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18.7.2023
37 € für einen Flug von Stockholm nach Oslo? Mit Ethiopian Boeing 787-9? Wenn das mal kein Schnäppchen ist. Ok, eigentlich hat es 441 schwedische Kronen gekostet, aber umgerechnet sind das 37,13 €. Der Preis dröselt sich in 20 SEK (1,68 €) Flugpreis und 421 SEK (35,45 €) für Steuern und Gebühren auf. Der Rückflug abends um kurz vor 20 Uhr hätte übrigens genau so viel gekostet, nur ab Arlanda zurück nach Addis Abeba wäre es teuer geworden, aber wer will da schon hin. Als ich Uli von diesem Flug erzählte, sagte sie: mit einer afrikanischen Gesellschaft? Willst du abstürzen? Bist du lebensmüde? Das überlebst du doch nicht. Aber da Ethiopian die größte afrikanische Airline ist und Auszeichnungen als „Best Overall in Africa“ „Bester Kabinenservice“, „Beste Unterhaltung“, „Bestes Essen und Trinken“, „Bester Sitzkomfort“ und „Bestes WLAN“ in Afrika bekam und in den Punkten Qualität ihrer Flughafen- und Bordprodukte sowie ihres Personalservices als 4-Sterne-Fluggesellschaft zertifiziert ist, stören auch die 44 Totalschäden seit 1948 nicht besonders. Der letzte Absturz war Flug ET302, die Boeing 737MAX8 ET-AVJ. Damals ist diese Maschine und die Thai Lion PK-LQP in kurzen Abständen abgestürzt, aber mit Thai Lion bin ich auch in diesem Jahr schon geflogen und habe es überlebt. Eine 787-9 ist ja auch etwas völlig anderes als die damals recht neu zugelassene MAX8. Mach dir also keine Sorgen um mich, Uli.
Vor ein paar Tagen bekam ich eine E-Mail der Airline, ob ich Lust hätte, auf Business Class upzugraden, mit einem Link auf die entsprechende Seite. Dort konnte man bieten, Mindestgebot 140 €, was mir für eine knappe Stunde Flug eindeutig zu viel war, weshalb ich die Seite wieder verließ und die ganze Angelegenheit vergaß. Als ich nach dem wach werden in die Ethiopian-App schaute, wurde ich mit “Congratulations, you’re upgradet” begrüßt. Ich schaute in meiner Kreditkarten-App, ob ich nicht doch unabsichtlich etwas bezahlt hätte, was aber nicht der Fall war. Also beschwerte ich mich nicht und versuchte, den neu zugewiesenen Sitz 2D in der App gegen einen am Fenster zu tauschen, was aber nicht funktionierte. Naja, auch egal. Auf dem Weg in Richtung Gate kam ich an der SAS-Lounge vorbei und testete, ob mir mit meiner neuen Bordkarte der Zutritt gewährt würde. Und er wurde, was ich nutzte, um die eine und andere Schnitte Brot mit Schinken zu essen, bevor es mittags wohl wieder einen Burger geben würde. Eine Stunde vor dem Abflug wandelte ich zur Paßkontrolle und wartete auf’s Boarding. Der erst 2 Monate alte Boeing 787-9 Dreamliner ET-AYD war pünktlich aus Addis Abeba eingeschwebt. So war es auch in den letzten Wochen, ich kundschafte das vorher latürnich aus, was nützt mir ein günstiger Preis, wenn die Maschine erst Stunden später ankommt.
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Geschätzte 30 Personen waren im Warteraum, etwa zur Hälfte Europäer und zur Hälfte eher dunkle Typen und Typistinnen. Das Boarding begann pünktlich, an Bord waren einige Plätze am Fenster noch frei, ich wartete deshalb bis zum “boarding complete” und setze mich von 2D auf 3A um. Die Leute aus Addis Abeba waren während des 75-minütigen Stops an Bord geblieben, es waren jedenfalls schon mehr als die Hälfte der Sitze belegt. Ist im Bild nicht zu erkennen, das habe ich erst nach der Landung geknipst.
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Die Business Class nent sich “Cloud 9”, was übersetzt “Wolke 7” bedeutet, im englischen gibt es andere Wolken als in der deutschen Sprache. Wie zu sehen ist sind die Sitze in der heutzutage üblichen 1-2-1 Bestuhlung, jeder Sitz hat einen Zugang zum Gang.
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Der Sitz lässt sich, auch wie heutzutage üblich, in ein Bett verwandeln. Für mich und meine Körperlänge ist allerdings nicht genug Platz, um alle Körperteile auszustrecken. Aber das ist bei einem Kurzstreckenflug ja auch nicht Sinn der Sache, ausser es geht 20 Stunden lang nach Neuseeland oder ähnlich entfernten Zielen. Sitzbreite 55 cm, über die Länge gibt es auch bei Seatguru noch keine belastbaren Zahlen, die 787-9 sind recht neu bei Ethiopian, diese Maschine war wie schon erwähnt erst 2 Monate alt. Ich tippe auf die üblichen knapp 2 Meter.
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Der Service beschränkte sich auf ein Glas Sekt kurz vor dem Start, danach ließ sich keine Flugbegleiterin mehr blicken, was allerdings bei 45 Minuten Flug auch nicht erforderlich ist. Schade war nur, dass es nichts zu essen gab. Kein Essen, kein Besteck. Ich sammel nämlich Löffel mit Kennzeichung der Airlines, die es normalerweise in der Business Class gibt. Kein Plastikzeug, richtige Löffel.
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Der Sitzplatzabstand in der Economy ist mit 83 cm für heutige Verhältnisse recht komfortabel, die Sitzbreite hat die üblichen 43 cm. Es gibt eine 3-3-3 Bestuhlung, was mir nicht gut gefällt, weil man immer einen Fremden neben sich sitzen hat, egal ob man alleine oder zu zweit unterwegs ist. Die Sitzverkleidung ist in den Nationalfarben gelb und grün. Mehr kann ich nicht sagen, ich habe nur einen kurzen Blick in diese Abteilung geworfen. Die Maschine wird in OSL, nachdem sie leer ist, zu einem Parkplatz geschleppt, auf dem sie den ganzen Tag über steht, um am frühen Abend wieder zurück nach ARN und weiter nach ADD zu fliegen.
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Das war’s auch schon, nach der Passkontrolle war ich bereits ausserhalb des Sicherheitsbereiches, eine Erkundung der Terminals wie in Stockholm war deshalb nicht möglich. Schade.
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