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Welcome to the Jungle Donnerstagmorgen am Flughafen Düsseldorf. Es wird gestreikt. Die Schlangen zur Kontrolle sind lang und es geht nur dann etwas vorwärts, wenn einige Wartende herausgerufen werden, damit sie ihre Flüge noch erreichen können. Für die ersten 10 Meter benötigten wir eine Stunde und für ca. 13 Meter zwei – und da waren wir nur durch den Eingang zum Bereich der Handgepäckkontrolle gekommen.Wenn man Rattlesnake mal braucht, ist sie nicht zur Stelle...
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Gut, wenn es keine Gewerkschaften gäbe, würden wir immer noch eine 60-Stunden-Woche haben und Briketts mit zur Arbeit bringen. Aber müssen die unbedingt streiken, wenn wir in Urlaub wollen? Und überhaupt, warum lassen die das eigentlich an uns aus, und nicht an ihrem Arbeitgeber? Ich meine, wir haben doch keinen Einfluss auf das Gehalt. Aber wir hätten gerne. Den unfreundlichen und arroganten Brustkrebsabtastern und Darmspiegelern wollte ich schon immer mal was abziehen.
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Der Flughafen wusste bereits seit gestern, dass gestreikt werden sollte, und hatte entsprechend vorgesorgt. Sämtliches zur Verfügung stehendes Personal wurde für heute angefordert. Es wimmelte von Polizisten, Technikern und Putzkolonnen. Leider konnte von denen keiner den Durchleuchtungsapparat bedienen. Es konnte allerdings auch niemand die Wartenden organisieren. Alles was sie konnten war, sich durch die Masse zu drängeln und Wasser zu verteilen oder zwischendrin den Boden zu feudeln. Richtiges Organisationstalent wurde bewiesen, als von unterschiedlichen Leuten fast gleichzeitig die Passagiere nach Miami, Varadero, Fort Myers und Istanbul aufgerufen und nach vorne beordert wurden.
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Die komplette Masse schob sich zum Eingang. Am Ende standen wir alle so dicht gedrängt, dass sich niemand mehr rühren konnte. Der absolute Hammer war der Torwächter, der sich beschwerte, dass wir so drängeln würden. Wir sind die Geister, die er rief... Es war jedoch nicht Platz genug, vor Lachen umzufallen. Hereingelassen wurde aber niemand, die einzige Sicherheitskontrolle schaffte den Ansturm nur sehr schleppend.
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Nach geschlagenen vier Stunden Schlangen formieren und zwischendurch auf Mülleimern hocken wussten wir auch warum: Der Detektor war so eingestellt, dass er bei neun von zehn Fluggästen piepte und diese zusätzlich umständlich abgetastet werden mussten, und jedes fünfte Handgepäckstück musste zweimal auf das Band zur Durchleuchtung. Und das in Zeitlupe, als würde auf dem Mond oder unter Wasser „gearbeitet“. Ob das zuhause wohl auch solche Lamettabügler sind?
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Wie Schlangen wartender Menschen richtig organisiert werden können, könnten die Düsseldorfer von zwei älteren Herren in Miami lernen. Die beiden hatten es voll raus, die Einreisenden auf die besetzten Schalter zu verteilen. Es wurden Warteschleifen geöffnet und umorganisiert, damit alle Officers gleichmäßig beschäftigt wurden und es voran ging.
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