17. Tag - 26.4.2004
Jaja, ich weiß, eigentlich sollten heute die South Coyote Buttes dran sein. Fällt aus, weil die Wave-Tour gestern genug rote Steine waren. Damit wir wenigstens ein paar Meter durch irgendeinen Sand laufen konnten, sind wir zum Antelope Canyon gefahren. Ich wollte Uli den Upper zeigen. Ich erkläre mal genau, wie man hin kommt, einige Leute scheinen da Schwierigkeiten mit zu haben.
Also: Man fährt in Page auf die 98 in Richtung Kayenta. Das ist die Richtung, in der man die 3 großen Türme des Navajo-Kraftwerkes sieht. Kurz vor dem Kraftwerk steht ein großes Schild, das auf den Canyon hinweist. Sogar ein Kassenhäuschen ist zu sehen. Die Einfahrt auf den Parkplatz kostet 6 $. Das ist die sogenannte Navajo-Fee, die man bezahlen muß, wenn man das Indianergebiet betreten will. Geöffnet ist von 8 - 17 Uhr. Die Fahrt in den Canyon kostet weitere 15 $, wer länger als eine Stunde bleiben will zahlt 20 $, dafür wird man auf der Ladefläche eines Wagens von einer Indianerin ca. 10 Minuten lang durch ein Flußbett gefahren. Der Wagen hat keine Federung, es ist also sehr schaukelig. Beste Zeit: 11:30, dann scheint die Sonne von oben in den Canyon.
Der Eingang sieht recht nichtssagend aus. Die Fahrerin geht mit uns hinein, erklärt uns, daß essen, trinken und an die Wände malen verboten ist und wirft Sand in die Luft, damit die einzelnen Sonnenstrahlen, die durch die Decke auf den Boden fallen, besser zu sehen sind. Weiter geht’s zunächst nicht, weil vor uns eine Gruppe Fotografen ihre Stative aufgebaut hat und wir von einem Navajo erklärt bekommen, daß wir nicht weitergehen dürfen, bis endlich alle fertig sind mit dem Knipsen. Also erstmal wieder umdrehen, um zu sehen, ob dort noch etwas zu bestaunen ist, was wir übersehen haben könnten. Ein Navajo hält uns davon ab, zurück zu gehen, weil mittlerweile ein paar Fotografen ihre Stative aufgebaut haben. Wir sind also eingeschlossen, dürfen weder vor noch zurück. Und ständig fliegt Sand durch die Luft, weil scheinbar jeder mindestens 2 Millionen Fotos von den sogenannten “Beams” machen muß. Der Name wird abgeleitet vom berühmten Spruch: “Beam mich rauf, Scotty”, aus der Serie “Raumschiff Enterprise”. Es sieht wirklich aus, als würde man irgend wo hin gebeamt.
Noch viel mehr Bilder gibt’s in der Upper Antelope Canyon Bildergalerie. Viele weitere Bilder und Infos gibt es bei der Antelope Canyon World.
Wenn wir zufällig keine Stativleute stören, geht es aber auch nicht weiter, weil die “normalen” Knipser gerade mit ihren Apparaten zugange sind. Es sieht ja gut aus, aber es macht keinen Spaß, es sind einfach zu viele Leute da. Eine Amerikanerin hatte ein riesiges Stativ mit, knipste aber mit einer winzigen Digicam. Wahrscheinlich wollte sie nur andere Leute davon abhalten, sie zu überholen, solange sie nicht mindestens 30 Bilder von jeder Ecke des Canyons geknipst hatte. Ich habe trotzdem viel gefototet, ich kann ja dank meiner Größe über alle anderen hinweg knipsen, aber Uli hat so gut wie keine Bilder gemacht.
Irgendwann haben wir es bis ans Ende das Canyons geschafft, dort einem scheinbar schwer verletzten Gecko oder Leguan zugesehen, vielleicht war er auch nur vollgefressen und satt, und uns dann wieder bis zum Eingang zurückgekämpft. Mit vielen Pausen, ständig wurde man entweder weggeschickt oder vom Weitergehen abgehalten. Fazit: Im Lower Antelope Canyon ist es ruhiger und eigentlich auch schöner, nur die “Beams” fehlen. Eintritt dort kostet 18,95 $. Wer also beide Canyons an einem Tag besuchen will zahlt einmalig die 6 $ Navajo-Gebühr plus insgesamt 33,95 $ für die beiden Slots.
Ein weiterer Slotcanyon in der Nähe, der Canyon X, wird hier beschrieben.
Zum Schluß ein Breitbild, damit jeder sehen kann, wie man zu den Antelopes kommt. Wer jetzt immer noch daran vorbei fährt, ist selber Schuld.
Ein weiterer Slotcanyon in der Nähe von Page ist der sogenannte Canyon X, der aber nur mit einer organisierten Halbtagestour zu erreichen ist, da auf auf dem Navajo Land liegt. Ich war noch nicht da, die Bilder auf der Webseite sehen aber recht vielversprechend aus.
Den Nachmittag verbrachten wir am Strand, zum schwimmen war das Wasser im Lake Powell zwar noch zu kalt, aber es war eine nette Abwechslung.
Warum waren wir nicht in den South Coyote Buttes? Uli hatte nach dem gestrigen Wave-Marsch die Schnauze voll vom Gehen im tiefen Sand und bei mir ist langsam auch die Lust, ständig etwas Neues zu sehen, nicht mehr da. Zwei Wochen Hoodoonismus sind wohl genug. Die Fahrt zum Alstrom Point haben wir auch auf später verschoben, eine Geschichte darüber kann man aber auch bei Alstrom Point World nachlesen.
Abends hatten wir ein weiteres Treffen, dieses Mal mit Michael, in unserem pagigen Lieblingslokal, der Dam Bar & Grille. Ich hatte ihm aus Deutschland ein Glas Nutella mitgebracht, das Zeug schmeckt angeblich besser als die in den USA hergestellte braune Masse. Das Bild zeigt uns beide bei der feierlichen Übergabe. Die vielen Treffen sind der Grund, warum ich in den letzten Tagen nicht viel Zeit zum Schreiben hatte. Gute Ausrede, oder?
Wir haben insgesamt 3 Abende in diesem Lokal verbracht, das Essen ist gut, außer den Steaks, die sind klein und nicht so toll. An einer großen Rundbar, an der sich die Pagorigines ihre Abende vertreiben, gibt es günstiges Bier, 1,50 $ für ein gezapftes Budweiser, ein Pitcher für 10 $ und eine ganz nette Stimmung. Essenstip: Santa Fe Chicken oder Parmesan Chicken.
Links ein Bild unserer “Suite” im KC’s Motel. Wer seine Nächte hauptsächlich in größeren Motels verbringt, weiß die völlige Ruhe in der “Street of the little Hotels” zu schätzen. Keine lauten Nachbarn, weder rechts noch links noch oben, keine “Housekeeperinnen” am frühesten Morgen, keine Autos, keine Flugzeuge, keine Hubschrauber, keine Indianer auf Kriegspfad. Leider gibt es das Motel nicht mehr......
Was uns besonders gefallen hat in Page: Der Radiosender. Es gibt nur einen zwischen Kanab und Page, einen Navajo-Sender. Dort wird eine tolle Musikmischung gespielt, nach Neil Diamond kommt Led Zeppelin, nach Frank Sinatra AC/DC. Eine selten gehörte Mischung, zunächst gewöhnungsbedürftig, dann einfach nur gut.
Wer das Carl Hayden Visitor Center am Glen Canyon Dam besuchen möchte, sollte sich auf eine flughafenähnliche Durchsuchung gefaßt machen. Zuerst geht’s durch eine Schleuse, wenn’s gepiept hat kommt noch eine persönliche Untersuchung hinterher. Wenn gerade ein Bus mit Japanern “gelandet” ist, sollte man sich auf eine lange Wartezeit vorbereiten.
59 Meilen = 95 Kilometer gefahren Übernachtung: KC’s Motel in der Street of little Motels - 43 $ = 37,04 € Abendessen: Santa Fe Chicken in der Dam Grill & Bar
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