Sonntag, 4. Juni Jasper, Alberta, CAN Tag 7 ohne Tierbegegnung. Mensch, da hab ich ja auf meinem Balkon zuhause mehr Action. Ameisenstraßen, Bienen- und Wespennester und ab und zu kackt auch mal ein Vogel in den Blumenkasten. Was ist denn los in Kanada? Etwa gar nichts? Wir fahren heute den Icefield Parkway von Lake Louise nach Jasper. Vorbei am wundervollen Lake Herbert, der – still ruht der See – gleich neben der Straße die Berge im Hintergrund glasklar widerspiegelt. Was für ein schönes Bild.
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Dafür ist der Weg zum Peyto Lake, der kurz aber steil sein soll, komplett eingeschneit. Den sparen wir uns daher. Das berühmte Türkis wird durch das Eis sowieso nicht zu sehen sein.
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Tiertechnisch haben wir 1 Beinah-Bären aufzuweisen (die am Straßenrand stehenden Menschen sind sich allerdings nicht sicher), aber zu sehen ist nichts, und 6 Dickhornschafe, mit sehr dicken Hörnern.
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Zum Columbia Icefield kann man per Bus gefahren werden oder zu Fuß gehen. Irgendwie finde ich, dass der Weg nicht schlimmer aussieht als zu den Wildpferden, es ist nur viel kälter durch den eisigen Wind. Wir sind gut eingepackt, also laufen wir.
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Was uns vorher nur niemand gesagt hat, man kommt zu Fuß gar nicht auf den Gletscher sondern nur an ihn ran. Dazwischen liegen Gletscherspalten und –bäche. Imposant ist es trotzdem. Und wir lernen, dass Gletscher dann entstehen, wenn es im Winter mehr schneit als im Sommer wegtaut. Logisch, hätten wir auch selbst drauf kommen können. Ich bin anschließend so fertig, dass ich die 74 Stufen* zum Visitor Center kaum schaffe, wo wir eine Geld-zurück-Garantie bekommen haben, wenn wir nicht einen einzigen Elk zu sehen bekämen. Und auch sonst wäre schon eine Menge Wildlife gesichtet worden. Ek si gespannt…
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Auf dem Weg nach Jasper wird mit Las-Vegas-Leuchtreklame vor Elks (Wapitis) und Karibus (Rentieren) gewarnt. Das kennen wir schon. So wissen wir jedenfalls, was wir nicht sehen werden.
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Tja, und auch hier haben wir nichts gesehen. Also beschränken wir uns auf das, was wir beherrschen: Wasserfälle. Erst Tangle Falls direkt an der Straße. Wunderschöne mehrstimmige Kaskaden.
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Dann die Sunwapta Falls, 100 Meter vom Parkplatz entfernt
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Und zu guter Letzt die Athabasca Falls. Hier kommen Kraft und Eleganz zusammen und schleifen ein schwungvolles Flussbett aus. Ich habe keine Kraft mehr, auch hier die Stufen zu zählen. Und wenn jetzt ein Bär auf der Motorhaube steppen oder eine Reihe Moose quer über die Straße Can-Can tanzen würde – mir wär‘s egal.
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