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Zurück zu den Heiligen: Monterey – Pismo – San Diego – Los Angeles
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John Steinbecks „Die Straße der Ölsardinen“ ist zwar die ideale Fluglektüre, nicht zu schwer für Handgepäck und Hirn, jedoch weniger hilfreich zur Einstimmung auf Monterey. In der immerhin noch vorhandenen Cannery Row fällt es gar nicht so leicht, sich Doc’s Western Biological, Dora Floods „Flotte Flagge“ oder den Laden von Lee Chong vorzustellen. Es ist nicht mal der leere Platz erkennbar, geschweige denn ein leerer Parkplatz. Hier ist also richtig was los. Na ja, minimalistisch gesehen. Ein wirklich netter, sehr gepflegter kleiner Küstenort in dem ich mir schon vorstellen könnte, zu wohnen – sollte man mich mal zum Auswandern zwingen.
Ein kurzer Besuch am 17 Mile Drive war auch noch drin heute....
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Volker würde San Diego vorziehen, hier ist mehr los, jeden Abend und an jeder Ecke Livemusik. Dafür aber auch an denselben Ecken arme Seelen, deren ganzes Hab und Gut in einem Einkaufswagen Platz hat, und Green-Peacer, die sich Sorgen um die Arbeitsbedingungen der Schwertwale im ortsansässigen SeaWorld Adventure Park machen. Heilige Makrele, wer macht sich eigentlich Sorgen um meine Arbeitsbedingungen? Ich habe mir das Leben so auch nicht ausgesucht, in dem ich mehr als die Hälfte für lau arbeite, damit sich die Skrupellosen dieser Welt mein hart erschuftetes Geld in die eigenen Taschen stecken oder mit vollen Händen rausschmeißen können. Entwicklungshilfe für Taikonauten und Fördergelder für extremistische Islamisten sind wahrscheinlich noch Peanuts im Verhältnis zum Sponsoring der EU. Wow, eigentlich wollte ich Urlaub machen, damit ich mich über diese von mir mitfinanzierten Ungerechtigkeiten nicht mehr aufrege….
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Also zurück zur Westküste an der man sich fabelhaft ablenken lassen kann. Hauptsache, man wird nicht von der wunderbar geschlungenen Küstenstraße abgelenkt und landet an einem der schönen Strände oder zwischen den Klippen im Wasser. Eine perfekte Motorradstrecke – natürlich auch für Cabrios und Volkers geeignet.
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Besonders beeindruckt bin ich jedoch immer wieder von der Anwesenheit der Tiere, die ich sonst nur im Zoo zu sehen bekomme: Hier sind es neben Pelikanen, die im souveränen Formations-Gleitflug über ihren schwimmenden Büffets segeln, unzählige Seelöwen mitten in und um San Francisco sowie freilümmelnde Seeelefanten entlang des Highways. Ein Video unserer Fahrt über den Highway No. 1 kannst du hier sehen.
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Und wenn das noch nicht reicht, kann man sich mehr Animalisches im San Diego Zoo oder im bereits erwähnten SeaWorld Adventure Park ansehen. Letzteres haben wir uns für diesen Urlaub vorgenommen, der Zoo ist beim nächsten Mal dran. Bedeutend fragwürdiger als sowieso schon springlustige Delfine zum Springen zu animieren, finde ich die Aktion, den Parkbesuchern beim Eintritt Fingerabdrücke abzunehmen. Woher kennen die hier meine Papillarleisten? Wenn sich herausstellt, dass ich keinen Spaß hatte, darf ich auch in keinen anderen Park? Dürfen hier nur Registrierte rein, Mörder, Vergewaltiger und Touristen? Da sollte sich Green-Peace mal Gedanken zu machen... Abgesehen von der mit-Kanonen-auf-Spatzen-schießenden Eingangskontrolle ist SeaWorld nicht ganz neu, wenn man den Loro Parque auf Teneriffa schon mal besucht hat.
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Die jeweiligen Hauptattraktionen Delfin-, Orca- und Seehundshow sowie das Pinguinarium haben mir im Loro Parque einen Deut besser gefallen, hier waren nicht das Spektakel drumrum sondern die Tiere die Hauptsache. Mein absoluter Favorit in SeaWorld war daher die Expedition zum Nordpol. Per Hubschrauber ging’s in die Arktis, wo wir mit Ach und Krach in einer Forschungsstation im nicht mehr ganz so ewigen Eis landeten um Eisbären und Belugawale beobachten zu können. Das ist natürlich Sh(a)mu, der Hubschrauberflug wurde simuliert und die Forschungsstation war filmreif nachgebaut. Aber die Tiere waren echt und sehr gut zu beobachten, wenn uns die Wale auch hauptsächlich ihre imposante Fluke zeigten.
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Filmreife Nachbauten haben wir dann auch noch in den Universal Studios in Los Angeles zu sehen bekommen. Auch wenn es hier keine Flugsimulatoren gibt und ich obendrein einiger Illusionen beraubt wurde, hat es mir gefallen. Ich werde jetzt ganz schnell vergessen, dass CSI (Las Vegas) und Pirates of the Caribbean hier gedreht wurden. Und dass die Wisteria Lane in echt soooo kitschig ist, weil der Blauregen natürlich künstlich ist. Und ich kann das vergessen, ich weiß das. Was wollte ich noch mal....?
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Jedenfalls ist das ein Park für Volkers und Ulis. Wir haben alles gesehen, den vierdimensionalen Shrek sogar doppelt, und alle Fahrten mitgemacht.
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Leider passte Volker nicht in die Sitze der Mumien-Achterbahn, wir wären doch so gerne...
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Frankensteins Monster, ein ganz Böser aus Water World und Beatlejuice, mein un-heimlicher Jugendschwarm, trösteten mich über diesen Verlust hinweg.
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Der Tag war perfekt, da fehlt eigentlich nur noch Musik. Jetzt sind wir schon mal im Namen des Herrn unterwegs und dann treten die Blues-Brothers erst im Sommer auf… Wenn man in dieser Stadt einen Tag rumkriegen muss, dann ist man hier gut aufgehoben. Ansonsten ist Los Angeles für mich nicht die erste Wahl.
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Die Walk-of-Fame-Sterne sind mir schnuppe, Beverly Hills kann mich gar nicht reizen, Santa Monica reduziere ich auf Kinderkarussell-auf-Steg und überhaupt nicht gefallen hat mir Venice. Eine Fußgängerzone voller Penner, die zu faul sind, heruntergefallenes Geld aufzuheben oder einen Job in einem der unzähligen Souvenier-Shops anzunehmen. Denn es gibt hier sicherlich auch genügend freie Stellen. Man muss sie nur finden und sich auch nicht zu fein sein, Jobs zu machen, die vielleicht nicht so toll oder auch ein bisschen anstrengend sind. Mir wird das Geld doch auch nicht geschenkt, ich muss auch dafür arbeiten. Aber stopp, jetzt rege ich mich schon wieder auf. Dabei bin ich doch im Urlaub und möchte mich erholen, also genug davon….
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