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By the time we got to Woodstock We were half a million strong And everywhere there was song and celebration
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13.8.2019 - 14:56
Ich kannte jetzt so gut wie jede befahrbare Straße in diesem Teil New Yorks. Irgendwann war ich da, am Woodstock Way, der zum Bethel Woods Center for the Arts, wie es offiziell heisst, führt. Dort gibt’s den originalen Monumentenstein mit Blick auf das ehemalige Festivalgelände und ein Museum, in dem die guten alten Zeiten verherrlicht werden.
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Natürlich ist im Nachhinein jeder stolz auf das Festival, das damals so gut wie keiner der Einwohner haben wollte. Es fand damals nicht in Woodstock, sondern hier in Bethel statt. In Saugerties, einem Nachbarort von Woodstock, wurde keine geeignete Fläche gefunden, in Wallkill, wo zunächst alles genehmigt wurde, formierte sich bei den Aufbauarbeiten eine Bürgerbewegung. Den eingeborenen Hinterwäldlern gefielen die Bauarbeiter nicht, die hatten lange Haare und hörten Rockmusik. Solche Hippies wollte niemand haben. Wäre im Sauerland oder in Bayern wahrscheinlich ähnlich gewesen.
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Wallkill beschloss kurzfristig, dass Zusammenkünfte mit mehr als 5.000 Personen nicht zulässig wären. Es waren aber schon sehr viele Karten verkauft worden, es musste irgendwo ein Ausweichgelände gefunden werden. Die Rettung kam in Form von Max Yasgur, einem Farmer, der ein amphitheaterförmiges Grundstück für 10.000 $ zur Verfügung stellte. Ein gutes Geschäft, da es ein sehr nasses Jahr war, das die Heuproduktion einschränkte. Die Mieteinnahmen würden die Kosten für den Kauf von Tausenden Heuballen ausgleichen. Die Farm ist heute noch teilweise zu besichtigen.
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Aber auch hier, in Bethel, wollte niemand eine Horde Hippies haben. Der Widerstand gegen das Festival begann kurz nach Bekanntgabe des Umzugs. Rund um die Stadt wurden Schilder aufgestellt, auf denen stand: Stop Max's Hippie Music Festival. Und kauft keine Milch, Max war nämlich Milchbauer. Trotzdem wurde alles vorbereitet und 4 Tage vorher war alles soweit, dass es in 4 Monaten beginnen konnte. Aber es waren eben nur noch 4 Tage Zeit, deshalb gab es keine Zäune, ab dem 2. Tag so gut wie nichts mehr zu essen und über die hygienische Situation will ich nicht nachdenken.....
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Um es kurz zu machen: ausser dem Namen hatte das Festival nichts mit dem Ort Woodstock zu tun, aber der Name hörte sich auf jeden Fall besser an als Saugerties, Wallkill oder Bethel. Erwartet wurden damals übrigens 20.000 Zuschauer - gekommen sind angeblich ca. 400.000. Eintrittspreis: 6 $ pro Tag oder 18 $ für alle 3 Tage.
Alles weitere steht hier.
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Heute steht am Ort des damaligen Geschehens das Bethel Woods Center for the Arts. Es gibt sehr viele Parkplätze, zwei Amphitheater, ein Museum, einen Giftshop, Yasgur's Farm Café und jede Menge schwülstige Erinnerungestücke.
Von großen musikalischen Darbietungen über Ausstellungen zu Ehren des Geistes der 1960er Jahre und kreativen Programmen bis hin zu “philantropischen Gelegenheiten” entdecken Sie die reiche Geschichte und Erfahrung von Bethel Woods, dem Ort des Festivals. Da kommen mir doch fast die Tränen der Rührung.....
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Das Museum erkundet das einzigartige Erlebnis des Woodstock Festivals, seine Bedeutung als Höhepunkt eines Jahrzehnts radikaler kultureller Transformation und die Hinterlassenschaften der sechziger Jahre und Woodstocks von heute. Mit persönlichen Geschichten und Profilen, eindringlichen musikalischen und multimedialen Ausstellungen und Erlebnissen, interessanten Programmen und Bildungsveranstaltungen fördert das Museum den generationenübergreifenden Dialog über wichtige Ideen und Themen, die für heute relevant sind.
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Ob man in diesem Museum Eintritt zahlen muss war mir nicht ganz klar, ich bin einfach rein gegangen - es war niemand an der Tür der irgendetwas kontrollieren konnte. Später habe ich dann gesehen, dass es wohl 19,69 $ gekostet hätte. Drinnen wurde ein 21-minütiger Film gezeigt, mit Interviews und Filmausschnitten, die ich bisher noch nicht kannte. Den originalen Film kenne ich fast auswendig, so oft hab ich ihn schon gesehen - und die auf Schallplatte (so hiessen die Dinger damals) zu hörenden Songs und Ansagen sind mir auch noch geläufig. Ausser dem Film gab diverse Bildschirme, auf denen die damaligen Konzerte zu sehen und zu hören waren, viel mehr war eigentlich nicht. Die bunten Autos sind ja nicht unbedingt ein Knaller, ausser man fährt in Deutschland damit durch die Botanik. Im Giftshop gab es Shirts, Pullover, Handtücher und diversen Ramsch zu recht hohen Preisen - muss man nicht haben.
Meiner Meinung nach lohnt sich ein Besuch des Museums nicht unbedingt, vor allen Dingen nicht wenn man es mit der Rock’n Roll Hall of Fame vergleicht. Aber wenn man den “Spirit” der damaligen Zeit sucht ist man hier richtig. Batik Shirt nicht vergessen...
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Ich hatte mir vor dem Urlaub ein “Hippie Set” gekauft. Stirnband, runde Sonnenbrille, buntes Peace-Zeichen und so. Das wollte ich heute morgen bereit legen, um mich hier damit zu kostümieren - die Sachen waren aber nicht aufzufinden. Nach einigem Überlegen wusste ich warum. Die Pappschachtel, in der die Sachen waren, lag im Handschuhfach des Unfallautos - und ist da wohl vergessen worden. So musste ich mit einem Batikshirt vorlieb nehmen, und fühlte mich damit noch nicht einmal verkleidet, weil ich sowas heutzutage ja hin und wieder auch im echten Leben noch trage. Aber sehr selten....
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Eigentlich war ich zu einer magischen Zeit vor Ort. Auf den Tag genau übermorgen vor 50 Jahren begann das Festival, und eigentlich sollte deshalb ein Revival stattfinden, Woodstock 50. Da der damalige Veranstalter Michael Lang aber wohl nichts dazu gelernt hat und immer noch völlig unfähig zu sein scheint, hat alles nicht wie geplant geklappt und am Ende ist alles abgesagt worden. Was bei Headlinern wie Miley Cyrus und Jay Z. kein großer Verlust ist, die wären besser beim Coachella aufgehoben.
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Stattdessen gibt hier es in Bethel Woods eine mehrtägige Veranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum. Vom 15. bis 18. August an denselben Daten und am selben Ort wie das ursprüngliche Festival. Angesagt sind Ringo Starr, John Fogerty, die Doobie Brothers und Santana. Nicht viel. Aber gut. Diese Veranstaltung hätte mich interessiert - aber es gibt in der näheren Umgebung keine Übernachtungsmöglichkeiten, und mein Zelt habe ich zuhause gelassen.
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13.8.2019 - 18:07
Ab Bethel Woods waren es eigentlich nur noch 32 Meilen bis zu meinem heutigen ”zuhause” in Milford/PA. aber diese paar Meilen haben sich endlos gezogen, es hat fast 1 Stunde gedauert, bis ich in Downtown Milford eine Pizza bestellt habe, die sich als die Beste seit langem herausstellte. Für so eine Pizza - statt Tomatensauce gab’s hausgemachte Pilzsauce zu den Funghis - sollte man ein Kette aufmachen.
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On Tour: 11 Stunden Gefahrene Strecke: 292 Meilen = 469 km, alles Landstraße Motörlaufzeit: 7:36 Std. Musik: Maroon 5 - 26 Titel - 1:32 Std. Northtale - 11 Titel - 45 Minuten Ozzy Osbourne - 45 Titel - 3:38 Std. Woodstock - 13 Titel - 1:09 Std. Temperatur: 69°-76° Abendessen: Pizza Funghi im Dimmick Steakhouse in Milford/PA. Sehr, sehr lecker Übernachtung: Rodeway Inn Milford - Zimmer 114 64,21 € - gebucht bei ebookers inkl. 13 % Rabatt
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