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Uli hatte sich ein paar Tage in Las Vegas gewünscht, auch wenn wir dann den eigentlich Grund unserer Reise, den Küstenhighway, verlassen mussten. Wie viele Tage sollten es denn sein, 3 oder 4? Wir einigten uns auf 4. Sie hat, speziell wenn es um Vegas geht, immer das Motto: je mehr desdo besser. Ich unterhielt mich mit einem Arbeitskollegen darüber, der fragte was wir denn 4 Tage lang in Vegas machen wollten? Er war 2 Tage da und dachte das würde dicke reichen. Also besprach ich die Länge unseres Aufenthaltes nochmal mit Uli - und wir einigten uns auf 6 Tage, in beiderseitigem Einvernehmen. Wir wollten schließlich mindestens einmal die Fremont Street ansehen, und da reichen 4 Tage einfach nicht......
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Freitag: Bakersfield – Las Vegas Eigentlich ist es schon schade, dass wir die California 1 nicht bis zum Ende fahren. So wirkt es irgendwie unkomplett, kurz vor dem Ende hört man nicht auf. Insbesondere, da die Fahrt ins Inland immer langweiliger und wärmer wird. Komisch, so ein unendliches Nichts an Wasser finde ich unglaublich schön und dasselbe unendliche Nichts an Wüste eher bedrückend und ungemütlich.
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Aber sobald die Grenze zu Nevada auftaucht und mit ihr die ersten Spielkasinos möchte ich am liebsten schon in Primm bleiben.
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Und wenn ich in der Ferne, es sind immerhin noch 14 Meilen (22,5 km) hin, den Stratosphere Tower sehe, sind alle Bedenken dahin und ich weiß wieder, warum ich nach Las Vegas wollte. Erst denke ich, es ist alles anders, alles neu, und dann sehe ich, doch nicht. Wir wohnen diesmal im Best Western, das zum Casino Royale gehört. Ein kleines, altmodisches Casino mit einem kleinen aber sehr gemütlichen Hotel. Kurze Wege, mittendrin, direkt am Strip.
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Kostenlose Parkplätze und ein Parkhaus, unser Lieblings-Steakhaus und unser Lieblings-Erfrischungsgetränkeladen sind auch mit im Haus. Was wollen wir mehr? Es scheint nur eine Frage der Zeit, wann man diesen gemütlichen Laden auch platt macht oder upstylt.
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Volker freute sich schon vor unserem Urlaub auf das Konzert der “Specials” im House of Blues. Ich hatte zuhause mal reingehört und festgestellt, dass ich mir britischen Ska/Punk/Reggae der 80er nicht eine Stunde lang anhören möchte. Also ist Volker gerade im Mandalay Bay und ich am Brunnen.
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Schon wieder Wasser. Und was für welches. Am Bellagio wird viertelstündlich zu unterschiedlicher Musik das Wasser tanzen gelassen. Und mit meinem Lieblingserfrischungsgetränk in der Hand und mit der erfrischenden Brise, die die Wasserspiele erzeugen, lässt es sich auch mal eine Weile ohne Volker aushalten.
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Die Specials, eine meiner Lieblingsbands der Anfangsphase der Two-Tone-Musik, wie sie damals nach der herausgebenden Plattenfirma genannt wurde. Madness, Selecter, Bad Manners, Bodysnatchers - es gab damals jede Menge Bands dieser Richtung, alle schwarz-weiss gekleidet, etwa wie die zur gleichen Zeit bekannt gewordenen Blues Brothers. Dass die Musik eigentlich eine Kopie des jamaikanischen Ska der 60er Jahre war, wusste ich damals noch nicht.
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Heute weiss ich es und die Specials sind nicht auf meiner Liste der noch zu sehenden Bands, weil ich gar nicht wusste dass es sie noch gibt. Und warum die ausgerechnet im House of Blues in Las Vegas spielen und nicht im Marquee in London ist mir auch rätselhaft. Aber Gelegenheiten soll man am Notenständer packen, also machte ich mich auf den Weg zum Mandalay Bay. Dort müssen, wie in fast allen anderen Casinos mittlerweile auch, Parkgebühren gezahlt werden. 4 Stunden 8 $ - das konnte ich mit meinem Gewissen vereinbaren.
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Also rein ins Parkhaus, Ticket gezogen, Auto abgestellt und runter zum HoB. Es gab noch Karten, aber nur für recht komische Sitzplätze, irgendwo in der Reihenmitte. Stehplätze waren ausverkauft, aber sitzenderweise bin ich lieber am Ende einer Reihe, damit ich meine Beine im Gang ausstrecken kann.
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Jemand tippte mir auf die Schulter. Need Cards? Floor? Yep, i take one. ok, 40 $. Das war 5 $ teurer als auf dem Ticket angegeben, aber immer noch billiger als die komischen Sitzplätze. Also 40 $ rüber gereicht und das Ticket genommen.
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8 PM Einlass, es war 5 nach 8 und von mir aus konnte es sofort losgehen. Vor dem Eingang gab es eine flughafenähnliche Kontrolle, alle Taschen leeren, abtasten usw. Drinnen war es dann relativ leer und auf der Bühne stand ein Pult samt DJ, der alle möglichen Songs der Two-Tone-Ära plus ein paar Reggae’s spielte. Ich hatte mir einen Platz am Rand schräg vor der Bühne ausgesucht, wo ich mich anlehnen konnte. Wann fangen die Specials an? Mein Nebenmann zuckte mit den Schultern.
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Um 9:30 war es dann endlich soweit, nach anderthalb Stunden sinnlosem rumstehen. Hätten die am Eingang auch sagen können, im Mandalay Bay gibt’s jede Menge bequeme Sessel. Die Halle war mittlerweile voll, ohne dass es zu eng war. Das Konzert begann mit Ghosttown, mit Friday Night, Saturday Morning, Stereotype, Rat Race, Gangsters, Concrete Jungle und A Message To You Rudy fehlte kein Hit, sogar ich habe hin und wieder mit den Füßen gewippt. Fazit: hat sich gelohnt......
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Im Mandalay Bay war es mittlerweile nicht mehr leer, sondern brechend voll. Jede Menge aufgetakelte Jugendliche warteten darauf, in irgendeinen Club eingelassen zu werden. Nicht mein Ding, ich ging zum Auto und wollte das Parkhaus verlassen. Das war nicht so einfach, weil ein endlos langer Stau bis in die 3. Etage war.
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Der Grund: Amis könne zwar in ein Parkhaus rein fahren, bei der Ausfahrt erwarten sie aber, das jemand in einem Häuschen sitzt und ihnen sagt wieviel sie zahlen müssen. Ein Parkticket in einen Automaten stecken ist ihnen völlig unbekannt. Deshalb waren die Tickets entweder nicht gezahlt oder niemand wusste wo man sie reinstecken sollte. An beiden Ausgängen standen deshalb je 1 Helfer, der zeigte, wie es geht, aber wenn das Ticket nicht bezahlt ist nützt das alles nichts.
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So dauerte es ca. eine halbe Stunde, bis ich endlich wieder in der freien Wildbahn war, wo ich mich mit Uli am Brunnen vor dem Tore traf.
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gefahrene Meilen: 296
Abendessen: Golden fried Wild-caught Sole und Wood grilled Lobster, Shrimp & Salmon im Red Lobster in Las Vegas. Einmal pro Urlaub sollte ein Red Lobster besucht werden, hier war erstmalig die Gelegenheit dazu.
Übernachtung: Best Western Plus Casino Royale - für 6 Nächte
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