Curaçao - Fazit

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Die Touristen sind hauptsächlich Holländer, die eigentlich gar nicht von zu Hause wegwollen. Die weiterhin holländisch sprechen, Heineken, Amstel oder Grolsch trinken und Frikandel, Uitsmijter und Pommes Frietjes essen wollen. Den meisten merkt man an, dass sie noch nicht viel rumgekommen sind. Apropos Rum, den gibt’s hier übrigens nicht. Auch kein einheimisches Bier.

Dafür gibt’s große freilaufende Leguane, freistehende Flamingos und freifliegende Papageien.

Dafür gibt’s große freilaufende Leguane

Was es nicht gibt: irgendeine Art von interessanter Landschaft ausserhalb der Strände. Wenn die Flamingos nicht wären könnte man meinen, man wäre in Arizona oder ähnlichen vertrockneten Gegenden. Curaçao bekommt deshalb den offiziellen Preis als die landschaftlich langweiligste uns bisher bekannte Karibikinsel.

Arizona mit Flamingos?

Ohne Auto ist man hier aufgeschmissen.

Ohne Auto ist man hier aufgeschmissen.

 

 

Wir haben wohl in keinem anderen Urlaub so viele Bushaltestellen gesehen, aber keine dazugehörenden Busse. Auf gut 500 Bushalte sind uns gerade mal fünf Busse begegnet. Laut unserem Herbergsvater ist Busfahren auch nur was für arme Menschen. Armer Herbergsvater.

Bushalte Curacao

Die Straßen sind schlecht und schlecht beschildert. Voller Löcher, Drempels und Kreisverkehre. Ohne Navi wären wir verloren. Die Ruhe vom Anfang war nicht nur unheimlich, sondern auch ein Irrtum. Wer hätte auch jemals im Leben leise Holländer erlebt. Ich jedenfalls nicht.

let op! drempels

Apropos Kreisverkehr - und da gibt es alle paar Meter einen: bei denen muss man besonders gut aufpassen, manchmal haben nämlich die Einfahrenden Vorfahrt, manchmal die Kreisenden. Man muss also vor jedem Roundabout auf die Schilder achten, ob man Vorfahrt hat oder geben muss. Bestens ist es natürlich wenn man sich an den Vorfahrenden orientieren kann.
Überhaupt habe ich die Vorfahrtsregeln nicht ganz begriffen. Ein Vorfahrtstraßenschild habe ich nicht entdeckt, nur Vorfahrt an der nächsten Kreuzung. Wenn gar kein Schild stand haben die von rechts kommenden trotzdem meistens angehalten und ich ging dann davon aus dass ich Vorfahrt habe. Aber so ganz sicher war ich mir da nie.
Naja, es ist nix passiert, also alles bestens, ob mit oder ohne Schilder.

Was uns gut gefällt sind die vielen Essensmöglichkeiten und das gute Essen. Neben den allseits bekannten typisch holländischen Imbiss-Specialiteiten gibt es gut bestückte Speisekarten in den unzähligen Restaurants an den Stränden. Es ist nicht gerade billig, aber im Verhältnis zu den Bierpreisen akzeptabel.

Für den 5-Sterne-all-inklusive-verwöhnten Deutschen ist diese Insel allerdings nicht zu empfehlen, ausser den Stränden, an denen man teilweise Eintritt zahlen muss, und ein paar besseren Hotels gibt es hauptsächlich Apartmentanlagen mittlerer Qualität. Wer nur ausspannen und sich mit gutem Essen und viel Alkohol verwöhnen lassen will sollte in die Dom.Rep. fliegen.

Magngo Beach Boulevard, ein Restaurant neben dem anderen

Manchmal finde ich den Gedanken schön, einfach in der warmen Sonne und entspannten Atmosphäre der Karibik zu bleiben. Aber so nach drei Wochen fangen die Viecher an, mich zu nerven. Meist sind’s Moskitos, irgendwann habe ich keine Lust mehr, mich ständig einzusprühen und doch gestochen zu werden. Dann freue ich mich auf Zuhause und dass dort die Stiche abheilen und ich juckfrei bin. Und wenn’s keine Mücken sind, Ameisen gibt’s überall. Und auf Dauer ist es schon nervig, nichts herumliegen lassen zu können, sondern alles immer im Kühlschrank verstauen zu müssen. Die Ameisjes kommen einfach überall rein.

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Meine perfekte Karibikinsel wäre eine Mischung aus Curaçao und Guadeloupe. Ich würde mit den beiden Inseln eine neue züchten, die das Inselinnere von Guadeloupe mitbekommt, bergig, mit Regenwald und Wasserfällen, und die schönen Schnorchelstrände und das türkis- oder smaragdgrüne Meer ringsherum von Curaçao. Curadeloupe oder Guaçao. Mit Leguanen, Papageien und Flamingos, aber ohne Ameisjes und Moskitos.

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