Doch zum Glück gibt es Las Vegas.
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Der Weg nach Vegas führte uns über den Hoover Dam Bypass, die neu gebaute Brücke, die ich schon in der Bauphase mehr als Schwindel erregend hoch fand. Davor graute es mir, lieber wollte ich im Schneckentempo über die Staumauer als über diese Brücke.
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Tatsächlich sind wir dann im Schneckentempo über diese Brücke gefahren, von der man, wenn man sich darauf befindet, gar nichts mitbekommt. Jedenfalls standen wir lange genug im Stau um darüber zu diskutieren, warum man für so viele Millionen Dollar Brücken über Schluchten baut, wenn es am Ende doch nur wieder einspurig weiter geht.
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Das Schönste ist aber – egal aus welcher Richtung man kommt – wenn irgendwann die Skyline Las Vegas’ im Dunst auftaucht. Nach der ewig langen, nicht enden wollenden Wüstenlandschaft lockt die Oase mit Brunnen, Palmen und Bauchtanz.
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Und auch wenn die Stadt allmählich von ihrem ursprünglichen Charme verliert – Glühlampen werden durch LED-Technik ersetzt und Themenhotels durch verspiegelte Condo-Türme – wäre ich lieber Vegaser als Veganer.
Aber sind das Gründe, in ein anderes Land zu ziehen?
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Immerhin haben es sich ein paar Einheimische zur Aufgabe gemacht, etwas von dem alten Vegas zu erhalten. Im Neon Boneyard kann man Führungen buchen, doch viel lieber wären wir ohne Führer durch den fotogenen Schrott gewandelt.
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Und nicht nur beim Pokern wird geblufft: Das „Neon“ in den Schildern besteht aus unzähligen Glühlampen, da das Edelgas zu teuer ist, wie uns der Guide erklärt.
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Was uns sonst noch auffiel: es wimmelte diesmal von Kindern. Aufgebrezelte Zwanzigjährige auf der Suche nach der nächsten Party, bepackt mit Victoria’s Secret- und m&m’s-Tüten. Was müssen die für ein Taschengeld bekommen, dass sie sich nicht nur diese Reise sondern auch noch die teuren Klamotten leisten können?
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