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Maine Lobster wird das nicht
Jetzt sind wir schon mal in Maine und jetzt sollte es auch ein Hummer sein. Leider ist in Old Orchard Beach, trotz des Columbus-Day-Weekends- die Saison schon zu Ende. Jedenfalls essenstechnisch. „Closed“, „We’ll see us in Spring“ und ähnliche Unwillkommenschilder trostlosten uns überall an. Doch eine holländisch-rot-weiß-blaue Fahne verkündete „We are open“. Also nix wie rein. Weiße Tischdecken (die sich erst bei genauerer Betrachtung als aus Papier entpuppten) verhießen nichts Gutes. Jedenfalls, was das Preis-Mengen-Verhältnis betrifft. Und dazu noch gejazzter Country aus den Boxen.
Um es vorwegzunehmen: wir sind nicht satt geworden. Aber zum Glück tat gegen die furchtbare Musik ein lautstarker Verein das seine. Alles besser, als furchtbar unmelodische Essenmusik.
Volkers Fischsuppe war von der aller-chowderischsten Sorte, superlecker, und meine überbackene Zwiebelsuppe war überraschend europäisch (und außerdem nötig, denn die Hauptspeise alleine hätte nicht gereicht.) Mein Schellfisch schellte nicht mehr im Belt sondern war ganz lecker gebraten und Volkers Hummer samt rot gezwirbeltem Mustache und frach-mich-jetzt-nicht ob sechs oder acht Beinen scheint zwar ganz gut geschmeckt aber auch ganz viel Arbeit gemacht zu haben. Anschließend war noch Hunger für eine Lobsterrolle, aber leider kein Laden mehr offen.
Aber lecker war’s....
Einen Videokommentar von Uli zum Thema “Lobster” siehst du hier.
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OOB, wie Old Orchard Beach abgekürzt wird, entpuppte sich auf den ersten Blick als nettes Dorf.
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Wie Uli schon erwähnt hat, war aber leider alles geschlossen. In der Sonne aalen war auch nicht, weil ein sehr kalter Wind durchs Gebälk pfiff. Also: Sand für die Sandsammlung eintüten und die nähere Umgebung ansehen.
Da mir sonst nichts einfällt hier ein paar Infos über Lobster....
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Der Hummer als Lebensmittel ist eine bekannte Delikatesse und wird daher stark befischt. In der Regel geschieht dies mit Fallen, den sogenannten Hummerkörben, in die die Tiere hinein gelangen können, konstruktionsbedingt jedoch ein Entweichen unmöglich ist. Um die Population zu schützen, dürfen in vielen Ländern keine Hummer unter 21 cm Länge gefangen werden. So soll sichergestellt werden, dass die Tiere die Geschlechtsreife erreichen. Hauptfangsaison sind die Sommermonate, wenn sich die Hummer in den flacheren Küstengewässern befinden.
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Die Tiere werden nach dem Fang nicht getötet, sondern sollen den Konsumenten lebend erreichen. Um während des ganzen Jahres stets frische Hummer zur Verfügung zu haben, werden die Tiere daher in Kisten im Meer gefangen gehalten, wobei ihnen die Scheren zugebunden werden, damit sie sich nicht gegenseitig verletzen. Die Tiere können daher in dieser Zeit nichts fressen, zehren jedoch problemlos von ihren Vorräten. Allerdings magern sie in dieser Zeit ab, wodurch die Qualität des Fleisches leidet.
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Lebende Hummer müssen in ausreichender Menge siedend heißen Wassers mit dem Kopf zuerst und etwa 3 Sekunden hineinhaltend getötet werden, bevor der restliche Körper in das kochende Wasser gesteckt wird. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das Blut des Hummer in den Kopf läuft und der Hummer schnell getötet wird. Alternative Tötungsmethoden, wie der in den meisten anderen Ländern angewendete Messerstich in den Kopf, sind in Deutschland ausdrücklich nicht erlaubt.
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Der Hummer wird gekocht, bis sich der vorher dunkelblaue Chitinpanzer gänzlich rot verfärbt. Nach dem Kochen wird der Hummer - meist abgekühlt - serviert. Der Panzer des Hummers ist auch nach dem Kochen noch relativ hart und nicht zum Verzehr geeignet. Für seine kunstgerechte Zerlegung bedarf es eines besonderen Bestecks wie der Hummerzange. Ein Schlabberlatz sollte nicht fehlen, weil Reste des Kochwasser spritzen können.
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