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03.04.2003
Hatte ich erwähnt, daß ich gestern ein Permit für die South Coyote Buttes bekommen habe ? Kriegt man nur mit viel Glück, obwohl 1. nur wenige hin fahren 2. man ohne einen hochhackigen 4WD nicht hinkommt und die meisten bei der ersten Stufe, die es zu überfahren gilt, Angst bekommen und nicht mehr weiter fahren. Als erstes wollte ich wissen, wie das so alles vor sich geht mit den Wave-Permits morgens um 9. Acht Leute hatten sich eingefunden, es gab also keine Verlosung, sondern jeder bekam ein Permit. Tatzeit: 2.3.2003 - heute gibt’s das nicht mehr. Was ich ziemlich blöd finde, das jetzt alle, außer mir, weil ich ja mein Ticket schon hatte, wieder irgendwo anders hin und morgen noch mal wieder her kommen müssen. Ist nen ziemlicher Spritverbrauch, oder ? Der Ranger erklärte den Weg zur Wave wie einer, der selber noch nie da gewesen ist. Zwischendurch fragte er mich sogar etwas, weil er mitbekommen hatte, daß ich schon mal da war. Natürlich wollten alle anderen dann auch gleich noch Einzelheiten von mir wissen. Ich habe versprochen, morgen um 9 am Trailhead zu sein, damit wir alle zusammen wandern können. Ich habe dann noch 2 anderen Paaren erklärt, wie sie zu den Toadstool Hoodoos kommen und dann fuhr ich los zur House Rock Valley Road. Auf dem Bild erkennt man die unterschiedlichen Farben der South und North Buttes Permits......
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Ich habe mir aus Karstens HP einen Plan der Strecke ausgedruckt. Die Strecke ist anfangs identisch mit der zum Wire Pass. Kurz nach dem Wire Pass kommt die Arizona/Utah Stateline. Dahinter ist ein scheinbar ganz neu erbauter Campingplatz mit Toilettenhäuschen und Infostand. Dieser Campground wird 'Stateline Campground' genannt und liegt am Anfang des Arizona Trails. Dort gibt es 4 'family-size' Bereiche (jeder Bereich für etwa 6 Pers.) mit Picnic-Tischen, 'Fire-Places' und einer (Bio)Toilette. Es gibt kein Wasser dort (also auch keine Duschen)! Keine Reservierungen für den Stateline Campground möglich - "first come - first serve" Basis. Man kann keine genau Angaben über die Auslastung dieses Platzes machen, weil es kein Personal dort gibt, aber man weiß, daß er doch häufig genutzt wird. Das besondere: Der Campground liegt nicht nur an, sondern auf der Stateline, deshalb sind 2 Plätze in Arizona und 2 in Utah. Hier beginnt der 12,4 Meilen lange Arizona Trail, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Den Notch Trailhead habe ich nicht entdeckt, es waren aber mehrmals Reifenspuren links von der Road zu sehen. Nach 14,2 Meilen geht es rechts ab zur Winter Road, die bis nach Fredonia führt. Das konnte mir aber egal sein. Nach 16,1 Meilen geht links ein Weg ab zum Lone Tree Reservoir, dem Trailhead für PKW-Fahrer. Ab hier geht es nur noch hochhackig weiter.....
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Nach ein paar Metern wurde mir dann der Unterschied zwischen den 2 Sorten SUV's klar. Es gibt welche, die sehen aus wie ein Jeep, z.B. ein Ford Escape, sind aber bodenfreiheitsmäßig eher wie ein PKW. Sie sind relativ billig. Damit kommst du hier aber auch nicht weiter, weil der Mittelteil der Fahrrinne so hoch ist, das du bestimmt aufsetzt. Es muß also etwas mit mehr Bodenfreiheit sein. Hab ich Glück gehabt. Ich hatte ja schon einige Dirt Roads hinter mir, aber reinen tiefen Sand hatte ich noch nicht kennengelernt. Also habe ich in den 2. Gang geschaltet, immer nur Gas gegeben und bin gut durch gekommen. Eigentlich fahre ich ja lieber asphaltierte, breite Straßen. Ich bin eben der typische Automatic-Fahrer. You can't always get what you want..... Nach 2 1/2 anstrengenden Meilen kam der Paw Hole Trailhead. Hier sind jede Menge Teepees zu sehen, die aber ziemlich einfarbig und unspektakulär aussehen. Karsten schreibt: Ab jetzt wird es äußerst sandig. Was war das denn bisher ? Spielplatz? Kindergarten? Bin ich Walter Röhrl? Weiter. Ich freue mich schon, wenn der Weg über einen Felsen geht, dann geht es wenigstens kurz raus aus dem Sand. Immer weiter, Gas geben, nicht stehenbleiben, auch nicht mehr bremsen, egal wie wackelig die Fahrt ist. Im Moment, Anfang April, wenn noch nicht viele Leute hier gewesen sind, ist die Strecke auch für Solofahrer machbar, wenn sich hier im Laufe des Jahres jede Menge Leute festgefahren haben, wird die Strecke noch tiefer, dann sollte man auf jeden Fall jemanden mithaben, der im Notfall beim unterlegen von Sträuchern und ähnlichem und beim Schieben helfen kann. Wenn zwischendurch eine felsige Strecke kommt: Schaut lieber vorher, ob ihr drüber kommt und reißt euch nicht die Ölwanne auf, Hilfe ist nicht zu erwarten.
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Nach 3 Meilen kommt eine Kreuzung, geradeaus ist die Poverty Flat Ranch, die zwar nicht mehr bewirtschaftet wird, aber wo sich noch ein Windrad dreht und wo scheinbar Öl gefördert wird, und zwar mit sehr neu aussehenden Geräten und Leitungen. Zu den Cottonwood Teepes geht’s nach Norden, zur relativ White Pocket geht’s zunächst nach Osten. Eine genaue Wegbeschreibung ist hinter dem Link. Ein bißchen ausruhen ist angesagt, weil die Strecke gerade und halbwegs fest ist. Nach einer halben Meile kommt aber wieder tiefer Sand. Einen Trailhead oder ähnliches habe ich nicht entdeckt, aber kurz nach einem Tor habe ich das Auto irgendwo hin gestellt und bin los marschiert. Die Teepees waren ganz in der Nähe. Fahrtzeit: 79 Minuten. Ich bin, wie so oft, ziellos in der Gegend herum geirrt. Mein Vorteil: Zurück finde ich immer. Ich bin irgendwo angefangen und irgendwohin weitergegangen, bin überall hochgeklettert und habe überall reingeschaut, wo es möglich war. Tolle Landschaft, es macht Spaß, hier zu sein. Noch viel mehr Spaß würde es machen, wenn es nicht so windig wäre. Zwar in angenehmer Temperatur, aber sehr stark und von allen Seiten kommend. Das heißt, egal wo du hin gehst, der Wind kommt immer von vorne. Und schiebt dir Sand zwischen die Zähne. Und beim pinkeln mußt du auch sehr vorsichtig sein. Abends im Weather Channel wurden 45 mph Wind Gusts angezeigt. Die Videocamera zoomte zeitweilig selbständig und der Fotoknips wollte dafür manchmal gar nicht mehr. Irgendwie scheint den beiden der Sand auch nicht bekommen zu sein.
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Ich habe trotzdem viele Bilder gemacht, einige sind in der Bildergalerie South Coyote Buttes zu bestaunen.
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Nach etwa 4 Stunden zogen dunkle Wolken auf und ich bin so schnell wie möglich zum Auto zurück "gesaust" und in Richtung Heimat gefahren.
Das wurde mir doch zu gefährlich. Unterwegs ist mir noch eine sehr tote Kuh begegnet........
Was ist eigentlich draußen, in der realen Welt, in the Meantime passiert? Ich fahre den ganzen Tag nur Auto, schreibe Abends ein bißchen, Wasche mir den Sand auf allen Öffnungen, lege mich schlafen, stehe auf, fahre Auto..... Zum fernsehen komme ich gar nicht, außer Weather Channel. Dafür kann ich den ganzen Tag über fern-sehen. Ich lebe eigentlich nur noch in einer Hoodoo-Red/White Rocks-Welt. Aber ich werde schon früh genug erfahren, ob wir noch alle leben. Weitere Bilder und eine sehr ausführliche Beschreibung der South Coyote Buttes gibt es hier zu sehen und zu lesen.
Gefahrene Meilen: 161 oder 260 km
Wer Angst hat, die eine oder andere Dirtroad mit dem eigenen Wagen zu fahren, kann auch organisiert auf Tour gehen. Paria Outpost and Outfitters - geführte Touren u.a. in die South Coyote Buttes und White Pocket.
Ein paar Jahre später habe ich eine weitere Tour zu den South Buttes gemacht, hier ist die Geschichte dazu.
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