Montag - 14.8.2017 Irgendetwas stimmte nicht. Ich konnte zwar gut schlafen, merkte aber, das irgendetwas anders war als sonst. Als es Zeit zum Aufstehen war sah ich die Bescherung. Die Unterhaltung gestern abend auf dem Balkon hätte wohl besser drinnen stattgefunden, dann hätten sich die einheimischen Blackflies ein anderes Opfer suchen müssen. So war ich leider als Blutspender auserwählt. Sah schlimm aus und juckte wie wild, war aber wahrscheinlich nicht tödlich.. Ich hatte mich gestern abend zwar eingeOFFt, aber dabei scheinbar die Sprühhand vergessen. Soll nicht wieder vorkommen.
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Nach dem allmorgendlichen Tanken besuchte ich den in Canada scheinbar allgegenwärtigen Tim Hortons, der mir schon mehrfach aufgefallen war weil immer eine endlos lange Schlange am Drive Thru war, zu jeder Tageszeit. Was diese Leute alle bestellen weiß ich nicht.
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Ich habe 3 Apple Fritter genommen, die im Laufe des Tages köstlich schmeckten. So müssen diese Dinger sein, nicht so wie vor ein paar Tagen in P.E.I. Um 7:30 hätte es Frühstück im B&B gegeben, aber so lange wollte ich nicht warten, mit dem Essen wären es mindestens eine Stunde Zeitverlust gewesen.
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Der Cabot Trail gilt als “die schönste Küstenstraße des ganzen nordamerikanischen Kontinents”. Egal wo man forscht, dieser Satz ist überall zu lesen, also glaube ich das einfach mal. Ich schätze den Highway 1 an der Westküste allerdings schöner ein und lass mich überraschen. Auf der Atlantikseite der Insel bewahrten Städte wie Ingonish den Einfluss der frühen schottischen Siedler, während auf der Golfseite französischsprachige Städte wie Chéticamp noch ihr akadisches Erbe feiern. Der Cabot Trail macht eine 297 Kilometer lange Schleife um den oberen Teil der Insel, durch den Cape Breton Highlands Nationalpark an seinem nördlichsten Punkt
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Welche Richtung soll ich fahren? Rechts eröm oder links eröm? Fast überall steht geschrieben, dass es egal sei, nur hier steht etwas von Uhrzeigersinn. Grund: die Sonne steht immer im Rücken, gegen den Uhrzeigersinn fährst du immer in die Sonne. Gut zu wissen. Danke, Holger.... Meine “Herbergsmutter” bestätigte diese Richtung. Für Fotografen wäre es rechts eröm besser, weil man dann immer mit der Sonne fotografieren kann. Ist mir mehr oder weniger egal, ich bin ja kein Fotograf - aber ich habe auf die beiden gehört und bin zuerst nach Chéticamp gefahren, untenrum. Abfahrt 7:02 - mit einem kurzen Blick auf den örtlichen Leuchtturm.
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Noch ein “hier gibt es auf keinen Fall Elche”-Schild, ich konnte beruhigt sein und brauchte nicht auf diese Tiere am Wegesrand aufpassen. Warum wäre sonst so ein Schild aufgestellt wenn es hier wirklich welche gäbe? Immerhin lief eine schwarze Katze ein paar Meter weiter über die Straße.
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Die ersten gut 60 Kilometer bis Margaree Harbour waren recht ereignislos, rechts Wald, links Wald, hin und wieder ein paar Häuser, die Schilder in englisch und französisch. Was hätte ich mir ansehen können? Das Margaree Salmon Museum, aber so früh am Morgen hatte ich noch keine Lust auf Fisch.
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Nach Beginn der “Région Acadienne” wurde es interessanter weil es jetzt am Meer entlang ging. Oder was-auch-immer das für ein Wasser ist.
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Und damit hier nicht nur Schilder zu sehen sind gibt’s jetzt auch ein Landschaftsbild.
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In Chéticamp besuchte ich die örtliche Apotheke und fragte nach einem “Anti-Itch” Mittel. Meine englische Frage wurde zum Glück in diesem angeblich rein französischen Dorf verstanden. Bei einem Blick auf meine Finger war das Erstaunen groß, so etwas hatte noch niemand in dem Laden gesehen. Ob ich es denn schonmal gehabt hätte - sie sahen mich wohl schon kurz vor dem Grab. Klar, ich kenn mich aus mit sowas, vor 2 Jahren hatte ich schonmal eine unheimliche Begegnung der stechenden Art mit Blackflies, diesen bösen Viechern, die man weder sieht noch hört, sondern erst merkt wenn es schon zu spät ist.
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Für 3,45 $ war ich mit einer hydrogencortisonen Acetatesalbe dabei, cremte mich ein und schon war ich auf dem Weg zum Nationalpark, den Cape Breton Highlands.
Das jucken war nach 5 Minuten weg, es sah nur noch schlimm aus. Erstaunlich dass niemand hier so etwas schon einmal gesehen hatte - in der Hochburg der Sticheleien.
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