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Es fing eigentlich alles ganz harmlos an. Man las in der Zeitung etwas vom Zusammenbruch des amerikanischen Häusermarktes, interessierte sich aber nicht wirklich dafür, es war einfach zu weit weg. Ein paar Tage später hatten wir dann eine Weltwirtschaftskrise. Billiarden von $$$ waren in irgendwelchen Tiefen des Raumes verschwunden. Nicht ganz, die Amis haben einfach mehr ausgegeben als sie sich jemals leisten konnten und die ganze Welt muss das jetzt ausbaden.
Was hat das mit diesem Reisebericht zu tun? Tja, auch ich bin ein Betroffener. Ende Februar wurde mir gesagt, dass ich bis Ende März nicht mehr arbeiten brauche, meine Überstunden müssten abgearbeitet werden. Ok, es gibt schlimmeres als nicht zu arbeiten - aber gleich 3 1/2 Wochen lang? Im unschönsten deutschen Wetter? Nein, danke.
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In einer Zeitung las ich einen netten Spruch: Heute Nacht wird die Welt nicht untergehen, in Australien ist es schon wieder der nächste Tag. Australien? War das nicht der Kontinent, der mich noch nie interessiert hatte und wo ich auch nie hin wollte? Und Uli auch nicht, was ihn für mich als allein reisen müssend schon wieder auf die ToDo-Liste brachte. Lohnt es sich für 2 Wochen oder etwas länger? Nein, eigentlich nicht. Ich brauchte einen sehr guten Grund, um mich zu überzeugen.
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In der aktuellen AERO wurde erwähnt, dass mittlerweile 3 Airlines mit A 380 Airbussen fliegen. Die Dinger interessierten mich, und erstaunlicherweise flogen alle 3 Fluggesellschaften Australien an. Also: Alle 3 miteinander verknüpfen, 3x die Innenausstattung und den Sitzplatzabstand austesten und ich habe einen ziemlich fadenscheinigen Grund, nach Australien zu fliegen. Wobei diese Art des Fliegens, mit verschiedenen Airlines mittels One-Way-Flügen, nur in Zeiten einer Weltwirtschaftskrise möglich ist, weil die Maschinen dann recht leer durch die Gegend fliegen und deshalb die Preise der Nachfrage entsprechend recht niedrig sind. In “normalen” Zeiten würde einer der Flüge mehr kosten als die hier beschriebenen zusammen.
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Ich hatte nur 5 Tage Zeit mir eine Route zu überlegen, zu buchen, die Koffer zu packen und mir ein australisches Visum zu besorgen. Viel zu knapp, deshalb ist nicht alles perfekt geworden, im Nachhinein hätte ich die Zusammenstellung auch anders machen können - z.B. ganz rum um die Welt, nicht nur ans Ende und wieder zurück. Aber egal.... Gebucht habe ich alle Flüge über die Webseiten der einzelnen Airlines, dort war problemlos nicht nur der Flug sondern auch das Flugzeugmodell auszuwählen. Das Visum habe ich bei Ticketfox geordert, weil es dort garantiert nur 24 Stunden dauert. Eine längere Wartezeit war mir in der Kürze der Zeit zu gefährlich und die Kosten von 9,90 € sind beim Gesamtpreis eher nebensächlich.... Erste Strecke mit einem A 380: London - Dubai mit Emirates. Den Düsseldorf/Dubai-Flug gab es damals noch nicht. Einen Flug nach Heathrow habe ich bei British Airways ergattert.
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Montag, 2.3.2009 - 7:29 MEZ Abfahrt mit der S-Bahn ab Langendreer nach Düsseldorf. Mit dem Auto sollte man um diese Zeit nicht fahren, die Staus sind endlos. Was mir unterwegs an den Bahnhöfen auffiel: wer zahlt eigentlich die Werbung für die Kindernothilfe? Könnte man denen nicht auch helfen indem man keine Milliarden von Plakaten druckt sondern das Geld, das ja scheinbar vorhanden ist, gleich dem eigentlichen Zweck zuführt? Oder spendet jemand, weil auf jedem Bahnsteig so ein Plakat ist? Egal.
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Ankunft in Düsseldorf 8:35. Nach dem Einchecken, 12,1 Kilo - normalerweise habe ich für 4 Tage Mallorca mehr mit - hatte ich noch Zeit für ein gar ekelhaftes Frühstück.
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Pünktlich um 10:51 hob die halb leere - oder halb volle - B 767-336 G-BZHB von British Airways ab, nach 1:04 Std. war alles vorbei - incl. eines schönen Rundfluges über London. Ich fand es erstaunlich dass BA für einen innereuropäischen Kurzflug eine B 767 einsetzt, die eigentlich für den Langstreckenverkehr gedacht ist. Aber vielleicht wissen die was sie warum tun.....
Ankunft: 10:55 GMT. Zeitunterschied -1 Std.
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In Heathrow gibt es erstaunlicherweise keine Hotelshuttlebusse, man muss mit Linien- oder den sogenannten Hoppa-Bussen zum Hotel fahren. Die Linienbusse fahren umsonst, man weiss aber nicht genau, welcher Bus zu welchem Hotel fährt und die Haltestelle ist evtl. etwas weiter entfernt. Die Hoppa-Busse kosten 4 £ und fahren direkt zum gewünschten Hotel. Hotel? Ja, mir war es zu gefährlich nur 2 Stunden von der Landung bis zum Abflug zu haben. Vor allen Dingen wenn noch Koffer in Empfang nehmen, Terminalwechsel und Koffer wieder einchecken inclusive sind. Und einen früheren Flug habe ich so kurzfristig leider nicht bekommen. Aber London ist bekanntlich immer einen Abstecher wert - sagte schon Jack the Ripper. Priceline hat mir das Sheraton Skyline zugewiesen, für einen akzeptablen Kurs von umgerechnet 58 €.
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Nach dem einchecken genoss ich ein exquisites Essen nebenan in einem Sternerestaurant, dann fuhr ich mit dem Bus wieder zurück nach Heathrow und von dort mit der London Underground Picadilly Line nach Central London. Was mir als erstes auffiel: Die spinnen die Engländer. Asterix-Leser wissen das schon lange, aber trotzdem. Anfang März waren ca. 5 Grad und die rennen mit kurzen Ärmeln und teilweise mit kurzen Hosen rum. Wahrscheinlich tanken sie deshalb immer so viel Sonne auf, wenn sie denn mal in Urlaub sind und sich redlobstern lassen. Die im Bild zu sehenden Langhosen sind Touristen.....
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Viele Weisse waren allerdings nicht zu sehen, Engländer sind wohl hauptsächlich indisch oder schwarz. Vom Picadilly Circus spazierte ich in Richtung Hyde Park, schaute mir dort den Wellington Arch und den Buckingham Palace an .....
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..... und nahm das Abendessen im Hard Rock Cafe ein - das erste vernünftige Futter des heutigen Tages, auch wenn es sich schon wieder um einen Burger handelte.
Auf der Rückfahrt zum Hotel schlief ich in der U-Bahn ein und landete irgendwo in dunklen Nirgendwo, bin aber durch einen Richtungs- und Bahnwechsel doch zum Flughafen gekommen, von wo aus ein Bus zum Hotel fuhr.
Morgen geht es richtig los, die langen Flüge in riesigen Maschinen stehen vor der Tür.
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