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19.5.2022 - 21. Tag No Milk Today?
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Ein Milchrennen? Was soll das denn sein? Der Milk Run bezieht sich auf die tägliche Strecke von Alaska Airlines Flügen, die zwischen Städten im Südosten Alaskas hüpfen und als Lebensader für die Gemeinden dienen, die nicht durch Straßen mit der Außenwelt verbunden sind. Ein Flug entlang zerklüfteter Küsten, an der schroffe Gipfel aus dem Meer ragen und blaue Eisgletscher wieder nach unten fließen. Ein Flug mit mehreren Zwischenlandungen, es wird sozusagen an jeder Haustür gelandet, wie das der Milchmann früher auch gemacht hat, allerdings mit dem Fahrrad.
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Der Hinflug geht über Ketchikan, Wrangell und Petersburg nach Juneau. Den Abschnitt ab Juneau nach Anchorage musste ich getrennt buchen, weil der durchgehende Flug nicht mit AVIOS bezahlt und nur 4 von 6 Stops gebucht werden konnten. Und wenn ich schon so etwas mache dann auch mit allen möglichen Starts und Landungen. Deshalb geht’s erst am nächsten Tag, nach einer Übernachtung in Juneau, weiter nach Anchorage. Preis für den Hinflug nach Juneau in der First Class: 16.000 British Airways Avios plus 4,80 €. Der Flug von Juneau nach Anchorage kostete mich 200 $, Prämienflüge werden weder von BA noch von AA angeboten, also musste ich in den sauren Apfel beissen und Geld rausrücken, allerdings unter Zuhilfenahme eines 53 $-Gutscheins. Wobei 200 $ um einiges günstiger ist als der für einen durchgehend gebuchten Flug mit 4 Stops, wie man im unteren Bild sehen kann. Insgesamt besuchte ich 6 von 7 möglichen Orten, die vom Milk Run angeflogen werden, nur Sitka fehlt. Wenn diese Tour 2020 stattgefunden hätte, wäre das Milchrennen nicht im Plan gewesen, weil ich damals noch nichts davon wusste. Und seit ich das erste Mal davon gelesen habe, wurde die gesamte Planung darauf ausgerichtet, das heisst Seattle kam ans Ende des Urlaubes damit ich erst in den letzten Maitagen so hoch in den Norden reisen konnte - und nicht schon zum Urlaubsbeginn Ende April, als es noch sehr kalt war in Alaska. Ein Reisebericht hatte mich endgültig überzeugt, diese Tour zu machen.
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Hinflug - 19.5.2022 - AS65 Ich war schon sehr früh wach, um halb 5, und erledigte noch ein paar Kleinigkeiten, hauptsächlich überlegen, ob ich etwas vergessen hätte. Ich hatte gestern abend meinen Koffer im Motel zum “storen” abgegeben und nahm nur das Trolley mit. Ein paar Sachen hatte ich im Auto liegen lassen, damit es darin nicht so aufgeräumt aussieht, während es 2 Tage lang unbewegt am Motel steht. Ausser Unterhose, einer Zahn- und einer Haarbürste waren nur Fotoapparat, Batterien, Ladegerät und Kabel eingepackt, plus eine zusätzliche Jacke gegen die Kälte, die ich erwartete. Pullover hatte ich schon an - und es war eisekalt am frühen morgen am Flughafen, zu dem mich der Shuttlebusfahrer gebracht hatte. Bordkarten hatte ich aus der App auf dem Handy, fehlte nur noch ein Besuch in der örtlichen Lounge, um etwas Gebäck und einen Cappucino zu inhalieren. Und natürlich, um zu sehen, wie die seattelige Lounge von innen aussieht, die in San Francisco kannte ich ja schon. Nach 20 Minuten hatte ich aber keine Lust mehr und ging lieber zum Abfluggate, um vielleicht die eine oder andere Maschine auf ihrem Weg zur Runway zu knipsen. Das Boarding begann etwas nach der geplanten Zeit, weil noch ein Flight Attendant fehlte und man erst beginnen konnte, wenn alle da sind. Trotzdem war der Abflug pünktlich um 8:44 AM mit der Boeing 737-700 N611AS. Der Flieger war etwas älter und innen abgenutzter als die Maschine, die mich von San Francisco nach Seattle gebracht hatte, aber es war angenehm viel Platz in der “First” - 3. Reihe am Fenster.
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Die rechte Seite im Flieger war angeblich die Gute, weil man dort einen wunderbaren Blick auf die canadische und alaskanische Landschaft haben sollte, was ich zunächst nicht ganz glauben konnte, weil ich dachte, alle Fotos müssten gegen die Sonne gemacht werden. Dem war aber nicht so, die Sonne schien von rechts hinten und warf ein wunderbares Licht auf die schneebedeckten Berge. Wobei - ist es nicht toll, das es den ganzen Flug über komplett sonnig war und nicht bewölkt, wie in Seattle in den letzten Tagen? Wenn Engel reisen, wäre jetzt der passende Spruch, auch wenn ich statt einem Engel eher ein ganz normales Glückskind bin. Über die Grenze nach Canada und Vancouver Island ging’s nach Norden, immer entlang der Pacific Ranges der Coast Mountains von British Columbia. Wobei einige der Berge aussahen, als wären sie vulkanischen Ursprunges, es waren viele Calderas zu sehen. Wahrscheinlich der Garibaldi vulkanische Gürtel. Wobei ich dachte, Garibaldi wäre so etwas wie ein Thermomix. Apropos: es gab auch etwas zu essen, nicht viel, aber lecker
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