|
|
|
|
|
|
|
|
22.5.2022 - 24. und letzter Urlaubstag
Ich habe das erste Mal so richtig lange geschlafen, über 8 Stunden. Bisher war meistens um 6 Uhr morgens Schluß mit lustig - aber ich hatte ja auch immer viel vor. Heute habe ich so gut wie nichts geplant, ausser Koffer packen, Auto volltanken und abends keinen Burger oder etwas chinesiches essen. Sollte machbar sein. Wie immer schaute ich morgens bei Flightradar, ob interessante Maschinen zu erwarten sind und fand 3-4 knipsenswert. Die habe ich mir als Screenshot gespeichert, dann brauche das Handy ich draußen in der freien Natur nicht scharf zu schalten, es sind nämlich nur noch 80 MB offen, und da muss man sparen wo man kann. Im Auto kam als erstes die Meldung low Tire Pressure, vorne rechts. War mir egal, ich tausche doch nicht noch mal ein Auto. Und Druck nachfüllen kostet 2 $ in Quartern, die hatte ich nicht. Also ignorieren und fertig. 28 zu 35 hört sich doch noch gut an. Da wie immer in den letzten Tagen auf den 16er Bahnen gelandet wurde habe ich mir das Baseball Field der PacWest Little League ausgesucht, um von dort die eine oder andere Maschine vor die Linse zu bekommen. Ausser mir waren noch 2 weitere Spotter vor Ort, allerdings ohne Camera, die wollten wohl nur zusehen.
|
|
Nach einer Stunde, in der Sonne auf einer kleinen Tribüne sitzend, hatte ich genug gesehen und schaute kurz am Mathison Park, am Wassertank und an der S 161th vorbei, meinen bevorzugten Spotterplätzen in der näheren Umgebung. Die einzige Maschine, die noch interessant war, die Delta N411DX mit dem “Team USA” Sticker, sollte erst um kurz vor 2 starten, ich machte es mir deshalb irgendwo in der Sonne bequem. Um halb 2 fuhr ich wieder zur S 161th, um die Maschine dort im vorbei rollen zu erwischen. Stattdessen kam die gute alte TF-FIR vorbei, die auch oft in Düsseldorf zu Besuch war, von deren Anwesenheit ich nichts wusste und die auch nicht im Flugplan auftauchte. Aber immer wieder schön anzusehen.
|
|
Kaum war sie verschwunden, flog überraschenderweise eine Delta von links nach rechts vorbei, die auf der 34R startete. Ich schaute sofort in Flightradar nach was los war und erfuhr, dass ein Richtungswechsel stattgefunden hatte. Damit hätten die Flughäfler doch noch ein paar Minuten warten können, weil ich jetzt zusehen musste, wie ich die bald startende N411DX ins Visier bekomme, für nördlich startende Maschinen gibt es nämlich keine vernünftigen Spotterplätze. Am Wassertank flog mir eine B737 direkt über den Kopf, also ein völlig unbrauchbarer Platz. Da auch noch voll ins Gegenlicht gestartet wurde sah ich schwarz für meine Pläne. Ich fuhr wieder in Richtung Baseball Field, aber dort hatte man nur einen minimalen freien Luftraum, das reichte nicht für ein Bild. Also wieder zurück und am Wassertank so weit wie möglich östlich zur Straße gegangen, um es von dort zu versuchen. Immerhin sah man dort etwas von der Seite, aber immer noch im Gegenlicht. Naja, what shalls, kann man nix machen. Ein paar “Probemaschinen” flogen vorbei, aber am Ende kam ein ziemlich unbrauchbares Bild heraus. Immerhin kann man das Wort “TEAM” noch erkennen.
|
|
Anschließend machte ich Feierabend. Wobei Feierabend ein flexibles Wort ist, ich habe hier ja sowas wie Gleitzeit. Und als ab 4 PM wieder etwas interessantes zu landen drohte, machte ich mich auf den Weg zu einer Stelle, die ich nur am ersten Tag in SEA kurz besucht hatte, an der Ecke der 192th zur 88th. Dort war es aber nicht perfekt, ich fuhr deshalb noch weiter und schaute, ob am Wegesrand ein Spotterpunkt zu sehen war. Und es war, irgendwo neben einer Autoreparaturwerkstatt stand schon ein riesiges Objektiv samt Leiter, was auf einen Profi schließen liess, und die wissen, wo man stehen muss, weshalb ich mich zu ihm gesellte.
In den nächsten 90 Minuten unterhielt ich mich mit Ryan und einem weiteren Spotter, der aussah wie der Enkel von Harrison Ford, über Basketball, Galleys in B777, chinesische Pferderennen und natürlich über die noch kommenden Flugzeuge. Einige Nette waren dabei, z.B. die N615JB, und ich blieb bis kurz nach 6 PM, bis mich der Hunger an einen anderen Ort trieb, den ich mir schon gestern ausgesucht hatte. Nur ein paar Meter vom Motel entfernt war ein hawaiianisches Barbeque von der Kette, die ich schon in San Francisco besucht hatte. Meine Wahl fiel auf Pulled Pork samt Beilage, und es war so viel Fleisch, dass ich es nicht alles geschafft habe. Und ich schaffe ja eigentlich immer alles, also kulinarisch gesehen. Dann noch kurz tanken und den Rest des Abends habe ich mit duschen, rasieren und Koffer packen verbracht. British Airways hat mir eine Mail geschickt, dass ich zwar online einchecken kann, ich mich aber vor Ort melden muss, damit kontrolliert werden kann ob ich die Anforderungen des Landes, in das ich einreise, erfülle.
Sorry, we're unable to verify your documents online Bring all required documents to the check-in desk at the airport. We'll then verify your documents as we check you in.
In Deutschland reicht eine Impfung, oder ist überhaupt etwas nötig? Mir egal, ich bin 3fach gepiekst und habe gerade 18 Flüge hinter mir, also what can me happen. Abflug morgen ist um kurz nach 1PM, ich werde aber trotzdem schon recht früh hier abhauen, weil ich den Wagen noch weg bringen muss, gerne in Terminals bin und Flugzeugen zuschaue. Also wohl wieder um 6 aufstehen und hoffen, dass immer noch 25 % Luft im Reifen sind.
|
|
|
|
23.5.2022 - 25. Tag
Alles fing gut an, ich wurde nämlich wach und fühlte mich gut. Ein paar Kuchenstücke plus Eistee später machte ich mich auf den Weg zum Car Rental Center. 141 Meilen hatte ich in einer Woche gefahren, eigentlich eine lächerliche Summe, auch wenn das Auto 2 Tage ungenutzt am Motel stand, während ich in Alaska weilte. Aber eine Wochenmiete ist bedeutend billiger als 2 Tagesmieten von 3 und 2 Tagen. Der Bus zum Flughafen wollte gerade los fahren, als ich kam. Der Fahrer öffnete die Tür nochmal und lies mich rein. Wohin? British Airways Go to Europe? Take me with you. Im Moment wollen wohl alle Amis weg, dahin wo sie denken dass alles billiger und besser ist - mit kostenlosen Unis und Krankenversicherung für alle zu akzeptablen Preisen. Ich hatte ja zu diesem Thema schon etwas geschrieben. Falls du es nicht gelesen hast musst du zurück blättern und suchen :-) Ich war viel zu früh, der Check in öffnete um 10 AM und es war erst 8:43 AM. Egal, ich hab mich irgendwo hin gesetzt und die Talkshows des letzen Tages angesehen. Kimmel, Colbert, Myers, Corden - meine Standards. Kurz vor 10 ging ich zum Schalter, wo bereits ca. 30 Leute in der Schlange standen. Zum Glück sah ich, dass ich mich mit meinem Bronze-Status an eine sehr viel kürzere Linie anstellen konnte, dort waren nur 3 Personen vor mir. Nach 10 Minuten war ich durch, mein Koffer wog 23,6 Kilo, was aber nicht beanstandet wurde und ein kurzer Blick auf den QR-Code meiner Corona Warn-App reichte, um zu erkennen, dass ich vollständig geimpft bin.
Damit war ich durch und konnte in aller Ruhe zur Handgepäckkontrolle. Dachte ich. Bei meinem letzten Flug ab Seattle - nach Juneau - ging es ja auch ganz locker weiter. Aber das war in einem anderen Terminal. Hier gab es zwar 5 Security Eingänge, aber an allen war es nicht nur brechend voll, sondern so voll wie an der Biertheke in der Halbzeit eines Bundesligaspiels. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Angezeigt wurden 31 und 32 Minuten Wartezeit, ich ging also erstmal aufs Klo, in solchen Fällen sollte man vorbereitet sein. Was dann kam, hatte ich noch nie erlebt. Eine 5-reihige Schlange, die ca. 100 Meter lang war, also jede Reihe. Beim späteren zählen der Schritt kam ich auf 106 pro Reihe, also 530 - und dann kam nicht das Ende, sondern eine weitere 4-reihige Schlange a 60 Schritte, alles zusammen also knapp 800 Schritte.
|
|
|
Die Handgepäckdurchsuchung ging dann recht flott, insgesamt habe ich 40 Minuten angestanden und es kam mir sehr viel länger vor. Bis zum Boarding war es nur noch 1 Stunde, die ich nutzte um eine Portion Fish & Chips zu verzehren, ich war schließlich auf dem Weg nach England.
|
|
Der B787-9 Dreamliner G-ZBKR startete mit nur ein paar Minuten Verspätung, die Flugzeit wurde mit 8:34 Stunden angeben, es sollte also relativ schnell gehen bis London. Was für mich aber nicht wichtig war weil sich meine Flugzeiten ab LHR geändert hatten, was irgendwie an mir vorbei gegangen war, bis ich die Bordkarten genauer ansah. Abflug nach Düsseldorf war nämlich nicht um 13:15, wie ich es in Erinnerung hatte, sondern um 15:30, was zwar nur 2 Stunden Unterschied sind, aber statt 6 Stunden jetzt 8 1/2 Stunden Aufenthalt bedeuteten - und diese 2 zusätzlichen Stunden können verdammt lang sein, wenn man schon einen Atlantikflug hinter sich hat. Aber erst mal geht’s nach London und ich mache mir darüber erst Gedanken wenn ich dort bin. In der Traveller Plus Abteilung war es, wie schon auf dem Hinflug, angenehm zu sitzen, die sich selbstständig verdunkelnden Fenster ein netter Gag, aber völlig überflüssig - eine Klappe hätte gereicht.
|
|
|
Der Abendessen war richtig lecker, das Frühstück eher vom Typ “ich ess es weil es sonst nichts gibt”. Ich hab einen Film geschaut, “Moonfall”. So etwas irrsinniges habe ich noch nicht gesehen. Irrsinnig in Bezug auf das völlige Nichtvorhandensein irgendeiner Realität. Der Mond verlässt seine Umlaufbahn und innerhalb kürzester Zeit wird ein Space Shuttle reanimiert, das mit 3 Besatzern zum Mond fliegt, dort in einen Krater eintaucht und feststellt, dass der Mond gar kein Erdtrabant ist, sondern im Inneren von Stahlgerüsten gestützt wird, weil er nur ein rundes Bauwerk ist, das von Aliens erbaut wurde, die dann von riesigen Würmern ermordet wurden. Selten so einen Blödsinn gesehen.
Ein paar Minuten hab ich noch geschlafen, dann war der Flieger schon in London, um 6:50 frühmorgens, nach 8:52 Stunden und 3 Bonusrunden kurz vor der Landung.
|
|
|
|
|
|
|
|