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Wir verliessen heute Toronto und fuhren den kleinsten der großen Seen, den Lake Ontario, entlang nach Norden, bis zur Thousand Islands Bridge, wo das gleichnamige Dressing erfunden worden ist. Über die Fahrt gibt es nichts zu erzählen. Wir haben keine Fotos gemacht, es war also auch nichts besonderes zu sehen, eine langweilige Strecke. Am canadischen Zoll wollten wir alle Hotel- und sonstigen Rechnungen abgegeben, um die Mehrwertsteuer erstattet zu bekommen. Doch leider: Seit April 2007 ist diese Erstattung nicht mehr möglich, laut Auskunft eines Verkäufers im Duty Free Shop - es war nicht klar, ob es scherzhaft gemeint war - wird das Geld gebraucht, um die canadischen Truppen im Irak zu finanzieren. Der Umsatz im Shop ist um 90 % eingebrochen, seit dort niemand mehr die Erstattungsgelder ausgibt, bevor es in die USA geht. Wir haben uns eine Flasche Mount Gay Rum gekauft und waren nach einem kurzen Blick der Grenzbeamten in unsere Pässe wieder in Staat New York.
Die Foliage war schon auf der Stufe High Colour, die Bäume erstrahlten in bunter Pracht und wir fuhren gemütlich durch diese an Europa erinnernde Landschaft, vorbei am Tupper Lake und Samaranc Lake, bis nach Lake Placid, wo 1952 und 1980 olympische Winterspiele stattfanden. 1980 waren keine anderen Bewerber, deshalb blieb dem olympischen Komitee gar nichts anderes übrig, als die Spiele hier hin zu vergeben. Leider war die Stadt seit 1952 nicht größer geworden, die Olympioniken hatten sich aber verdreifacht. Deshalb mussten viele Sportler im Knast wohnen, was nicht unbedingt leistungsfördernd ist. Immerhin war das Essen angeblich besser als der Gefängnisfrass. Dort - in Lake Placid, nicht im Knast - blieben wir für 2 Nächte im Northwoods Inn, wo wir zuerst dachten, die Betten wären völlig durchgelegen, es sich aber um viskoelastische Tempur-Matratzen handelte, die sich perfekt der Körperform angleichen und einen wunderbaren Schlaf gewährleisten. Sowas will ich zu Haus auch haben..... Abendessen gab’s in Pete’s Steak House, einen Grilled Salmon und ein 16 oz. Ribeye
Ein paar Bierchen nebst Unterhaltung mit einigen Eingeborenen im Zig Zags Pub beschlossen den Abend....
350 Meilen gefahren
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Falls jemand fragen sollte, warum wir ausgerechnet in Lake Placid wohnen, sollte auf die Grafik schauen. Da, wo im Staat New York High Colour und teilweise Peak Colour, also der farbliche Höhepunkt angezeigt wird, liegt Lake Placid und die umliegenden Adirondack Mountains. Dort ist die Foliage immer so weit fortgeschritten wie im Norden von Maine. Wenn man also eine farbliche Garantie haben will, ist man hier richtig. Wenn es hier noch nicht bunt ist, dann nirgendwo.....
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Der Olympische Gedanke
Dabei sein ist alles. Und manchmal mag es auch reichen, dabei gewesen zu sein. Und wenn man sogar schon zwei Mal dabei war, dann darf man sich auch ruhig etwas länger auf seinen Lorbeeren ausruhen.
Ich freue mich, wenn man in Lake Placid stolz auf Vergangenes ist, schaue mir auch gerne alte Fotos von mir gänzlich unbekannten Menschen bei mir völlig abgehenden Sportarten an. Wenn aber das letzte Plakat oder Poster 1980 aufgehängt wurde und sich offensichtlich die Welt anschließend aufgehört hat zu drehen, dann ist das nicht nur bedauerlich, dann ist das auch traurig. Es scheint fast so, als hätte man nur Interesse am Wintersport, wenn er sich dank der eigenen Olympiade so richtig auszahlt.
Und zwischendurch: Freeze.....
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Am nächsten Morgen lustwandelten wir - nach dem riesigen Frühstück - in herrlichstem Sonnenschein durchs Dorf, saßen an einem der beiden Seen, dem Mirror Lake, und liessen uns von den Enten anbetteln, die gar nicht schüchtern waren. Herrliche Farben, herrliche Bergluft.
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Lake Placid liegt in der High Peaks-Region des Adirondack Gebirges. Große Teile dieser Bergregion wurden bereits 1892 unter Naturschutz gestellt. Der Adirondack-Park ist Amerikas größtes Naturreservat außerhalb Alaskas und belegt etwa ein Fünftel der Fläche von New York State.
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Lake Placid ist ein Ganzjahres-Resort mit einer Vielzahl von sportlichen Betätigungsmöglichkeiten. Die Olympischen Einrichtungen werden ganzjährig touristisch genutzt und die die Stadt umgebende Adirondacks bieten hervorragende Wandermöglichkeiten. Die beiden in der Stadt liegenden Seen sowie der Ausable River können zum Kanufahren genutzt werden.
Touristische Hauptsaison ist der Winter, wenn alle olympischen Einrichtungen genutzt werden können.
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Nach diesen Infos und einem ausgiebigem Stadtbummel mit Besuch von mindestens 2 alpinen Ramschläden sahen wir uns die nähere Umgebung an. Die Bäume waren die buntesten seit Erfindung des Farbfilms, leuchtend, mit einem Rot-Ton, den es in Deutschland nicht zu sehen gibt.
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