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Die Idee wurde im Springer Verlag geboren. Der "Rolling Stone" - eine Zeitung die in genau diesem Verlag erscheint, hatte schon ein musikalisches Wochenenende an der Ostsee erfolgreich veranstaltet und in den oberen Etagen des Verlages dachte man sich dass so etwas auch für ein anderes Publikum machbar sein müsste - auch angeregt durch die neuerdings sehr beliebten recht luxuriösen Musikkreuzfahrten. Warum nicht etwas ähnliches an Land organisieren? Und da Metaller mittlerweile in Presse, Funk und Fernsehen als friedliche, freundliche und auch zahlungskräftige Leute erkannt worden sind wurde das Metal Hammer Paradise aus dem Ostseesand gestampft. Die Preise beginnen bei 129 € und enden bei 299 € - junge Leute, die noch aufs Taschengeld angewiesen sind werden damit ferngehalten und es wird mehr oder weniger eine Ü30-Ü50-Party gefeiert, eine Art Metal-Altenheim für musikalisch jung gebliebene.
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Ort der Veranstaltung: der Weissenhäuser Strand, eine nicht mehr ganz neue Apartementanlage an der Ostsee. Bands und eine Running Order wurden schon Wochen/Monate vor dem Beginn bekannt gegeben. Sabaton und In Extremo waren die Headliner, Tiamat, Helloween, Saxon und Dragonforce sowie diverse Bands der Abteilung Retro oder Stoner Rock sind auch dabei, Orchid, Kadavar, The Answer, Dust Bolt oder Drone. Dazu etwas deutsches mit In Extremo, Der Weg einer Freiheit und Equilibrium sowie Deadlock, Anvil, Grave Digger, Behemoth, Samael, Lacuna Coil, Sodom und andere. Termin: 14. und 15. November 2013 - bis zu 4.000 Besucher wurden erwartet - am Ende waren es ca. 2.500.
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Ich erreichte den Weissenhäuser Strand einen Tag vor Festivalbeginn, am Donnerstagabend - und war nicht der erste schwarz Gekleidete dort, die Idee mit dem "etwas früher" war wohl einigen gekommen. Ich bekam Zimmerschlüssel, hatte einige Mühe die Zimmernummer zu finden (die Nummern wurden wohl ausgewürfelt), aber nach dem ersten Mal weiss man wo man wohnt und kann sich auf den Weg machen um sich die Laufwege einzuprägen. Das große Zelt war nicht zu übersehen, die beiden kleineren Bühnen waren etwas schwerer zu finden, aber auch hier: einmal gefunden, nie mehr verloren. Das Publikum war gemischt - ein Teil schwarz/kuttig gekleidet, ein Teil Holländer mit kleinen Kindern, wobei die Holländer hier wohl Dänen waren. In den Zimmern ging es teilweise lautstärkemässig schon hoch her, Alkohol konnte mitgebracht werden, und welcher Metaller nutzt sowas nicht aus für die eine oder andere Zimmerparty?
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Freitags ein kurzer Besuch am Ostseestrand und im örtlichen Edeka-Laden, dann das eine oder andere Treffen mit dem einen oder anderen vertrauten Gesicht. Man kennt sich ja von diversen Konzerten oder Festivals. Ab 12 Uhr konnte ein Rucksack voller Sachen (2 Plakate, ein alter Metal Hammer, diverse Kleinigkeiten) sowie das Festivalarmband an der Rezeption abgeholt werden. Noch war es relativ leer. Links ist der Eingang für die “normalen” Menschen, die un-VIP’s sozusagen. Ist früh am Tag noch nicht wichtig, aber später....
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Bis 14 Uhr war nicht viel los an der Rezeption, dann kamen alle gleichzeitig, die Schlange ging bis weit nach draußen in die Kälte. Einige haben den Beginn der Feierlichkeiten gar nicht mitbekommen weil sie noch nicht eingecheckt hatten. Seht im nächsten Jahr also zu dass ihr etwas früher da seid, dann sind die Wartezeiten kürzer - es könnte allerdings sein dass die Zimmer noch nicht fertig sind. Man sollte sich also vorher überlegen was wichtiger ist - schnell durch und dann erst alles ansehen und später aufs Zimmer oder gleich in die gute Stube nachdem man stundenlang draußen gefroren hat.
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Blick in ein zweiräumiges 41 qm Apartement. Schlafzimmer und ein großes Wohnzimmer incl. vollausgestatteter Küche laden zum längeren Verweilen ein - aber das wird nix, wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier. Ich hab mir mehrmals zwischen 2 Konzerten kurz etwas zu essen gemacht, mit Bockwürstchen, Käse, Schinken, Toast und Toaster lässt sich einiges zaubern. In den Restaurants dauert es zu lange bis man fertig ist - und die Zeit fehlt dann beim einen oder anderen Konzert.
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Blick ins Wohnzimmer, leicht versteckt rechts unten ist die Schlafcouch zu sehen, auf der weitere 2 Personen nächtigen können.
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Was fehlt noch? Genau, die Bühnen. Das sogenannte Riff Rondell ist im richtigen Leben die “Eventlocation Alm”, mit bayerischem Charme. Naja, solange die Musik nicht bayerisch ist....
Angeblich passen hier 300 Leute rein, aber dann wird’s knapp....
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Die Maximum Metal Stage in einem bis zu 4.000 Leute fassenden Zelt.
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So sieht’s drinnen aus. Hinten rechts und links sind Tribünen mit je ca. 50 Sitzplätzen aufgebaut, die Sicht ist durch einen Pfeiler leicht eingeschränkt. In der Mitte der Halle ist die VIP-Bühne, von wo aus man perfekt alles sehen kann. Getränke, auch alkoholische, sind inclusive, was sich natürlich im höheren Buchungspreis niederschlägt, aber immer noch sehr akzeptabel ist. Man kann dort zwar nicht sitzen, aber im nächsten Jahr sind vielleicht ein paar Stühle aufgestellt.
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So sieht es im Baltic Ballroom aus - einem unklimatisierten Schlauch. Vorne ist die Bühne, rechts und links Getränkestände und spätestens 5 Minuten nach Konzertbeginn eine saunamäßige Hitze. Keine Sitzgelegenheit ausser auf dem Boden.
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So, nach diesen Infos kann’s eigentlich los gehen, oder?
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