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Oklahoma ist Land der Indianer, oder wie die politisch korrekten so gerne sagen: American Natives, oder wie die American Natives sagen: Indians. Die verkaufen nämlich Indian Gifts, Indian Pottery, Indian Carpets uswusw. Für uns ist ja recht einfach, Indians sind Indianer, im Gegensatz zu allen Anderen, wo es sowohl Indianer als auch Inder sind, die müssen erstmal auseinander gehalten werden. Cowboys und Inder hört sich doch blöd an. Und wir hauen auch keine Türken mit Truthähnen in eine Pfanne. Die deutsche Sprache hat also manchmal auch etwas Gutes. Worum ging es hier überhaupt? Achja, Indianer. Haben alle Nichtindianer eigentlich auch einen Migrationshintergrund, oder wird dieses blöde Wort nur in Deutschland seit ein paar Monaten zu JEDEM Thema beigemischt? Wo sind nur die guten alten Gastarbeiter oder Ausländer geblieben? Naja, dafür gibt’s ja neuerdings recht sinnlose Dinge wie SUV’s, die von einem Tag auf den anderen in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen sind. Jetzt hab ich aber viele verschiedene Themen wild durcheinander gewürfelt.......
Worum ging es? Genau, Oklahoma City, die Stadt, die jeder Amerikafreund mindestens einmal nicht sehen will.
Nach diesen vielen Buchstaben geht es endlich los. Abfahrt: 6:39 Uhr Zuerst fahre ich in die Stadt und besuche das örtliche Capitol. Kurz nach Sonnenaufgang sind die Bilder noch etwas dunkel, aber egal. Ich mache Fotos von allen Seiten, nehme hauptsächlich mein neues 10-22mm Objektiv, da bekommt man endlich mal alles aufs Bild. Gefällt mir gut, das Teil.
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Das Capitol ist das Einzige, auf dessen Grundstück nach Öl gebohrt wurde, irgendwann in den 40er Jahren. Jetzt stehen die Türme, frisch restauriert, nur noch zur Zierde hier.
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Gibt es noch etwas, was man über Oklahoma City erzählen kann? Der Erfinder der Parkuhr ist vermutlich der Amerikaner Carl C. Magee, der am 13. Mai 1935 ein Patent für ein münzgesteuertes Parkmessgerät (coin controlled parking meter) einreichte. Das Patent Nr. 2.118.318 wurde allerdings erst am 24. Mai 1938 erteilt. Die erste Parkuhr wurde am 16. Juli 1935 in Oklahoma City (USA) aufgestellt und erhielt den Namen „Schwarze Maria“. Im Bild ist keine Parkuhr, sondern nochmal das Capitol zu sehen....
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Temperatur um 8 Uhr morgens: 84 Grad Fahrenheit, kälter wird es heute nicht mehr werden. Um kurz nach 8 fuhr ich auf der I-35 nach Norden. Ich hatte mir überlegt, daß es wohl das beste wäre, die Staaten des Mittelwestens von Süd nach Nord abzugrasen. Noch eine Information: Oklahoma führt die Welt-Hitliste der meisten Tornados pro Quadratkilometer an. Die Tornadoschneise reicht von Nord-Texas über Oklahoma und Kansas bis Nebraska. Hier prallt im Frühjahr feuchtwarme Luft aus dem Süden auf kalte Luftmassen, die von den Rocky Mountains herüberwehen. Sonst gibt es nichts interessantes über Oklahoma zu berichten.
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Zu sehen gab es nichts, gar nichts, wirklich nichts. Ab der kansaischen Grenze sah es etwa so auf wie auf der A44 Richtung Kassel. Nur nicht so abwechslungsreich. Später kam optisch noch ein Stück Sauerlandlinie dazu. Keine Strecke, für die ich so weit fliegen müsste also.
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Was in Deutschland allerdings fehlt, ist die Weite, die man hier hat, die endlosen Felder und Wiesen, auf denen unendlich viele Strohballen liegen. Die Musik war übrigens besser als erwartet, nicht nur Country, auch gute Rocksender waren dabei.
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In Kansas war der Highway ein Turnpike, es muss also gezahlt werden. Ab Staatsgrenze bis Kansas City habe ich 6,50 $ gezahlt. Ich beschränkte mich in Kansas auf das Capitol in Topeka, das im Moment eine Baustelle ist und deshalb nicht besonders gut aussieht. Auf den Bild sieht man die Bauzäune nicht.... Temperatur: 101 Grad Fahrenheit, also knapp 40 Celsius.
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Weiteres Highlight: Die Great Overland Station samt irgendeinem Memorial mit vielen Flaggen, die Amis übertreiben es ja gerne. Etwas für Freunde alter Bahnhöfe und lauter Züge. Apropos laut: Dieter ist ein recht ruhiger Zeitgenosse, aber meldet sich nur kurz, nachdem der Wagen gehalten hat und hält dann die Klappe. Guter Dieter....
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Nach kurzem Stop bei einem der wenigen Orte, bei denen man einen Stempel in seinen Nationalparkpass bekommt, dem Brown v. Board of Education National Historic Site, fuhr ich weiter nach Norden, noch 50 Meilen nach Kansas City. Was mache ich eigentlich während der Fahrt? Wird es nicht langweilig und ermüdend? Nein, wird es nicht. Im Radio läuft Musik, ich versuche wie immer das Lied gleich nach dem ersten Ton zu erkennen und am Straßenrand sind ständig irgendwelche Reklameschilder, die man lesen kann. Keine Langeweile also, auch nicht auf langen Strecken.
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Kansas City sah aus der Entfernung gut aus, wie ein Fort auf einem Berg. Zu einer näheren Besichtigung hatte ich aber keine Lust. Es war zu heiss. Das Ortseingangsschild von Missouri war auf einer Brücke, aussteigen und davor stellen ging deshalb nicht.
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Irgendwann kurz hinter Kansas City sehe ich einen Supermarkt, kurz bevor eine Ausfahrt kommt. Ich sofort rausgefahren, hatte ich heute schon öfter versäumt. Erstmal shoppen. Wasser, Müsliriegel und Gewürze. Danach hatte ich leichte Hungergefühle. Zufälligerweise war gegenüber ein Outback, das allerdings erst um 4 Uhr aufmachte. Ein Blick auf die Uhr: 4.01 Uhr. Das war ein Zeichen. Ich ging rein und bestellte mir das übliche, ein Rockhampton Ribeye, medium. Nach 10 Minuten kam ein New York Steak, in Deutschland heisst es Rumpsteak, das sehr well done war. Was ich noch nie gemacht habe: Ich habe das Steak zurückgehen lassen. Sorry, sowas ist mir ja noch nie passiert, ich dachte, es sollte ein NY Steak sein, sagte die Bedienung. Ich war mir aber sicher, was ich bestellt hatte. Nach weiteren 10 Minuten kam ein Ribeye, perfekt medium, saftig und zart. Dabei ca. 4 Becher Eistee. Die Managerin kam zu mir und entschuldigte sich mehrmals, mir war es aber egal, ich hatte etwas Gutes zwischen den Gaumen bekommen. Die Rechnung belief sich dann auf 0 $, auch ein Trinkgeld sollte ich nicht geben, was ich aber trotzdem getan habe. 3 $ für ein Steak mit allen drum und dran. What will man more....
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In Iowa wurde die Landschaft etwas hügeliger, aber immer noch nicht besonders spannend. Dafür war im Radio nur noch ein Country- und ein Hallelujahsender. Nach einer halben Stunde Fahrt waren Led Zeppelin wieder da, man muss wohl in die Nähe einer Großstadt kommen, damit die Musik besser wird. Kurz vor Des Moines, der Stadt, die ich heute als Ziel ausgesucht hatte, sah ich ein Schild am Straßenrand, das mich abbiegen ließ.
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Weitere Einzelheiten auf der nächsten Seite.
Man hätte unterwegs z.B. den Sedgwick County Zoo besuchen können, das Mulvane Art Museum, die Wyldewood Cellars Winery, das Kansas Oil Museum in El Dorado, den Tallgrass Prairie National Preserve, die National Teachers Hall of Fame, den Topeka Zoo mit eingebautem Regenwald, Lecompton, den Geburtsort des Bürgerkrieges, das K U Museum, Fort Leavenworth, Watkins Mill, und den Nine Eagles State Park. Habe ich aber nicht gemacht. Ganz weit weg - in Richtung Colorado - liegt das Monument Rocks National Landmark. Für meine Planung aber viel zu weit westlich....
Übernachtung: Motel 6 Des Moines West, morgen sind es nur noch 10 Meilen bis zum dortigen Capitol. Ankunft: 9:50 Uhr - Ich war also etwas über 15 Stunden unterwegs Gefahrene Meilen: 627 = 1008 km - locker vom Hocker. Temperatur: 88 Grad.
Eine Karte der Strecke kann man hier sehen.
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