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Zion Park

18. Tag - 27.4.2004

Ich hatte Uli schon vor dem Urlaub versprochen: Nur so viele rote Steine, wie sie will, wenn sie nicht mehr will, geht es wieder in “freundlichere” Gegenden. Heute war es so weit. Ich war mittlerweile auch so weit, daß ich den Highway 89 nicht mehr sehen konnte, die Fahrerei kam mir täglich länger vor. Mein Hoodoonismus hatte auch nachgelassen, 2 Wochen reichen wohl, dann freut man sich wieder auf halbwegs bewohnte Gegenden. Ob ich noch Hoodoo im Angel oder Kanab Canyonein weiteres Tal in den White Rocks erforsche oder nicht, war mir mittlerweile egal. Die South Coyote Buttes wollte ich lieber mit 2 Autos erforschen (was ein paar Jahre später auch geklappt hat), mit Reinhold und Ulrike hatte das ja nicht geklappt, die Greywölfe hatten klugerweise zwar einen Geländewagen, einen Ford Escape, aber ohne Vierradantrieb. Die beiden hatten Page gestern auch schon wieder verlassen. Das sind natürlich alles nur Ausreden, wer zu den Wahweap Hoodoos und ins Rainbow Valley kommt, schafft auch die SCB’s spielend. Ich hatte einfach keine Lust mehr.

Die Ausweichmöglichkeit heute: Der Zion Park. Uli hatte die Fahrt auf dem Weg zum Bryce Canyon sehr gefallen und mir war alles Recht, Hauptsache keine Einöde. Abfahrt 10 Uhr, kurz vor der Rangerstation fragte ich Uli, ob sie auf die Toilette müßte, bekam aber ein klares, lautes “NEIN” zu hören. In diese Station wird sie wohl NIE wieder gehen, es könnte uns ja ein Wave - Permit aufgedrängt werden. Nach einem Frühstücksstop in Kanab und dem Besuch des wohl letzten Hoodoos dieses Urlaubes im Angel oder Kanab Canyon, durch den ich immer fahre, wenn ich von Kanab aus westlich fahre, weil es eine sehr schöne Strecke ist und man am Ende wieder auf die Hauptstraße kommt, erreichten wir den Park um 1 Uhr Ortszeit.

Der Spruch des Tages von Uli, die sich mittlerweile an diverse Eigenschaften des amerikanischen Lebens gewöhnt hat: Zum Frühstück brauche ich nur einen Kaffee und ‘nen Burger.......

Zion Park

Wie bei meinen letzten Besuchen des Parks haben wir keine Wanderung zu den hochgelegenen Sehenwürdigkeiten wie Angels Landing gemacht, sondern sind bis zum Temple of Sinawava gefahren und dann durch die beindruckende Landschaft in die Narrows gegangen, bis es trockenen Fußes nicht mehr weiter ging.

 

 

Schade, daß die Wave nicht auch so gut zu erreichen ist, die Strecke ist sehr schön mit vielen Ausblicken auf den Fluß, aber ein ganz normaler Spaziergang und keine Tiefsandkletterpartie. Die unterwegs am Wegesrand bettelnden Eichhörnchen waren sehr zutraulich.

 

Nach einer Softeis - Hot Chocolate Pause in der Zion Lodge war es schon wieder kurz nach 5 und wir überlegten, wie es weitergehen sollte. Da wir nur 2 Stunden von Las Vegas entfernt waren, entschieden wir uns, noch eine oder zwei Nächte in Buffet-City zu verbringen.

Die Fahrt war ausnahmsweise nicht so langweilig wie sonst, grüne Tumbleweed / russische Disteles sandstürmte gewaltig und ständig sausten diese rollenden Büsche am Auto vorbei, die man sonst nur aus Filmen kennt. Wer etwas über diese Dinger wissen will: Man nennt sie “Tumbleweed” oder “Russian Thistle”, also russische Distel. Sie wurden im 19.Jahrhundert aus Rußland importiert, zufällig, zusammen mit Weizensamen. Es gibt verschiedene botanische Namen: Salsola, kali, s. australis etc. Salsola hat mit lat. sallere, salzen zu tun, was sich auf die Fähigkeit der Pflanze bezieht, in salzigen Umwelten zu überleben.
Ihre Grösse variiert zwischen 30 cm und mehreren Metern Durchmesser. Kaum jemand würde die saftiggrüne Jungpflanze mit ihren rot oder purpur gestreiften Trieben und unscheinbar grünen Blüten mit dem durch die Prairie rollenden Busch in Verbindung bringen. Im Herbst erreicht die Pflanze ihre Maximalgröße und trocknet aus. Eine spezielle Zellschicht ermöglicht dann, vertrocknete Tumbleweed / russiche Disteldass sie leicht von der Wurzel abbricht.
Beim Rollen verteilt jede Pflanze etwa 250.000 Samen, die weder Schutzhülle noch Nahrungsreserven haben, aber jeder Samen ist bereits ein winziges Pflänzchen. Das ist also der Sinn der Sache, die rollen nicht sinnlos durch die Gegend, sondern die wollen ihren Samen loswerden. Zum Glück wächst auf den Straßen, die berollt werden, nichts.
Seit die Prairie durch die Landwirtschaft abgegrast wird, entstanden ideale Tumbleweed-Bedingungen. Trockene Büsche kann man unter dem Slogan “Was nicht rollt, verkaufen wir nicht!” per Internet bestellen.

 

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