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Indianerland

5. Tag - 14.4.2004

Gestern Abend habe ich in meiner Straßenkarte geblättert. Ich könnte nach Durango fahren, den Million Dollar Highway nach Grand Junction, in den Rattlesnake Canyon, dann über.....     StopStopStopStopStopStop.....

Ich habe nur noch 3 Tage Zeit, so weit weg von Las Vegas sollte es eigentlich nicht mehr sein. Deshalb habe ich mich für eine auf den ersten Blick einfache Variante entschieden. Von Farmington nach Shiprock, dann weiter südlich über die 666. In Farmington habe ich nicht gefrühstückt, das wollte ich in Shiprock Shiprock - New Mexicobeim Dennys machen. Es dauert recht lange, bis man aus Farmington raus ist, die Ampeln sind so geschaltet, daß man an jedem Block anhalten muß, nicht nur ein paar Sekunden, sondern sie werden immer gerade erst rot. Blöde Schaltung. Was ich noch nie in Amerika gesehen habe, ist eine recht große Menge von unglaublich dreckigen Autos, hauptsächlich Pick-Ups von irgendwelchen Firmen. Es sieht aus, als kämen sie gerade aus einem Sumpf und wären komplett eingetaucht, die Dächer sind auch völlig verschmShiprock - New Mexicoutzt. Warum das gerade in der Umgebung von Farmington so ist, weiß ich nicht.

Zurück zum Thema: Leider gab es in Shiprock keinen Dennys oder vergleichbaren Laden, ich habe mir deshalb in einem Supermarkt ein Sandwich geholt und das unterwegs gegessen. Etwa 10 Meilen südlich von Shiprock geht die N 13 nach Westen ab. Das ist die Abkürzung für Navajo 13, alle Meilen dieses Tages fahre ich im Indianerland. Gleich am Anfang ein Schild: Root Butte Pass closed from December - April. Wir haben zwar April, aber ich ging davon aus, daß geöffnet ist. Es liegt ja fast kein Schnee mehr. Der Namensgeber von Shiprock ist nicht zu übersehen, vor allen Dingen das Bild an der Abbruchkante sah in Echt viel besser aus als auf dem Bild.

Der Shiprock ist ein freigewitterter Vulkanschlot, bei dessen Durchbruch durch die Erdkruste Risse entstanden, die sich ebenfalls mit Magma füllten und später durch Erosion freigelegt wurden. Diese Features nennt man Dikes.
Dikes sind an sich nicht sonderlich selten. Viele gibts z.B. im Cathedral Valley und den nördlich angrenzenden Gebieten um Cedar Moutain. Aber nirgends stehen sie so eindruckvoll in der Landschaft wie am - den Navajos heiligen - Shiprock.

Am schönsten sieht er übrigens von oben aus - wie man hier sehen kann.

Shiprock - New Mexico

Shiprock - New Mexico

Nach ein paar Meilen ein Schild: Road closed in 10 Miles. Na gut, ich schau mir aber trotzdem noch an, was hier los ist. In Red Rock, einem sehr schönen Tal, stand ein Schild: Road closed in 5 Miles. 5 Meilen nur, die kann ich auch noch fahren. Nach einiger Zeit: Road closed in 500 ft. Nach 500 Füßen kam aber nichts, es ging einfach weiter, die Straße sah sogar ganz neu asphaltiert aus. Das Auto quälte sich bis über den Pass, vielleicht wollten die Navajos, denen das Gebiet hier gehört, den alten Spruch: “Versperrt Ihnen den Weg am Pass” in die Tat umsetzen und haben deshalb die Schilder aufgestellt. Ich hatte mir in der Zwischenzeit einen Plan B überlegt, es ist immer gut, wenn man so etwas hat, sollte sich auch die amerikanische Regierung mal aneignen, wenn mal wieder ein Krieg angezettelt wird, aber zum Glück blieb es bei Plan A, der mich über Lukachukai und Tsaile zum Nordrand des Canyon de Chelly führte. Immer noch Canyon di Schäi ausgesprochen.

Foot Butte

Es war eine sehr schöne Strecke mit unterschiedlichen Vegetationsformen. Erst rote Felsen, dann Wald, dann Schnee, dann wieder rote Felsen, dann grüne Ebene. Sehr empfehlenswert. Am Canyon de Chelly war ich vor ein paar Jahren schon, habe damals alle Stops des Südrandes abgefahren, die 3 Aussichtspunkte im Norden lohnen sich nicht zusätzlich, außer wenn man einen 4-löcherigen Arch sehen will.

Quadratarch

In Chinle bin ich auf die I 191 abgebogen und eine sehr eintönige Strecke bis kurz vor Granado gefahren, wo ich beim Burger King einen ekelhaften Crispy Chicken Burger gegessen habe, bevor ich auf die 264 abgebogen bin, Richtung West, nach Tuba City, ins Gebiet der Hopi.

Keams Canyon

abgestürzt

Die Landschaft war die ganze Strecke über grün mit weißen Bergen und Felsen. Vorbei am Steamboat First MesaCanyon, am Keams Canyon, in dem eine Hopi-Siedlung einschließlich eines Hochhauses steht, also nicht mehr mit Wasser gerechnet wird, vorbei an Orten wie Polacca und Walpi, wo die Häuser oben auf den Mesas, die hier numeriert sind, First Mesa, Second Mesa, Third Mesa, gebaut sind, was ich aber erst bei mehrfachem Hinsehen entdeckt habe. Der Müll, der hier überall liegt, ist angeblich Hopi - typisch, dafür steht mittendrin ein sehr neu aussehendes riesiges Krankenhaus, wahrscheinlich von der Regierung bezahlt. Einige Zeit später sah ich rechts weiße Klippen, die mich stark an die Bistis erinnerten. Den ersten möglichen Weg bin ich dann in Richtung dieser Klippen abgebogen und habe so, ohne es zu wollen, den Coal Mine Canyon entdeckt. Ich dachte, der wäre hinter Tuba City und hatte gar nicht in meine Unterlagen gesehen ....

 

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