Bei Mauritius denkt jeder zuerst an Sonne, Palmen, türkisfarbene Buchten und weisse Sandstrände. Die Insel im indischen Ozean hat jedoch viel mehr zu bieten. Aufgrund der abwechslungsreichen Geschichte ist die Bevölkerung bunt gemischt, es gibt unterschiedliche Bräuche, Dialekte und Religionen. Um all dieses zu erforschen mieteten wir uns einen Jeep. Auf die Frage, ob wir ihn einen oder zwei Tage mieten wollten, sagte ich "One Week" und erntete nur ungläubige Blicke. Sowas scheint hier nicht besonders oft vorzukommen.
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Man bekommt für den Preis eines Autos zwar auch ein Taxi mit Fahrer, aber wir fahren lieber alleine und suchen uns selber die Orte aus, zu denen wir fahren wollen. Den ersten Tag fuhren wir von Flic en Flac aus die Küste entlang Richtung Süden bis zum Le Morne, dann zu den Chamarel Wasserfällen und zum Chamarel Seven Coloured Earth Geopark.
Die Chamarel Fälle sind die berühmtesten der Insel und deshalb ist auch immer Betrieb, es dauert einige Zeit, bis jeder “sein” Foto gemacht hat und der nächste dran kommt. Die bunte Erde (siebenfarbig, um genau zu sein) erreicht man kurz hinter den Fällen, wir konnten hier nur mit Mühe ein Bild knipsen, auf dem keine anderen Leute sind, weil ein deutscher Fernsehfilm gedreht wurde. Einige der Schauspieler wohnten bei uns im Hotel, 3 Frauen waren fast immer abends zusammen, tranken Cocktails und amüsierten sich. Eine der 3, Nina Hoger, lachte mich durchgehend an, in Art wie man jemanden auslacht. Wenn ich sie ansah schaute sie weg und begann mit den anderen beiden zu tuscheln. Ob ich sie an irgendjemanden erinnerte oder warum auch immer sie sich so benahm: ich hab sie nicht gefragt, auch wenn es manchmal in den Mundwinken zuckte....
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Man fährt die ganze Zeit an türkisfarbenem Wasser und landeinwärts an interressant geformten Bergen vorbei. Überall sind wunderschöne "naturbelassene " Stränd, das heißt, es kreucht und fleucht überall. Man kratzt sich eigentlich die ganze Zeit nur. Am Black River Canyon Peak, einem Aussichtspunkt genossen wir die Stille und die schöne Aussicht, bis es hinter uns ziemlich laut wurde und 5 !!! große Busse mit Touristen kamen. Autofahrende Touris sind relativ selten anzutreffen, die meisten trauen sich nicht wg. des Linksverkehrs. Wir sind nach weiter zu einer Teeplantage gefahren, wo man eine Werksbesichtigung machen konnte. Jetzt weiß ich endlich, wo der Tee herkommt und was damit gemacht wird, bis er in die Tasse kommt. In Curepipe gab es dann sogar einen KFC, wo ich einen Zinger aß, der allerdings nicht so gut wie sonst schmeckte. Die Stadt an sich ist laut,dreckig und stinkend.
141 KM gefahren
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Wenn jemand der Meinung ist, das ich nur mecker, hat er teilweise recht. Ich beschreibe das Ganze schließlich aus meiner Sicht und da es genug positive Berichte gibt, möchte ich auch mal ein paar nicht so schöne Einzelheiten schreiben. Und ich habe bis jetzt noch nirgendwo etwas über den Inseltypischen Duft von brennendem Zuckerrohr und mit Heizöl fahrenden LKW's gelesen. Das Bild ist nicht zufällig von einem qualmenden und stinkenden Bus, sondern das ist bei allen Bussen so. Und Müll liegt auch überall rum, außer uns Deutschen interessiert sich sowieso keiner für Natur-oder Umweltschutz. Aber ich schreibe doch auch jede Menge positives, oder ? Nochmal zum Essen: Es war das erste Mal, daß wir einen Urlaub mit Halbpension gebucht hatten und wir werden das nie wieder tun. Wir essen eigentlich nicht gerne, was da ist, sondern wir suchen uns lieber etwas aus. Aber wenn man nur die Wahl hat zwischen Halbpension oder All-inclusive, was soll man tun. Nur Übernachtung haben wir lieber, aber es war die Hochzeitsreise und da macht man schon mal Dummheiten. Andere Essensmöglichkeiten gab es in Flic en Flac nicht, außer einem Chinesen und einer einheimischen Bude, wo wir Mittags hin und wieder mal eine leckere Kleinigkeit gegessen haben, die Abends aber leider geschlossen war. Mittlerweile soll es aber einige Essensmöglichkeiten mehr geben.
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Weiter geht's. Wir blieben den nächsten Tag im Westen der Insel, waren in Tamarind und am La Ferme Reservoir, einem relativ großen Binnensee.
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Größtenteils standen wir aber im Stau, weil ein hoher indischer Feiertag war und ähnlich wie in Germany zu Fronleichnam eine Art rosaroter Elefant unter einem Baldachin durch dir Dörfer getragen wurde und die Autos deshalb so lange warten mußten. War aber sehr schön anzusehen, die farbige indische Kleidung und der Gesang waren eine nette Abwechslung.
127 KM gefahren
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Am nächsten Tag ging's wieder in den Süden, diesmal über den in der Mitte der Insel gelegenen Highway. Zuerst kamen wir am Organ Pipe Waterfall vorbei, wo wir 3 oder 4 Einheimische nicht davon abhalten konnten, den Fall runterzuspringen und natürlich ein Bakshish dafür haben zu wollen, was sie auch bekamen.
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Weiter ging’s zum Cap Gris Gris und anschließend zum Hotel Shandrani, das in der Nähe des Flughafens liegt, wo aber sonst absolut nichts ist. Schöner Strand, schönes Hotel, gedämpfte Gitarren- und Saxophonmusik kam aus den Lautsprechern und man traute sich gar nicht, laut zu reden, um die vornehme Stille nicht zu stören. Für Ruhesuchende ist es hier ideal und man kann auch sehr schön seinen Schmuck am Pool zur Schau tragen.
Auf dem Weg zum Hotel steht ein Denkmal des längst ausgestorbenen Dodo, eines Vogels, der schon ein paar Jahre nach Entdeckung der Insel ausgerottet war, weil er gut schmeckte und nicht fliegen konnte. Dumm gelaufen..... Neuerdings soll aber mit Hilfe seines noch vorhandenen Erbgutes wieder auferstehen, wie hier zu lesen ist. Die Küstenstrasse entlang fuhren wir dann weiter die Südostküste entlang bis nach Mahebourg und von dort quer durch die Insel wieder nach Hause.
197 KM gefahren
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Dann war Pampelmusentag, wir fuhren in den Botanischen Garten, den Jardin de Pamplemousse. Da ich keine Ahnung von Blumen habe, kann ich nichts dazu sagen, wahrscheinlich gibt es ja auch anderswo genügend Beschreibungen darüber. Sehr schön ist das Eingangstor und die weltberühmten Seerosen sehen genauso aus wie im Fernsehen. Auch sonst ist alles schön bunt, die Stille wird nur manchmal gestört durch ängstlich quiekende Hunde, wenn der Hundefänger unterwegs ist. Erbaut wurde das ganze von irgendeinem Froschfresser vor ein paar Hundert Jahren. Ganz nett alles, aber ich hab es nicht so mit Blumen, war deshalb nicht besonders begeistert. Immerhin ein schöner Spaziergang...
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Dann fuhren wir weiter nach Norden zum touristischen Zentrum der Insel, nach Grand Baie.
Hier ist ein ziemliches Gedränge, Restaurants en Masse, Supermärkte, also alles, was das Herz begehrt. Außer, wenn man sowas gerade nicht haben will, aber ein kleines bißchen Abwechslung haben wir doch ganz gerne. Auf dem Foto ist allerdings nur eine ruhige Ecke des Strandes zu sehen. Für Ruhesuchende nicht geeignet, aber mir hat es besser gefallen als die tote Ecke, in der wir wohnten.
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Über Troix aux Biches und am Canonier Point vorbei ging's dann wieder nach Hause.
115 KM gefahren
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Was fehlte noch? Genau, die Nordostküste. Die wurde heute besucht. Wir fuhren zum Hotel Le Touessrok, von wo aus die Boote zur berühmten Ile aux Cerfs fuhren. In einem völlig überfüllten Boot ging es dann auf die zwar wunderschöne, aber auch völlig überfüllte "Hirschinsel". Alle 2,5 Sekunden kam ein Händler oder Wassersportanbieter vorbei und nervte. Wir sind mit dem nächsten Boot wieder zurückgefahren. Die Insel wird in jedem Reiseprospekt beschwärmt, aber uns hat's nicht besonders gefallen. Ich möchte nicht wissen, was los ist, wenn am Wochenende auch noch die Einheimischen vorbeikommen.
Die Küste entlang ging's dann weiter zum Hotel Le Coco Beach, wo gerade die Endausscheidungen für den Wettbewerb "Der stärkste Mann der Welt" waren. Irgendwelche Muskelprotze mussten Holzstämme stemmen und ähnliche Sachen machen und anschließend mit kleinen Touristinnen für Fotos posieren. Das Hotel ist schön bunt und es scheint eine gute Animation zu geben. Das nächste Hotel war dann das Saint Geran, wo für nicht dort wohnende Leute Eintritt genommen wurde. Ich überzeugte den Wachmann, daß wir nur 10 Minuten bleiben wollten und brauchten nicht zu bezahlen. Hier war keine Animation, sondern wieder eher Schmuck zur Schau tragen angesagt. Hier wie auch an fast allen anderen Stränden war so gut wie kein Schattenplatz, für Sonnenanbeter also ideal, für nicht-in-der-Sonne-braten-wollende eher ungeeignet. Landschaftlich ging es an wunderschönen Stränden vorbei, aber hauptsächliche Haltepunkte sind eben "nur" die einzelne Hotels.
160 KM gefahren
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Insgesamt sind wir 1965 KM gefahren
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