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Durch die Flugplanänderung bei Frontier hatte ich statt 5 Stunden plötzlich 12 Stunden Zeit in San Diego. Mal schauen, was ich in der langen Zeit machen kann. Aber zuerst ein paar Infos zum Airport.
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Der nur ein paar Meter ausserhalb der Innenstadt von liegende San Diego International Airport (SAN), auch Lindbergh Field genannt, hat unter den Verkehrsflughäfen mit nur einer Start- und Landebahn (2865 Meter lang und 61 Meter breit) das größte Passagieraufkommen in den USA. Eine Erweiterung bzw. eine 2. Bahn ist nicht möglich, da ein paar Meter südlich die North Island Naval Air Station liegt, wo mehrere Flugzeugträger stationiert sind, und nördlich alles bebaut ist. Deshalb wird in kurzen Abständen gestartet und gelandet. Kaum ist eine Maschine gelandet und hat die Runway verlassen startet schon die Nächste. In zeitlichen Abständen, die in Europa nicht erlaubt sind. Die meisten Passagiere kommen oder gehen mit Southwest - Alaska, United, AA und Delta liegen auf den Plätzen, Frontier kommt nur 2x am Tag vorbei. Einmal mit mir :-) Langstreckenflüge gibt’s nur wenige, Japan Airlines kommt aus Tokio, British Airways aus Heathrow und seit April 2022 Lufthansa aus München. Der Airport ist ca. 3 Meilen vom Gaslamp Quarter entfernt, deshalb sieht es so aus als ob die Maschinen durch die Hochhäuser fliegen, wenn man von Coronado Island auf Downtown schaut.
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Ein neues Terminal 1 wird im Moment gebaut, inklusive einer besseren Verkehrsanbindung und einer neuen Flughafenverwaltung. Ab Ende 2023 sollen die ersten Gebäude eröffnet werden. Geschätzte Gesamtkosten: 3,4 Milliarden $ - für das Geld hätte man früher 5 komplette Airports bauen können. Aber da gab es auch noch keine Firmen mit einem Börsenwert über einer Billion $. Ein guter Spotterplatz soll ca. 1 Meile östlich des Terminals auf einem Parkplatz sein, eine Entfernung, die ich per pedes schaffen sollte. Allerdings konnte man durch die riesige Baustelle so gut wie nichts sehen, ich ging deshalb weiter und weiter - aber zu sehen war immer noch nicht viel, ausser Baustellenfahrzeugen und Zäunen.
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In die andere Richtung war es schöner, mit toller Sicht auf San Diego Downtown. Da hätte ich gerne neben Uli auf einer Bank gesessen, die Seeluft und die Aussicht genossen. Aber ich war nicht zum Spaß hier und musste weiter.
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In Höhe des Waterfront Parks konnte man das eine oder andere Flugzeug erwischen, aber da im Moment keine interessanten Flieger zu erwarten waren, nutze ich meine 12 Stunden Aufenthalt, um noch etwas ganz anderes zu sehen. Immerhin hatte ich in den letzten Tagen schon den einen oder anderen netten Blick auf die Landungen diverser Southwesties. Nach 1,6 Meilen zu Fuß wartete ich an einer Bushaltestelle auf was wohl? Genau, auf einen Bus. Der 992er fuhr mich für 1,25 $ (Seniorentarif, normal sind 2,50 $ - und der Fahrer hatte schon nach einem kurzen Blick auf mich diesen Tarif eingestellt) nach Downtown zur 9th Street & Broadway, wo ich auf einen anderen Bus umsteigen wollte.
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Vorher schaute ich mir aber noch die nähere Umgebung an und sah hauptsächlich Müll und jede Menge Penner, wie in fast jeder amerikanischen Stadt mittlerweile. Vor ein paar Jahren sah es hier noch netter aus, aber vielleicht lag es auch an der Tageszeit. Morgens um 10 sieht man etwas anderes als abends um 10. In einem 7Eleven kaufte ich mir Apple Fritters und Icetea und machte mich mit dem 7er Bus auf den Weg zum Air & Space Museum im Balboa Park. Von der Haltestelle aus ein paar Meter zu Fuß und schon war ich da - zusammen mit einer Southwest Maschine, die wie alle weiteren landenden Flugzeuge gut zu sehen waren, besser als vom Airport aus.
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Ich setzte mich deshalb erstmal hin und knipste weitere Maschinen, auch wenn nicht jedes Foto gelang, wie hier bei dem American Airlines Airbus A321-231 (WL) N162AA mit "Stand up to Cancer" Aufklebern.
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Das Museum kostet 19 $ Eintritt für Senioren und ich schaute mich drinnen um, was es zu sehen gab. Alles ganz nett, aber kein Muss. Ist alles in einer Bildergalerie hier aufgeführt. Nach dem Besuch setzte ich mich in die pralle Sonne vor dem Museum und knipste weitere vorbei fliegende Maschinen. Im Schatten, unter einem Schirm, konnte man nicht sehen, wann der nächste Flieger kommt. Dass ich hinterher einen Sonnenbrand an den Waden und am Knie hatte ist ein anderes Thema. Im Laufe der Zeit wurde es immer voller, jede Menge Jugendliche mit schwarzen Talaren und Hüten waren zu sehen. Es war Graduation Day, der Tag, an dem die Schule zuende ist und so gut wie alle San Diegos feierten wohl hier im Park.
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Die Wege und die Hauptstraße waren mit Autos verstopft, weshalb ich mich entschloß, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Da es auf dem Hinweg im Bus bergauf ging, sollte es machbar sein, die eine oder andere Meile bergab zu spazieren. Wobei es am Ende nur eine einzige Meile war, bis zur City College Northwest Platform, wo ich in eine Bahn stieg, die mich nach Old Town fuhr. Diese alte Stadt ist angeblich eins der absoluten “Must-Sees” von San Diego, schon 1989 wurde mir vorgeschwärmt, wie toll es dort wäre. 33 Jahre später habe ich mich dann selbst von der Tollität überzeugt - und war enttäuscht. Ein paar alte Häuser, einige Restaurants, ein paar Kitschläden, nichts besonderes. Für eine Bildergalerie hat es trotzdem gereicht. Falls du die Bilder schon beim Air&Space Museum gesehen hast, brauchst du hier nicht mehr öffnen.
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Nach einer guten Stunde hatte ich genug gesehen und ein leichter Hunger durchfloss meinen Magen. Da mir die Preise in den Restaurants nicht gefielen, nichts passendes unter 25 $, fuhr ich mit dem kostenlosen San Diego Flyer wieder zum Airport und verdrückte mir dort eine Double Jack Combo mit Curly Fries. Nicht gerade wohl schmeckend, aber erträglich, wobei ich mich ja so langsam an fast futtiges Essen gewöhnt habe. Die Zeit bis zum Rückflug verbrachte ich an einem Fenster mit Blick zum Hof, auf die startenden und vorbei rollenden Flugzeuge wie den Lufthansa Airbus A350-941 D-AIXQ schauend.
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Spotten ist recht schwierig, weil bei fast allen Plätzen durchgehend Gegenlicht ist und die wenigen guten Einblicke durch eine riesige Baustelle versperrt werden. Am Air & Space Museum im Balboa Park wird keine große Brennweite benötigt, aber wie man im Bild sieht stört die Sonne, in diesem Fall um 12 Uhr mittags. Dabei bleibt es bis ca. 5 PM, wenn die Sonne endlich rechts im Bild verschwindet.
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Ganz in der Nähe liegt das Veterans Museum mit einem riesigen Parkplatz, von wo aus die Balboa Stadium Pedestrian Bridge über den Highway 5 führt. Von dort aus kann man die anfliegenden Maschinen von schräg unten sehen und fotografieren.
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Westlich vom Flughafen liegt die San Diego Fire-Rescue Training Facility, zu erreichen über die McCain oder Kincaid Road. Hier ist am Wochenende nicht viel los und man kann dort parken und knipsen. Auf der anderen Seite des Esplanade Canals liegt die Liberty Station, ein Park, der an den Wochenenden überfüllt ist und von wo sehr laute Musik zur Training Facility rüberschallt.
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Unter der Woche ist es dann umgekehrt. Bei der Feuerwehr sind die Parkplätze voll und an der Liberty Station ist es angenehm ruhig.
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