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Mallorca’s Westküste Ab Andraitx, das ein nettes kleines Dörfchen sein könnte wenn nicht alles voller Touristen wäre, fuhren wir in die Berge. Die MA 10 ist in den letzten Jahren mit Mitteln der EU neu asphaltiert worden und sehr gut zu befahren. Wir hatten Glück, ausser ein paar drängelnden Spaniern waren nicht viele motorisierte Gefährte unterwegs, Fahrradfahrer auch nicht, die Saison ist im September glücklicherweise vorbei. Busse fahren hier scheinbar nicht her, die fahren von Palma gleich durch nach Valldemossa oder Lluc.
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Am Mirador de Roca machten wir unseren ersten längeren Stop. Das nebenan liegende Restaurant Es Grau war uns empfohlen worden, es war aber so voll, das wir lieber auf einen Besuch verzichtet haben. Im Nachhinein ist mir auch nicht ganz klar, ob es eine positive oder negative Empfehlung war, ich muss mich noch einmal erkundigen.
Von Mirador, einen verfallen Turm aus, hat man jedenfalls eine tollen Blick über die Küste.
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Ein paar Kilometer weiter kommt der nächste Turm, der Mirador de Ses Animes. Hier gibt es neben einen phantastischen Asublick auch noch ein paar Händler, die einem selbstgemachten Tinnef verkaufen wollen. Man kann über eine Eisenleiter im Turm hochklettern, man sieht aber auch nicht mehr als vom Boden aus.
Die Miradores sind als Wachtürme erbaut worden, um frühzeitig die häufig vorbeikommenden Piraten zu entdecken. Es soll 85 Stück davon gegeben haben, jetzt sind nur noch ein paar Ruinen zu sehen. Die Piraten kommen ja mittlerweile auch mit dem Flugzeug.
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Wer nicht vorsichtig in den Kurven ist oder zu schnell fährt, endet so wie das rote Auto im linken Bild, nur sehr schlecht zu erkennen......
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Durch Estellecs und Bayalbufar, hier wohnen die Touristen, die nicht in Strandnähe sein und einen auf ruhig machen wollen, kommt man irgendwann in Valldemossa an. Hier hat Frederic Chopin für kurze Zeit gewohnt und es gibt ein Karthäuser Kloster. Genügend Gründe, um jährlich mindestens 100.000 Leute hier her zu karren, die Meisten mit Bussen. Es ist also fast ganztägig brechend voll. Wir sind deshalb gleich weiter gefahren. Das Dorf wäre auch ohne die Chopin - Geschichte sehenswert, aber dann kämen vielleicht ein paar Leute weniger, obwohl die meisten wohl sowieso nicht mehr wissen, wer das überhaupt war.
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Es war schon kurz nach 3 mittlerweile, wir machten einen ausgiebigen Schinken-ess-Stop und fuhren dann nicht mehr weiter nach Soller, sondern zurück nach Palma, wo wir als kulturellen Ausgleich den Sonnenuntergang am Ballermann 6 genossen.
Um 8 Uhr abends mußte das Auto wieder abgegeben werden, zum anschließenden Abendessen hatten wir uns die XII Apostoles ausgesucht, eine Art Designer - Pizzeria. Direkt am Riu - Center war hier schon wieder ein Parellel - Universum. Man geht rein, es wird still und die nebenan liegende Bierstrasse ist plötzlich ganz weit weg. Alles ist in mediterranem Stil, was ja auf Mallorca eine Seltenheit ist, eine riesige Bar, Deckenbilder, draußen stehen Holztische und Stühle. Regina, eine Bekannte, frühstückt hier immer nach durchzechten und durchtanzten Nächten und ist ganz begeistert. Ich auch, vom Ambiente, das ich hier nicht erwartet hatte.
Die Speisekarte ist im Halbdunkel nur schwer zu lesen, man braucht die auf dem Tisch stehende Kerze zur Beleuchtung. Die Erklärung der einzelnen Pizzen konnte ich trotzdem wg. der sehr kleinen Schrift nicht lesen. Na gut, es wird wohl evtl. auch an meinen Augen liegen. Die älteren Damen am Nebentisch erbarmten sich meiner und liehen mir kurz diverse Brillen aus.
Die angeblich besten und größten Pizzen der Insel entpuppten sich auf jeden Fall als die größten. Mindestens 2 cm über den Tellerrand. Die Belegungen sind allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, ich hatte Rucola, italienischen Schinken und Champignons als Belag, der allerdings erst nach dem Backen aufgelegt war und deshalb nicht besonders gut schmeckte. Man musste sich erst durch die Rucolablätter kämpfen, bis man überhaupt etwas essen konnte.
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