. Anthony ist der Bezirk am Fluß, der Riverfront District, hier kann man spazieren gehen, Fahrrad fahren oder eine Rundfahrt mit einer Trolley machen. Wer an der Mall of America wohnt und nicht mit dem Auto in die Stadt will, kann auch mit der Metro Transit fahren.
Plötzlich und unerwartet ist die Geschichte hier vorläufig zu Ende. Ich bin ab Minneapolis über Atlanta wieder nach Hause geflogen und mache in den nächsten Betriebsferien weiter mit meiner Fahrt durch Staaten, die niemanden interessieren...
Fazit: Es war gar nicht so schlimm, wie es sich manchmal anhören mag. Die Fahrt an den ersten beiden Tagen und in North Dakota ging zwar hauptsächlich durch Felder und Wiesen, die man in dieser Weitläufigkeit in Deutschland aber nicht zu Gesicht bekommt. South Dakota sollte man gesehen haben, Minneapolis ist eine der Städte, die mir gut gefallen haben.
Auf der nächsten Seite schauen wir uns die Zimmer an in denen ich gewohnt habe, dann geht’s weiter mit Storming the Midwest Teil 2
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