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Der Mojave Air & Space Port (MHV) liegt, wie der Name schon sagt, irgendwo in der Mojave Wüste, mitten im absoluten Nichts. Offizielle Flüge gibt es hier nicht, nur der eine oder andere Frachter oder ein Privatjet schauen mal vorbei. Hauptsächlich werden nicht benötigte Flugzeuge gelagert, zerlegt, verschrottet, umgebaut oder neu lackiert. Ab Victorville war es ca. eine halbe Stunde Fahrzeit und schon war ich da.
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Eine Selbstfahrer Tour ist möglich und läuft wie folgt ab: Die Reise führt mit 9 Stopps rund um den Flughafen. Jeder Stopp oder „Interessenpunkt“ wird ausgewählt, um die Hauptattraktionen des Flugplatzes hervorzuheben. Die Tour beginnt am Haupteingang des Mojave Air & Space Port (MASP) an der Ecke des Airport Blvd. und des Mojave-Barstow Highways. Auf der Westseite der Straße parken ein Convair 990, ein F-4 und ein SAAB Draken. Von den beiden Letzteren habe ich leider kein Bild.
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Weiter geht’s zur Halle von Incotec, wo unweltfreundliche Beschichtungen hergestellt werden, und zum Stuart O Witt Event Center, in dem früher ein Pool war, der für das Überlebenstraining im Wasser für Militärpiloten genutzt wurde. Keine Fotos. Als nächstes die Halle von Virgin Galactic, dem Unternehmen von Richard Branson. Der Bau und Test von Raumfahrzeugen und Trägerschiffen wird hier in Mojave abgeschlossen.
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Weiter geht’s zum „Boneyard“. Aufgrund seiner großen Fläche und der Wüstenbedingungen mit geringer Luftfeuchtigkeit fungiert der Airport als Lager für Flugzeuge und eine Mischung aus Flugzeugzellen, die darauf warten, in Schrott zerrissen zu werden, und einigen, die flugfähig gelagert werden. Die Mehrzahl der Flugzeugzellen ist zum Schrott bestimmt, nur die wenigen isolierten auf der Westseite des Geländes befinden sich in einem flugfähigen Lager. Da die Flugzeugzelle und die Triebwerke großer Verkehrsflugzeuge in der Regel verschiedenen Unternehmen gehören, wurden bei vielen Flugzeugen hier die Triebwerke entfernt.
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Als nächstes die angeblich letzte noch einsatzbereite Lockheed L-101, bekannt als Stargazer. Sie wurde von Orbital ATK als Träger für die Pegasus-Raketen betrieben, einer luftgestützte Rakete, die 977 lbs in die erdnahe Umlaufbahn tragen kann. Die Pegasus wird von der Unterseite des Flugzeugs gestartet, bevor das Raketentriebwerk gezündet wird und beispielsweise Satelliten in den Weltraum befördert werden. Es flog erstmals 1990 und wird in einer Höhe von etwa 40.000 Fuß freigesetzt.
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Die National Test Pilot School hab ich ausgelassen, die Boeing 707-351B darf latürnich nicht fehlen.
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Weiter geht’s zum Mojave Air and Space Port Administration Gebäude, der Pilot’s Lounge und dem Voyager Restaurant. Alles geschlossen, es war ja Sonntag.
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Letzter Punkt ist der Legacy Park, mit etwas Wiese, ein paar Bänken und einer kleinen Halle, wo ein maßstabgetreues Modell des SpaceShipOne ausgestellt ist. In der Tourbeschreibung steht zwar etwas von Originalgröße, aber das kann ich mir nicht vorstellen, dafür ist es einfach zu klein. Oder es war nur für Zwerge gedacht. Für kleine Zwerge.
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Die Rotary Rocket Roton war ein Konzeptflugzeug, um in den Weltraum zu gelangen. Der Pilot saß in einer großen Glaskuppel, um das Flugzeug zu steuern. Auf dem hier ausgestellten Fahrzeug befanden sich vier Rotorblätter, die von Spitzendüsen angetrieben wurden. Die Idee war, mit den Rotoren in große Höhen zu fliegen, bevor eine herkömmliche Rakete abgefeuert wird, um kleine Satelliten ins All zu befördern. Das Fahrzeug würde dann zur Erde zurückkehren, gesteuert von seinem Rotor während des Abstiegs. Obwohl das Unternehmen scheiterte, wurden mit den Erkenntnissen aus der Roton-Erfahrung mehrere Unternehmen gegründet.
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Ich hatte hier fertig und wollte zum Abschluß zur Nordseite des Airports, um dort noch das eine oder andere Bild zu schießen und dann weiter nach Los Angeles zu düsen. Beim anfahren fühlte sich etwas sehr komisch an, ich hielt sofort und schaute nach. Und siehe da, der rechte Vorderreifen hatte nicht nur zu wenig Luftdruck, er war platt, und zwar völlig. Ich war auch platt, aber nicht vor Begeisterung. Mein erster Gedanke: was bin ich für ein Glückspilz. Der Platten hätte überall kommen können, irgendwo im Gelände am Ende der Welt und nicht auf einem Parkplatz an einem Flughafen am Ende der Welt. Reifen wechseln kam für mich nicht infrage, ich wusste weder wie das ging noch hätte ich die Kraft gehabt, den Ersatzreifen anzubringen. Wobei ich erst schauen musste, ob ein Ersatz überhaupt existiert. Jau, da war was, unter dem Auto versteckt - keine Ahnung, wie man den da weg bekommen konnte. Ich nahm das Handy und hoffte, dass man damit auch telefonieren könnte, ich hatte beim Kauf der Karte da nicht drüber gesprochen. Aber es ging, ich unterhielt mich fast eine halbe Stunde lang mit einer AVIS-Dame, bis die endlich alle Daten zusammen hatte und mir zusagte, jemanden zu besorgen, was aber nicht einfach wäre weil am Sonntag ja fast überall geschlossen ist. Ok, ich wartete. Als nach einer 3/4 Stunde keine Rückantwort kam und ein Auto vom Wachdienst mit einer kleinen Wachdiensterin vorbei kam, fragte ich diese, ob sie jemanden wüsste, der mir helfen könnte. Sie suchte etwas in ihrem Handy und gab mir eine Telefonnummer. Ich bedankte mich und rief dort an, wo mir zwar nicht weiter geholfen werden konnte, ich aber eine weitere Nummer bekam. Dort meldete sich Jorge vom Cortes Towing Service und sagte, er könne vorbei kommen. 120 $ Hatte ich eine Wahl? Nein, hatte ich nicht. Also gab ich ihm meine Adresse durch, Air & Space Port Mojave, nicht zu verfehlen und eine halbe Stunde später stand ein kleiner zahnloser Mexikaner vor mir, der alle möglichen Werkzeuge in seinem Truck mit hatte und sich sogleich an die Arbeit machte. Ich schaute zu und wäre NIE auf die Idee gekommen, den Reifen, der unter dem Wagen hing, so raus zu bekommen, mit nem riesigen Bohrer. Leider war es nur ein recht schmaler Ersatzreifen, ca 20 Zentimeter breit, mit der Aufschrift “50 mph”, also höchstens mit 50 Meilen zu fahren. Ok, ich wusste, was zu tun war. Ich gab Jorge das Geld in bar und fragte Maps und HERE, wie ich nach Los Angeles komme, ohne eine Autobahn zu nutzen. Beide schlugen dieselbe Richtung vor und ich machte mich auf den Weg, nachdem ich ein paar Liter Sprit getankt hatte. Voll machen lohnte sich nicht, weil ich ja in Los Angeles einen neuen vollen Wagen bekommen würde. Schon nach 5 Minuten wollte mich HERE auf den Highway lotsen, weshalb ich ihn ausschaltete, wenn das schon so anfängt wird das ja nix. Maps lotste mich dann über alle möglichen kleinen und kleinsten Straßen durch viele Kurven, Canyons und Dörfer in knapp 4 Stunden ans Motel.
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Dort entleerte ich das Auto mal wieder und machte mich auf den Weg zu AVIS. Nicht erst an den Schalter, sondern gleich zur Return-Station, dem Avissimo Bescheid gesagt, was los ist, der notierte alle Wichtige auf einem Zettel, ich ging ins Office und bekam nach 5 Minuten einen weiteren Wagen zugewiesen, wieder einen Mazda CX-5, wieder mit Fernsteuerungsschlüssel. Dabei hatte ich mich wieder aufs Schlüssel einstecken gewöhnt. AVIS am LAX ist übrigens so groß, dass man von der Station aus mit einem Auto zum Auto gefahren wird. Das war’s, ein ereignisreicher Tag ist bis auf das Abendessen zuende.
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On Tour: 13 1/2 Stunden Gefahrene Strecke: 385 Meilen Motörlaufzeit: 8:47 Std. Musik unterwegs: Axel Rudi Pell, ca. 40 Songs. Hört sich irgendwie alles gleich an und die Texte sind aus einer Schablonenkiste. Temperatur: 20° mit sehr kaltem Wind Abendessen: 2 Pics Plate - Leg&Thigh plus Mac&Cheez sowie Cole Slaw bei El Pollo Loco in El Segundo, für 8,49 $ Übernachtung: Travelodge LAX South - 445,15 $ für 5 Nächte, gebucht über booking.com
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