Dienstag, 6. Juni Jasper, Alberta, CAN Temperatur: 24° Für heute haben wir uns vorgenommen, alle roten Stühle in der Umgebung zu fotografieren. Wir fangen an bei den beiden im Valley of the Five Lakes. Dort gibt es verschiedene Wanderwege, wir entscheiden uns für den, der an den Red Chairs vorbeiführt, logisch. Die Stühle stehen immer an aussichtreichen Stellen, aber die genaue Position ist leider nur grob zu erahnen.
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Der Weg in den Wald geht vielversprechend los. Wir rechnen mit keinem allzuweiten Weg, angeblich nur 1,7 km, daher nehmen wir nur die Fotosachen mit. Der Waldweg ist gut zu gehen und hinter jeder Kurve vermuten wir Wasser zwischen den Bäumen zu entdecken. Nach einem knappen Kilometer ist auch tatsächlich was zu sehen, es stellt sich nur leider als Fluss heraus.
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Den dahinter liegenden Wegweisern entnehmen wir, dass es ab hier noch knapp zwei Kilometer zum fünften See sind. Na gut, das schaffen wir auch noch.
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Dass der Weiterweg aber nicht mehr so einfach sein wird, stand da nicht. Ab hier geht’s nämlich steil und steinig bergauf um gleich dahinter wieder genau so steil und steinig bergab zu gehen. Und das so lange, dass wir denken, umdrehen lohnt sich jetzt auch nicht mehr.
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Ich hab nämlich noch gar nicht gefrühstückt, wir haben kein Wasser dabei und mein Schweißtuch, das ich dringend benötige, liegt im Auto. Zu allem Überfluss gesellen sich auch noch Tiere zu uns, die niemals nicht auf irgendeiner Wunschliste stehen und die niemals nicht mit auf die Arche gedurft hätten. Moskito-Spray haben wir heute natürlich auch nicht dabei.
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Mit immer wieder kurzen Verschnaufpausen, die wir tarnen, indem wir der flotten Jugend zum Überholen verhelfen, sehen wir endlich den ersten See. Der ist zwar klar aber braun. Für sowas haben wir uns so abgemüht? Da muss noch was kommen.
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Und zwar See Nr. 2. Der ist schon mal schön. Vor allem schön grün. Und ermuntert uns, weiter zu gehen.
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Und am nächsten See sehen wir sie endlich, die roten Adirondacks. Und dieser See ist noch viel schöner grün. Dunkel in der Mitte und heller am Rand. Und mir wird klar, dass ich zu allem Überfluss auch noch mein Schwimmzeug vergessen habe. Wir bekommen endlich unsere Fotos und marschieren weiter.
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Zunächst wieder ganz gerade und bequem am 4. und wieder braunen See vorbei um dann wieder über Stock und Stein bergauf zu schnaufen. Ich kann nicht mehr. Ich bin fertig und kann nicht mehr. Irgendwann sehen wir die Brücke über den Fluss und ich kann nicht mehr. Es ist immer noch 1 km zum Auto und ich kann nicht mehr.
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Was ich damit sagen will: ich kann nicht mehr! Vor allem weitere Stuhl-Wanderungen unternehmen. Ich will nur noch meine müden Füße in Annette baden – und das war’s. Nach 2 ½ Std. und 4 ½ km weiß ich auch, warum das Jasper heißt, weil ich da so jaspe…
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Ansonsten ist Jasper schön, auf den zweiten Blick schöner als Banff. Alleine schon wegen der unglaublichen Auswahl an guten Restaurants. Da reichen drei Tage nicht annähernd. Ich bin also nicht verhungert.
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Gefahrene Kilometer: 43 Abendessen: 16 OZ RibEye Steak - Fish & Chips bei Earls in Jasper. Übernachtung: Maligne Lodge - Jasper
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