14.8.2019 - 13:14
Mein erstes Ziel war das Yankee-Stadium, um im dortigen HRC ein Shot Glas für meinen Kumpel Uwe zu kaufen. Unterwegs wunderte ich mich, warum rund um das Stadion so viel los war. Fast alle Straßen abgesperrt und jede Menge Leute überall. Und das Donnerstags um 1 Uhr mittags. Da kann doch kein Spiel sein, oder?
Doch, die Yankees spielten gegen die Baltimore Orioles, was mich überhaupt nicht interessierte, ich dadurch aber nicht mal eben ein Glas kaufen konnte, sondern in ein Parkhaus geleitet wurde, ohne dass ich eine Chance hatte, irgendwie wieder rauszukommen aus dem Schlamassel.

Das Hard Rock Cafe war nur ca. 100 Meter entfernt.
Dort erwartete mich die “frohe” Nachricht, dass die Shot Gläser ausverkauft wären. Na klasse, da hat sich der Aufwand ja gelohnt. Ich machte ein paar Fotos und mich dann auf den Weg zurück ins Parkhaus, bevor eine volle Stunde abgelaufen war, um nicht mehr als nötig zahlen zu müssen.

Aber - Überraschung. Es gab keine stündliche sondern eine Veranstaltungsabrechnung.
45 $.
Ok, dafür hab ich immerhin keine Gläser bekommen - aber gleich wieder raus fuhr ich natürlich nicht, sondern ging nochmal zum Stadion, um evtl. ein Ticket zu kaufen, wenn ich schon hier bleiben MUSS.
Unterwegs sprachen mich 2 Penner an, die mir Karten verkaufen wollten.
50 $ für ein 125 $ Ticket.
No.
30 $.
No.
20 $.
No.

50 Meter weiter sprach mich der Nächste an, diesmal ein recht zivilisiert aussehender älterer Mann dunklerer Hautfarbe.
Want Ticket? 5 $.
Ok, da brauche ich nicht nachzudenken. Ich gab ihm 5 $, bekam ein Ticket und war ein paar Sekunden später im Stadion.
Um welche Sportart geht es hier überhaupt? Achso, Baseball...
 

14.8.2019 - 13:59

Na, das wollte ich mir ja schon immer mal überhaupt nicht ansehen, weil ich bei Sportübertragungen (oder in Spielfilmen) bemerkt hatte, dass da eigentlich gar nichts passiert und das Wichtigste ist, dass mal einer der Zuschauer einen Ball schnappen kann. Die meisten Leute hier schien das aber auch nicht zu interessieren, die saßen an irgendwelchen Bars oder Restaurants oder standen in einer Schlange an den Hot Dog Ständen. Ich hatte zwar Durst, aber bei den Preisen wäre ich eher verdurstet.....

Erstaunlich allerdings, dass der Eintritt wirklich nur 5 $ kostete, der Preis steht ja auf der Karte. Bei einem anderen Spiel kostet der selbe Platz 36,10 $.

Dieses Ticket darf nicht innerhalb von 1.500 Füßen von der physischen Struktur dieses Unterhaltungsortes unter Strafe des Gesetzes weiterverkauft werden - und ich habe es höchstens 30 Füße entfernt gekauft. Wobei der Verkäufer ja bestraft wird, nicht der Käufer.
Oder, wie in diesem Fall: niemand.

Ich suchte nach meinem Platz, in der dritten Etage, und schaute mir das Spiel ca. eine halbe Stunde lang an. Passiert ist nicht viel, es wurde geworfen, der Ball getroffen, oder auch nicht, und hier und da liefen Spieler von hier nach da über den Platz. Es schien aber ausser mir auch hier sonst niemanden zu interessieren, die meisten redeten miteinander oder schauten in ihre Handys.
Alle paar Minuten hob sich der Lärmpegel etwas an, dann liefen 2 Leute etwas schneller alswie sonst über das Spielfeld, aber wirklich passiert ist nichts. Da sind Spiele des VFL Bochum ja interessanter.

Das war dann also ungewollt meine unheimliche Begegnung mit der letzten amerikanischen Sportart, die ich noch nicht live gesehen hatte.
Nach einer halben Stunde hatte ich keine Lust mehr, zahlte zähneknirschend die 45 $ Parkgebühr und machte mich auf den Weg zu meinem Hotel irgendwo in Manhattan.
Was mir unterwegs, sowohl in der Bronx als auch in Harlem, auffiel: es waren so gut wie keine Graffitis an den Wänden zu sehen.

Das Hotel war schnell gefunden und der Check In nach 2 Minuten erledigt. Das Auto brachte ich 2 Häuser weiter in ein Parkhaus, wo es die nächsten 24 Stunden für schlappe 60 $ verbringen sollte. Es ginge auch 10 $ billiger, aber weiter weg, und das war es mir nicht wert.
Überraschenderweise wohnte ich nur einen Block vom Times Square entfernt. Ich hatte mich bei der Buchung nicht genau darum gekümmert, wo ich schlafen würde, hatte einfach das billigste Hotel gebucht, das nicht nur Mehrbettzimmer anbot.

14.8.2019 - 16:23

Am Times Square habe ich mich einmal kurz durch die Menschenmasse gedrängelt und bin gleich wieder in eine der Seitenstraßen abgebogen. Erstaunlich, wie schnell es gleich viel ruhiger ist, wenn man nur einen Block vom Square entfernt ist.
An einer Hauswand hingen mehrere Plakate, auf denen für Musicals aller Art geworben wurde. Hey, ich bin in New York, da gibt es Millionen Musicals, da könnte man sich mal eins reinpfeifen. Ok, die meisten Namen kannte ich nicht und die ich kannte interessierten mich nicht - ausser den Jersey Boys und Rock of Ages, das ich zunächst mit dem Rock Vault verwechselte, das in verschiedenen Hotels in Las Vegas gezeigt wird - warum also nicht auch hier. Aber nachdem ich mir das Plakat genauer angesehen hatte wusste ich ungefähr worum es ging. Es gab da mal einen Film, in dem Tom Cruise einen Rockstar gemimt hat und das hier ist das dazugehörige Musical. Die Jersey Boys schaue ich mir ein andermal an.....
Am Ticketschalter nachgefragt ob noch ein Platz frei wäre - und er war. Ich hatte aber recht viel Hunger und keine Kreditkarte dabei - und noch 1 Stunde Zeit bis zum Beginn der Show. Also wieder nach Hause ins Hotel, Kreditkarte geholt, in einem der vielen Deli’s ein Sandwich und eine Flasche Eistee geholt und selbiges in einem kleinen Park direkt neben den New World Stages inhaliert, Karte gekauft und schon war ich 5 Minuten vor Beginn der Show auf meinem Platz im eisgekühlten Theater.

Und wie war es? Es war eine richtige Rockband auf der Bühne, gesungen wurden alle möglichen Songs aus der 80er Jahre Pudelrock Zeit. Von sehr guten Sänger*innen. Wobei mir wieder auffiel wie gut die Mädels in Musicals singen können während bei Konzerten meistens mehr gejault als gesungen wird. Ich sag nur Tarja, Epica, Delain.....

14.8.2019 - 22:58
Nach der Show noch ein kurzer Besuch am Times Square, wo ich mal wieder sehen konnte was es für Idioten gibt. Da steht ein recht junger Mann in einem blauen Lamborghini im Stau vor dem Hard Rock Cafe, wartet bis vor ihm wieder 3 Meter Platz sind und fährt diese dann unter lautem Motorgebrüll weiter. Leerlauf bis 10000 Umdrehungen, 1 Meter fahren, abstoppen. Was haben diese Leute für Probleme? Wenn ich mir einen Lambo leisten könnte hätte ich überhaupt kein Problem mehr. Ist das nur Protzerei wegen Minderwertigkeitskomplexen oder die immer als erstes angeführte Impotenz bzw. zu kleiner Schniedel?
Man will es nicht wirklich wissen, aber ich versteh sowas nicht....

Egal, ich bin müde und geh ins Bett.....

On Tour: 16 Stunden
Gefahrene Strecke: 118 Meilen = 190 km
Motörlaufzeit: nicht bekannt, heute ist der Tageszähler scheinbar im Parkhaus gelöscht worden.
Musik:
Ozzy Osbourne - 51 Titel - 3:51 Std.
Temperatur: 69°-82°
Abendessen: Turkey-Cheese Sandwich
Übernachtung: Mayfair Hotel New York - Zimmer 506
131,83 € minus 12% = 15,20 € Rabatt und 65,23 € ebookers BONUS+ = 66,60 €